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1. FC Köln gegen LeverkusenFC-Profi Dejan Ljubicic gibt sich vor Derby selbstkritisch

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Dejan Ljubicic

Dejan Ljubicic 

Köln – Dejan Ljubicic könnte noch werden, was Salih Özcan schon ist. Wenn der österreichische Sommer-Neuzugang einen Wunsch äußern könnte, in was genau er seinem Teamkollegen beim 1. FC Köln am liebsten nacheifern würde, wären es wohl die aktuell konstanten Leistungen und der damit verbundene Stammplatz Özcans im defensiven Mittelfeld des Fußball-Bundesligisten. Weil dies noch etwas dauern dürfte, ist an dieser Stelle zunächst einmal der Status des Derby-Experten gemeint. Özcan besitzt das Privileg, dass er bei allen Derbys gegen den großen rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach, bei denen er dabei war, als Sieger den Platz verlassen hat.

1:0 gegen Gladbach Ljubicics erstes und bislang einziges Tor

Ljubicic denkt, dass er auch ein gewisses Faible für die besonders brisante Nachbarschaftsduelle innewohnen hat: „Ich muss sagen, dass ich in Derbys schon häufiger mal getroffen habe. Vielleicht gelingt es mir auch am Sonntag in Leverkusen.“ Die Derby-Vergangenheit des 24-Jährigen besteht vor der anstehenden Begegnung mit der Bayer-Werkself bislang in erster Linie aus den Wiener Stadtduelle zwischen seinem Ex-Club Rapid und der Austria. Und dann ist da noch sein erstes Bundesligaspiel für den FC gegen Gladbach, als er mit einem wundervollen Schlenzer in Kreuzeck zum 1:0 den fulminanten 4:1-Heimsieg der Geißböcke in der Hinrunde eingeleitet hatte.

Es war sein erster Bundesligatreffer, aber auch sein bislang einziger. Eine magere Ausbeute, die irgendwo auch belegt, dass Ljubicic im FC-Trikot noch nicht der ist, der er sein möchte und der er sein kann. „Das sind nicht meine Topleistungen, die ich zuletzt gezeigt habe. Von mir muss da mehr kommen“, sagt er selbstkritisch und sieht seine Entwicklung in Köln ins Stocken geraten: „Wenn ich vergleiche, wie ich im Herbst gespielt habe, ist das schon ein Unterschied.“

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Ganz so streng müsste er nicht mit sich sein. Zum einen, weil er in 22 von 25 Bundesligaspielen dieser Saison zum Einsatz kam und 17 Mal in der Startelf stand, und zum anderen, weil Trainer Steffen Baumgart große Stücke auf den lauf- und sprintstarken Mittelfeldspieler hält: „Er bringt gute Leistungen und die Konstanz, die er sich wünscht erarbeiten wir.“

Konstanz ist genau das Thema, dass Ljubicic umtreibt. Zu Beginn der Saison 2021/22 überzeugte er als Achter und Sechser bei jedem seiner Einsätze und feierte sein Debüt als österreichischer Nationalspieler. Der FC rieb sich die Hände angesichts seines Transfercoups. Ljubicic war ablösefrei aus Wien gekommen und hat einen Vertrag bis 30. Juni 2025 unterschrieben.

Die Leistungsdelle erfasste Ljubicic ausgerechnet nach seinem Treffer gegen Gladbach am 13. Spieltag. Zum Ende der Hinrunde stand er in Wolfsburg und gegen Stuttgart dann zwei Mal sogar nicht im Kader. Mit seiner Rolle auf der rechten Außenbahn hat dies seiner Meinung nach nichts zu tun, obwohl er bei Rapid als Sechser zum Kapitän reifte und für diese Position eigentlich auch vom FC verpflichtet wurde. „An die neue, etwas ungewohnte Position habe ich mich gewöhnt. Es gibt einige Kleinigkeiten, die ich verbessern muss – wie die Ruhe in Eins-gegen-Eins-Duellen.“ Gewöhnen muss er sich auch daran, dass er im Saisonverlauf fester Bestandteil der Rotation von Steffen Baumgart geworden ist. „Das ist auch eine neue Situation für mich. Bei Rapid war ich absoluter Stammspieler und habe jedes Spiel gemacht. Das gehört zum Prozess dazu. Auch wenn ich nicht von Anfang an spiele, kann ich der Mannschaft helfen, indem ich nach der Einwechslung Vollgas gebe und den Trainer überzeuge, mich das nächste Mal von Beginn an zu bringen.“ Wie zuletzt gegen Hoffenheim und wahrscheinlich auch am Sonntag in Leverkusen. Denn gegen die hohe individuelle Qualität von Bayer sind Ljubicics Fähigkeiten gefragt. Wir wollen auch in Leverkusen von der ersten bis zur 95. Minute alles geben“, kündigte Ljubicic an.