Bonner ziehen damit eine Konsequenz aus der deftigen Schlappe in Athen – Samstag zu Gast in Chemnitz
Verstärkung soll kommenBaskets suchen weiteren Aufbauspieler
Es ist vielleicht gut, dass die Telekom Baskets sich nach der deftigen 96:65-Abreibung, die ihnen AEK Athen am Dienstag zum Abschluss der Gruppenspiele der Champions League verpasst hat, schon am Samstag auf einen anderen Wettbewerb konzentrieren müssen: die Bundesliga. Das sorgt automatisch dafür, dass die Aufarbeitung dieses Debakels in den Nachbesprechungen irgendwann auch abgeschlossen ist und Trainer Roel Moors und die Mannschaft sich dem nächsten Gegner widmen können – dem Tabellensechsten Chemnitz.
Immerhin soll die böse Schlappe von Athen personelle Konsequenzen haben: Die Baskets bestätigten, dass sie auf der Suche nach einem neuen Spieler sind. Im Idealfall soll dies ein erfahrener Point Guard sein, um Darius McGhee zu entlasten, der eher ein Shooter als ein Passgeber ist: „Jeder, der sich mit Basketball auskennt, weiß, dass uns noch ein Aufbauspieler gut tun würde“, erklärt Sportmanager Savo Milovic, der gleich einschränkt: „Der Markt ist aber nicht einfach.“ Er verneint die Frage, ob die Baskets sich im Gegenzug von einem Spieler trennen würden: „Es soll kein Ersatz sein, sondern eine Ergänzung des Kaders bei einem so eng getakteten Spielplan“, weist er auf die Doppelbelastung mit Bundesliga und Champions League hin.
Einen konkreten Kandidaten haben die Baskets noch nicht an der Angel. Milovic: „Wir haben das eine oder andere Angebot rausgeschickt. Wir warten jetzt auf die Mannschaften, die in Europa nicht weitergekommen sind, und schauen dann, ob da jemand frei wird.“ Der Sportmanager berichtet aber, dass es schwierig und ein zähes Geschäft sei, das passende Mosaiksteinchen zu finden: „Ich habe heute Morgen noch einen Spieleragenten kontaktiert, dass er sich mal zu unserem Angebot äußern solle, denn ich warte schon zwei Wochen auf eine Antwort.“
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Die Konkurrenz sei auch gerade bei guten Spielgestaltern sehr groß: „Ich könnte direkt 14 Teams benennen, von denen ich weiß, dass sie auch einen Aufbauspieler suchen“, sagt Milovic, der klarstellt, dass es in der Frage keinen Schnellschuss geben werde: „Wir werden jetzt am Samstag in Chemnitz nicht mit einem neuen Aufbauspieler antreten.“
Unterdessen hat sich am Mittwoch geklärt, auf wen die Baskets im Januar in den Play-Ins der Champions League treffen werden – dieser Zwischenrunde, in der die Tabellenzweiten und -dritten der acht Gruppen um acht Plätze im Achtelfinale spielen. Die Bonner bekommen es mit dem italienischen Erstligisten Pallacanestro Reggiana zu tun, und kämpfen in einer Serie über maximal drei Spiele darum, den Fehltritt von Athen auszubügeln und über diesen Umweg noch in die Runde der besten 16 einzuziehen.
Als einer der acht Tabellenzweiten haben die Baskets in dieser Best-of-three-Serie Heimvorteil. Das heißt, sie spielen im ersten und in einem möglichen dritten Spiel zu Hause. Das Hinspiel ist für Mittwoch, 8. Januar, um 20 Uhr terminiert, das Rückspiel für Mittwoch, 15. Januar, um 20 Uhr. Ist eine dritte Begegnung notwendig, fände diese am Dienstag, 21. Januar, um 20 Uhr statt.
Am Samstag (20 Uhr) in Chemnitz und am 2. Weihnachtstag (26. Dezember) zu Hause gegen Würzburg (16.30 Uhr, Telekom Dome) warten zwei knifflige Spiele auf die Bonner. Beide Gegner gehören auf den Plätzen sechs (Chemnitz) und vier (Würzburg) zu den direkten Play-off-Konkurrenten.
Chemnitz hat mit seinem Trainer Rodrigo Pastore (seit 2015 bei den Sachsen) die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte hinter sich. Die Niners gewannen im Sommer den FIBA Europe Cup und stießen in der Bundesliga bis ins Halbfinale vor, wo sie gegen ALBA Berlin mit 2:3 verloren. Wie die Bonner steht Chemnitz in den Play-Ins der Champions League und kämpft gegen den türkischen Erstligisten Manisa Basket um den Sprung ins Achtelfinale.