Bonn – Es gab am Samstag eine ganze Reihe von positiven Aspekten im Spiel der Telekom Baskets, als sie nach sieben Bundesliga-Niederlagen in Folge den freien Fall stoppten und den Mitteldeutschen BC mit 103:85 deutlich in die Schranken wiesen. Den wichtigsten Faktor stellte Coach Thomas Päch besonders heraus: „Wir haben von Anfang an defensiv den Ton angegeben und Stopps in der Defense erzwungen.“ Das war der entscheidende Unterschied etwa zur vermeidbaren 83:85-Heimniederlage gegen PAOK Saloniki drei Tage zuvor – auch wenn der Gegner mit 85 Gegenpunkten die identische Punkteausbeute hatte.
Aber im kämpferischen Einsatz und der Intensität gab es eben nicht dieses Auf und Ab wie gegen die Griechen. Angetrieben wurden die Baskets vom überragenden Yorman Polas Bartolo, der in der Abwehr wie ein Berserker ackerte, dazu aber auch offensiv mit 17 Punkten (zwei Dreier bei zwei Versuchen) der neben Branden Frazier (ebenfalls 17) erfolgreichste Bonner war. Dazu kam, dass die Päch-Truppe diesmal gut auf den Ball aufpasste: Mit nur neun Ballverlusten halbierten sie praktisch die Zahl der Turnover im Vergleich zu den Partien gegen Saloniki (17) und Berlin (19).
Mit 27 Assists gegen den MBC den Saisonrekord eingestellt
Gleichzeitig zeigten die Bonner mit 27 Assists ein ausgeprägtes s Teamplay – sie stellten damit ihren Saisonrekord gegen Klaipeda/Litauen ein. Dabei gab es nicht den einen überragenden Passgeber: Frazier, T.J. DiLeo und der lange Stephen Zimmerman kamen auf jeweils fünf Vorlagen. Ein großer Faktor war außerdem die Ausbeute bei den Distanzwürfen mit 14 Dreiern und einer Quote von 56 Prozent (14 von 25). Hätten die Bonner gegen Saloniki (4 von 19) nur annähernd so gut getroffen, hätten sie die Partie nie verloren.
Mit 4:14-Punkten sind die Baskets auf Rang 14 zwar weiter im Tabellenkeller, aber sie haben nur zwei Niederlagen Rückstand auf Oldenburg, Vechta und Würzburg (alle 12:10), die die Play-off-Plätze sechs, sieben und acht einnehmen. Der Terminplan der nächsten Wochen bietet zudem die Chance zu einer kleinen Aufholjagd mit Spielen in Göttingen (Platz 15), gegen Hamburg (16.), in Würzburg (8.), Ulm (9.) und Gießen (11.).
Das könnte Sie auch interessieren:
Zuvor sind die Bonner aber in dieser Woche in zwei anderen Wettbewerben im Einsatz: Am Mittwoch (20.30 Uhr, Livestream auf DAZN) starten sie beim spanischen Erstligisten Saragossa in die Rückrunde der Champions League Gruppe D, am Sonntag folgt das mit Spannung erwartete Pokal-Viertelfinale gegen die Oldenburger (18 Uhr, Telekom Dome), die mit dem verletzten Nathan Boothe auf ihren zweitbesten Werfer verzichten müssen und am Sonntag gegen Ulm eine Heimschlappe erlitten. Dass der Erfolg über den MBC den Bonnern Rückenwind für diese schweren Aufgaben verleihen könnte, hofft auch Trainer Päch: „In der Situation, in der wir sind, war es ein wichtiges Spiel. Es hilft der Mannschaft zu sehen, dass sie einen Sieg über die Zeit bringen kann.“ Auch vor dem mit 85:71 gewonnenen Hinspiel gegen Saragossa hatten sich die Baskets durch ein Erfolgserlebnis ja selbst gestärkt: Zwei Tage zuvor hatten sie im Pokal in München triumphiert.
Die direkten Vergleiche könnten entscheiden
Der spanische Erstligist ist gleichauf mit Bonn (4:3-Siege), die Tabelle weist aber vor allem aus, wie eng es in der Gruppe zugeht: Die Baskets als Zweite haben gerade mal einen Erfolg mehr als Saloniki auf Platz sieben (3:4). So ist damit zu rechnen, dass am Ende auch die direkten Vergleiche über das Weiterkommen entscheiden werden – bei einer Niederlage am Mittwoch sollten die Baskets also mit maximal 13 Punkten verlieren.