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Nachverpflichtungen möglichBaskets-Manager übt harsche Kritik an Mannschaft

Lesezeit 3 Minuten

BonnDie 83:85-Niederlage am Mittwoch gegen PAOK Saloniki wird möglicherweise personelle Konsequenzen nach sich ziehen: Die Baskets überlegen, ob sie noch einen neuen Spieler dazuholen, schließlich haben sie ja noch einen freien Ausländerplatz im Kader. Kurzfristig vor dem Bundesligaspiel am Samstag gegen den Mitteldeutschen BC (20.30 Uhr, Telekom Dome) wird sich da noch nichts tun, denn in der sportlichen Leitung läuft noch die Diskussion, ob die Bonner tatsächlich auf dem Spielermarkt aktiv werden – und wenn ja auf welcher Position.

„Wir müssen schauen, wo es am meisten Sinn macht, Unterstützung reinzuholen – darüber lässt sich vortrefflich streiten“, deutet Sportmanager Wichterich an, dass die Frage offen ist.

Für ihn ist aber eines klar: „Wir können nicht so spielen, wie wir gegen Saloniki gespielt haben. Das war kein Gegner, bei dem man es auf den letzten Wurf ankommen lassen muss. Das Problem war nicht, dass wir in den letzten Minuten nicht richtig agiert haben, sondern in den zwei Vierteln zuvor“, kritisiert Wichterich offen die Defensivleistung im zweiten und dritten Abschnitt. Hier kassierten die Baskets mit 25:30 und 19:28 insgesamt 58 Gegenpunkte.

Nach einem Viertel der Saison erst ein Sieg

Aufgrund der Bonner Pleitenserie in der BBL ist die Partie gegen den MBC brisant: Mit acht Spielen haben die Baskets genau ein Viertel der regulären BBL-Saison absolviert – und sie stehen mit einer Bilanz von 1:7-Siegen so schlecht da wie noch nie in ihren 22 BBL-Spielzeiten zuvor. Und so fehlt ihnen auch die Erfahrung für das, was am Samstag ins Haus steht: ein veritables Kellerduell des Vorletzten der Tabelle gegen den Drittletzten. Dass die Bonner dabei auf Platz 16 nur noch den Aufsteiger Hamburg Towers im Rückspiegel sehen, verdeutlicht die Brisanz.

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Für Wichterich zählt deshalb nur eines: „Wir müssen irgendeinen Weg finden, Spiele zu gewinnen. Wenn es durch Impulse von innen gelingt, wäre das super. Aber den Impuls von außen muss man zumindest als Option im Auge behalten“, sagt er zum Thema Nachverpflichtung. Gegen den MBC (für Wichterich ein schwierigerer Gegner als Saloniki) erwartet er vor allem eines: „Dass wir da mit einer anderen Energie und Bereitschaft in Sachen Kampf reingehen.“

Der MBC kommt mit ehemaligem NBA-Center

Der Respekt vor dem MBC ist so groß, weil die Mannschaft im Aufwind ist. Björn Harmsen kehrte Mitte November als Trainer für Wojciech Kaminski zurück, zudem verpflichtete der MBC mit dem 35-jährigen Joey Dorsey (2,06 m, 129 kg) einen bulligen Center, der insgesamt 120 NBA-Spiele für die Houston Rockets, Sacramento Kings sowie Toronto Raptors absolvierte und auch bei Euroleague-Clubs wie Barcelona, Piräus und Galatasaray Istanbul unter Vertrag stand.

In neuer Besetzung gelang am vergangenen Spieltag in Vechta eine spektakuläre Aufholjagd, als der MBC nach 15-Punkte-Rückstand (41:56) noch mit 88:84 gewann und seinen zweiten Saisonsieg feierte. Der MBC ist mit einem Schnitt von 90,2 Punkten das drittstärkste Offensivteam der BBL (Bonn 81,5) und stellt mit dem serbischen Spielmacher Jovan Nowak den besten Passgeber der Liga (8,6 Assists pro Spiel).