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Unter StressAlle drei Tage ein Topspiel für die Telekom Baskets Bonn

Lesezeit 3 Minuten
Thomas Kennedy machte im Hinspiel gegen Chemnitz das beste Spiel seiner Bundesliga-Karriere.

Thomas Kennedy machte im Hinspiel gegen Chemnitz das beste Spiel seiner Bundesliga-Karriere.

Bonner wollen beim Ligazweiten Chemnitz für eine Überraschung sorgen - Beide sind im Europapokal erfolgreich

Ein Topspiel jagt das andere. Derzeit gibt es im Terminplan der Telekom Baskets Bonn nur Höhepunkte im Drei-Tage-Rhythmus: wenn sie am Mittwoch in der Champions League das erste Viertelfinale gegen Peristeri Athen bestritten (und mit 89:78 gewonnen haben); wenn sie am Samstag in der Bundesliga beim Tabellenzweiten in Chemnitz gastieren (20 Uhr); und wenn sie am nächsten Mittwoch beim Rückspiel in Athen ihren „Matchball“ verwandeln wollen, indem sie mit einem zweiten Sieg den Sprung ins Final-Four-Turnier perfekt machen.

Es ist für Headcoach Roel Moors eine anspruchsvolle Aufgabe, wenn er seine Mannschaft auf drei Spitzenspiele in kurzer Folge vorbereiten muss. Das war ihm anzumerken, als er schon am Mittwoch in der Pressekonferenz nach dem Sieg über Athen den Blick auf die nächsten schweren Spiele lenkte: „Es war ein guter Sieg für uns, aber wir wissen auch, dass es nur 1:0 steht. Uns stehen noch viele wichtige Spiele bevor, nicht nur in der Champions League. Daher müssen wir uns morgen bereits auf die nächste Aufgabe fokussieren“, hatte er die Konzentration schon ganz auf Chemnitz gelenkt.

Das Duell mit den Ostdeutschen, die im fünften Jahr in der Bundesliga spielen, ist für beide Mannschaften eminent wichtig: Chemnitz, mit 21:5-Siegen Tabellenzweiter, spürt den heißen Atem von ALBA Berlin im Nacken, das ebenfalls fünf Niederlagen auf dem Konto hat (19:5), die Bonner, die mit 16:10-Siegen auf Rang sieben folgen, brauchen jeden Sieg, um die Chance zu wahren, noch auf Platz fünf (Ulm mit 17:9) oder sechs (Vechta mit 17:9) zu springen und damit die riskanten Play-ins der Teams von Rang sieben bis zehn zu vermeiden.

Wie die Baskets müssen auch die Chemnitzer mit ihrem Coach Rodrigo Pastore eine erfolgreiche Europapokalsaison emotional in die Bundesligaspielzeit integrieren. Sie haben im FIBA Europe Cup allerdings schon das Finale erreicht, da sie sich im Halbfinale gegen Bilbao in zwei Spielen mit 98:73 und 73:82 durchsetzten. Im Endspiel treffen sie auf das türkische Team Bahcesehir Koleji, die Partien sind für den 17. und 24. April angesetzt – anders als die Baskets hat Chemnitz nicht schon am Mittwoch wieder ein ganz entscheidendes Spiel.

Die Pastore-Truppe hat sich (ähnlich wie die Bonner 2023) an der Tabellenspitze etabliert. Wie stabil die Chemnitzer die ständige Höhenluft verkraftet, zeigen die Ergebnisse. Ihre fünf bisherigen Bundesliga-Niederlagen bezogen sie nur gegen Spitzenclubs: Sie verloren zweimal gegen Bayern München und zweimal gegen ALBA Berlin sowie einmal gegen Meister Ulm, den sie im zweiten Aufeinandertreffen Anfang März mit 83:82 hauchdünn in die Schranken weisen konnten.

Zwischen Bonn und Chemnitz gab es im Play-off-Viertelfinale vor einem Jahr mit 3:0 einen Sweep für die Baskets, die später Vizemeister wurden. Im Hinspiel dieser Saison revanchierte sich Chemnitz mit einem 85:77-Erfolg, bei dem die Baskets im Schlussviertel einen 14-Punkte-Rückstand noch auf vier Zähler reduzieren konnten (77:81).

Ein mit 10:20 verlorenes drittes Viertel und die miserable Dreierquote von 8:35 verhinderten aber ein besseres Ergebnis. Thomas Kennedy feierte dagegen an dem Abend seinen großen Durchbruch, als er mit 26 Punkten und 15 Rebounds seine persönlichen Bestmarken aufstellte.