Bonn – Das war ein hartes Stück Arbeit und am Ende eine Nervenschlacht. Aber das nächste Etappenziel ist erreicht: Nachdem die Telekom Baskets sich vor zwei Wochen vorzeitig für die Play-offs qualifiziert hatten, sicherten sie sich am Sonntag vor 5620 Zuschauern durch einen 78:76 (24:14, 18:14, 16:28, 20:20)-Erfolg über die BG Göttingen am drittletzten Hauptrundenspieltag einen Platz unter den besten Vier.
Im dritten Viertel den Wurfrhythmus total verloren
Damit hätten sie im Viertelfinale in einem fünften Spiel Heimvorteil. Mit ihrem zehnten Bundesligasieg in Serie stellten die Bonner zudem ihre Bestmarke von 1997/98 ein. Gegen wen es für den aktuellen Spitzenreiter im Viertelfinale geht, entscheidet sich in den beiden letzten Spielen in Ulm (Freitag, 29. April) und in Chemnitz (Sonntag, 1. Mai) – beide könnten auch Bonns Gegner in den Play-offs werden. Die Entscheidung hängt womöglich noch vom Ausgang des Nachholspiels zwischen den Top-Teams Bayern München und ALBA Berlin ab, das erst am 10. Mai ausgetragen wird.
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Zunächst lief es für die Baskets auch gegen Göttingen wie gewohnt: Sie setzten sich mit einer starken Dreierquote direkt im Auftaktviertel ab. Fünf verschiedene Schützen trafen in den ersten sieben Minuten, so dass es beim 21:11 schon die erste zweistellige Führung gab.
Ward stabiliserte Team für Comeback
Überraschend war auch Tyson Ward nach überstandener Knieverletzung wieder an Bord, der noch eine tragende Rolle spielen sollte. Denn die Bonner konnten ihre Quote aus der Distanz nicht halten, im zweiten Viertel kam nur ein Dreier dazu. Aber da die Ausbeute der Gäste katastrophal war (nur ein Distanztreffer bei 14 Versuchen), bauten die Baskets ihre Führung kurz vor der Pause bis auf 16 Zähler aus (42:26). Sie hatten aber ihren Wurfrhythmus total verloren: Im dritten Durchgang lief minutenlang nichts zusammen, nach einer 4:19-Serie sahen sie sich urplötzlich mit 46:47 in Rückstand (27.).
Es war Ward, der sein Team bei seinem Comeback stabilisierte: Mit acht Punkten in Serie hielt er die Baskets im Rennen, die dennoch Mitte des Schlussabschnitts 65:69 hinten lagen. In dieser Situation traf Saulius Kulvietis den einzigen Bonner Fernschuss der zweiten Halbzeit (68:69), anschließend riss mal wieder Javontae Hawkins die Verantwortung an sich: Sieben Punkte erzielte er in einem 8:0-Lauf zum 76:71 selbst.
Solo von Tadda sorgt für die knappe Entscheidung
Göttingen konnte in der Schlussminute nochmals ausgleichen (76:76), Karsten Tadda startete ein Solo und erzwang 15 Sekunden vor Schluss die erneute Führung (78:76) – es waren Taddas einzigen Punkte. Mit konzentrierter Defense verhinderte die Truppe von Coach Tuomas Iisalo in der verbleibenden Zeit einen weiteren Ausgleich.
„Ich war nach der langen Pause schon etwas nervös, aber die Fans und Teamkameraden haben mir sehr geholfen“, sagte Ward nach seinem Comeback mit 15 Punkten und vier Rebounds. Besser traf nur Hawkins mit 25 Punkten. Nach fünf Dreiern der Baskets im ersten Viertel folgten nur zwei weitere in den nächsten drei Abschnitten.
Baskets (Punkte/3er): Ward (15), Gorham (7/1), Kessens (9), Tadda (2), Kulvietis (8/2), Lypovyy (8/1), Bowlin (3/1), Hawkins (25/2), Kratzer (1); Rebounds: 41 (Kratzer 5); Assists: 22 (Bowlin 6, Kulvietis 5); Trefferquote Feld: 46 % (27/59); Dreierquote: 25 % (7/28); Freiwurfquote: 65 % (17/26).
Göttingen (Punkte/3er): Martin (16), Frey (6), Roberson (10/2), Vargas, Hujic, Hartwich, Mönninghoff, Kamp (20/2), Brown (21/1), Grimes (3/1); Rebounds: 35 (Roberson 6); Assists: 11 (Frey 4); Trefferquote Feld: 39 % (26/56); Dreierquote: 22 % (6/27); Freiwurfquote: 95 % (18/19).