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Bonner gegen Gießen 46ersTelekom Baskets erringen einen mühevollen Sieg

Lesezeit 3 Minuten

Viel Kampf, aber wenig Glanz gab es im Spiel der Baskets gegen Gießen.

Bonn – Sie konnten ihre fehlenden Leitwölfe Parker Jackson-Cartwright (Trauerfall in der Familie) und Jeremy Morgan (verletzt) nicht wirklich ersetzen. Es fehlten der gewohnte Spielwitz und das Tempo. Sie suchten zudem über drei Viertel nach ihrem offensiven Rhythmus. Aber am Ende fanden die Telekom Baskets Lösungen, mit denen sie – gepaart mit nie erlahmendem Einsatz – die Gießen 46ers mit 78:72 (19:13, 19:23, 14:20, 26:16) in die Knie zwangen.

Von 18 Dreierschüssen gehen vor der Pause 15 daneben

Die 4530 Zuschauer im Telekom Dome mussten am Mittwochabend aber auch in den Schlusssekunden noch zittern, ehe der mit 35 Punkten überragende Javontae Hawkins mit zwei Freiwürfen alle Zweifel beseitigte. Mit dem achten Sieg in Serie bleibt die Truppe von Chefcoach Tuomas Iisalo Tabellenführer und unterstrich ihre Ambitionen, unter den ersten Vier zu landen. Die Hessen bleiben Vorletzter, sie können den Abstieg aber in ihren verbleibenden sieben Spielen noch abwenden.

Der mühsame Erfolg machte auch klar, wie sehr die Baskets ihre Fans in den Wochen zuvor mit spektakulärem Basketball verwöhnt hatten. Statt eines offensiven Feuerwerks wie in den letzten drei Partien, in denen sie schon zur Pause 60, 62 und 66 Punkte erzielt hatten, gab es ein Fehlwurffestival: Von 18 Dreierschüssen trafen die Bonner in der ersten Hälfte gerade mal drei, 15 verfehlten ihr Ziel.

Von dieser katastrophalen Ausbeute war auch der Mann betroffen, dem Iisalo aber die Schlüsselrolle zugedacht hatte: Hawkins, der drei Tage zuvor gegen Frankfurt erst einen persönlichen Rekord mit 31 Punkten aufgestellt hatte. Bis Mitte des dritten Viertels gab er sechs Fernschüsse ab – sechsmal ging der Ball daneben. Erst im siebten Versuch traf er nach 26 Minuten seinen ersten Dreier.

Da lagen die Baskets aber mit 40:46 (25.) zurück, weil ihnen nach 38:31-Führung (19.) minutenlang fast alles misslang und sie einen 2:15-Lauf kassierten. „Zu Beginn des dritten Viertels haben wir komplett die Kontrolle über unsere Offensive verloren. Das, was wir da gemacht haben, hat nichts mit dem zu tun, woran wir jeden Tag arbeiten“, kritisierte Iisalo nach dem Spiel.

Distanzschützen brachten am Ende die Rettung

Die Rettung brachten am Ende doch die Distanzschützen: Hawkins (5 Dreier) und Saulius Kulvietis (4) erzwangen den Führungswechsel (64:63, 33.). Gießen konnte noch einmal kontern (66:70), aber mit einem 9:0-Lauf zum 75:70 erzwangen die Baskets das Happy End.

Hawkins, der mit 39:19 Minuten fast komplett durchspielte, steigerte seinen Rekord durch 23 Zähler in der zweiten Hälfte auf 35 Punkte, schnappte sich zudem neun Rebounds. Neben ihm war Kulvietis aber der einzige, der mit 21 Punkten (4 Dreier) zweistellig traf.

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Iisalos Fazit vereinte Kritik mit Lob: „Wir müssen unseren Fokus viel besser behalten als heute. Aber wir haben am Schluss viel Charakter gezeigt.“

Die nächste Aufgabe wartet schon am Ostermontag, wenn die Baskets bei Aufsteiger Heidelberg antreten (18 Uhr, Livestream auf Magenta-Sport), der auf Rang zwölf steht.

Baskets (Punkte/3er): Frierson, Gorham (6), Kessens (6), Tadda (1), Kulvietis (21/4), Lypovyy (5/1), Bowlin (2), Hawkins (35/5), Kratzer (2); Rebounds: 39 (Hawkins 9); Assists: 14 (Kessens 4, Bowlin 4); Trefferquote Feld: 41 % (28/68); Dreierquote: 30 % (10/33); Freiwurfquote: 67 % (12/18).

Gießen (Punkte/3er): McCullum (23/1), Omot (17), Nawrocki (3/1), Kraushaar, Laksa (6), Uhlemann (3/1), Miller (2), Koch (12/1), Fayne (6); Rebounds: 41 (Fayne 15); Assists: 11 (McCullum 8); Trefferquote Feld: 44 % (29/66); Dreierquote: 20 % (4/20); Freiwurfquote: 71 % (10/14).