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Champions League- SpitzenreiterTelekom Baskets zeigen ihre Schokoladenseite

Lesezeit 3 Minuten
Die Baskets feiern den Sieg mit einigen mitgereisten Fans.

Die Baskets feiern den Sieg mit einigen mitgereisten Fans.

Ein 86:78-Erfolg über Ramat Gan bringt die Tabellenführung in der Champions League. Die Bonner zeigen eine starke erste Halbzeit.

Die Telekom Baskets haben die von ihren Fans erhoffte Trotzreaktion gezeigt: Zwei Tage nach der enttäuschenden Bundesliga-Schlappe (79:89) gegen Ludwigsburg zeigten sie sich von ihrer Schokoladenseite. In der Champions League bezwangen sie in Opawa/Tschechien das israelische Team von Maccabi Ramat Gan mit 86:78 (26:12, 27:24, 13:16, 20:26). Nach drei der sechs Spieltage übernahmen die Bonner in Gruppe E mit 2:1-Siegen die Spitze vor AEK Athen, das 80:69 gegen Riga gewann.

Die Baskets haben durch den einzigen Auswärtssieg in der Gruppe ihre Chancen auf das Viertelfinale klar verbessert. Denn in den verbleibenden drei Spielen haben sie zweimal Heimrecht. Gegen Ramat Gan ließen sie von Anfang an keinen Zweifel an ihrem Siegeswillen aufkommen: „Wir haben versucht, das besser zu machen, was am Montag schlecht lief“, sagte Rivaldo Soares zur ersten Halbzeit, die kaum Wünsche offenließ.

Sie gerieten nie in Rückstand und lösten sich schon im ersten Viertel mit einem 8:0-Run zur zweistelligen Führung (19:8). Im zweiten Abschnitt erhöhte die Truppe von Trainer Roel Moors den Abstand scheinbar nach Belieben. Die höchste Führung war nach 17 Minuten bei einem 22-Punkte-Vorsprung erreicht (49:27) – nichts deutete darauf hin, dass die Baskets noch um den Erfolg würden bangen müssen.

Aber im gleichen Maße, wie Ramat Gan sich nach der Pause steigerte, ließen die Bonner nach. Offensiv war der Spielfluss im dritten Viertel wie abgeschnitten. Hatten die Baskets in den ersten Vierteln mit 53 erzielten Punkten geglänzt, folgten im dritten Abschnitt nur 13 Zähler.

Derweil knabberten die Hausherren Stück für Stück am Vorsprung der Gäste. So gelang es, den Rückstand im Schlussviertel in den einstelligen Bereich zu drücken (70:62), wenig später betrug das Polster nur noch fünf Punkte (83:88). In dieser kritischen Endphase konnte sich Moors aber auf seine Leitwölfe verlassen: Phlandrous Fleming und Darius McGhee machten den Sack in der Schlussminute mit einem Drei-Punkt-Spiel und einem Dreier zu.

Die beiden waren auch die Bonner Topscorer: McGhee erzielte 23 Punkte und gab fünf Assists, Fleming verpasste mit 22 Punkten und neun Rebounds ein Double-Double nur um einen Rebound. Da Sam Griesel weiter mit Hüftproblemen ausfiel und Jonathan Bähre wegen Kniebeschwerden nur auf der Bank saß, musste Moors mit einer Acht-Mann-Rotation auskommen.

Der Headcoach war mit dem Auftritt der Mannschaft unterm Strich zufrieden: „Wir haben eine sehr solide erste Halbzeit gespielt, in der wir unseren Spielplan gut umsetzen konnten. In der zweiten Halbzeit war unsere Energie nicht mehr konstant hoch. Am Ende konnten wir den Lauf abwehren, uns den Sieg sichern, und das ist das Wichtigste.“

Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (23/5), Fleming (22/1), Soares (9), Allegri (5/1), Hume (4), Pape (13/2), Thiemann, Kennedy (10); Rebounds: 44 (Fleming 9, Allegri 7); Assists: 14 (McGhee 5); Ballverluste: 15 (Fleming 4); Trefferquote Feld: 47 % (32/68); Dreierquote: 27 % (9/33); Freiwurfquote: 62 % (13/21). Ramat Gan (Punkte/Dreier): Stevens (23), Sahar, McCullum (10), Ariel (17/4), Melamed (4), Huber (5/1), Miles (6), Crawford (5/1), Sror, Gallinat (8/1); Rebounds: 34 (Stevens 7 ); Assists: 22 (Huber 9); Ballverluste 8 (McCullum 3); Trefferquote Feld: 42 % (28/67); Dreierquote: 28 % (7/25); Freiwurfquote: 79 % (15/19).