Die Bonner müssen zuvor aber Ludwigsburg in der Play-In-Runde ausschalten. Am Dienstagabend wartet ein Heimspiel gegen die Schwaben.
K.O.-RundeDen Telekom Baskets winkt ein Viertelfinale gegen Berlin
Alles spricht jetzt für die Telekom Baskets. Nichts für die Riesen Ludwigsburg. Wenn die beiden Mannschaften sich am Dienstagabend (20.30 Uhr, Telekom Dome) zum sechsten Mal in dieser Saison gegenüberstehen, ist die Bilanz auf den ersten Blick wirklich eindeutig: In der Bundesliga-Hauptrunde (91:86 und 87:60), im BBL-Pokal (80:79) und auch in der Champions League auf internationalem Parkett (80:75 und 85:81) zwangen die Bonner den Dauerrivalen dieser Saison schon fünfmal in die Knie.
Viermal waren es mit einer Korbdifferenz von maximal fünf Punkten knappe Spiele, am Sonntag aber setzten die Baskets mit dem 87:60 im letzten Hauptrundenspiel ein Statement mit einem 27-Punkte-Abstand. Klarer können die Vorzeichen nicht für die Bonner sprechen, die ihr Selbstvertrauen nach den Niederlagen gegen Würzburg und ALBA Berlin damit wieder mächtig aufpolieren konnten. Die Schwaben mussten dagegen jetzt schon die vierte Bundesliga-Niederlage in Folge verkraften – und sie müssen zudem erneut auswärts im Telekom Dome antreten.
So eindeutig alle Vorzeichen also für die Bonner sprechen, macht doch genau dies die Situation für die Baskets auch höchst gefährlich. Denn wenn die Spieler jetzt das Alles-oder-Nichts-Spiel in der ersten Play-in-Runde im Hinterkopf nur als schnelle Durchgangsstation ins Viertelfinale betrachten, ist der Keim für eine Niederlage schon gelegt. Deshalb betonten auch beide Coaches, dass der Ausgangs des Spiels völlig offen sei.
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„Am Dienstag beginnt es wieder bei null. Das Beste, was wir heute erreicht haben, ist, dass wir uns ein Heimspiel gesichert haben und da voll an unsere Chancen glauben können“, bekräftigte Bonns Trainer Roel Moors nach der Partie am Sonntag. Sein Gegenüber Josh King räumte ein: „Wenn man nur 29 Prozent aus dem Feld trifft, wird man nicht viele Spiele gewinnen. Es war nicht unser bestes Spiel. Aber am Dienstag haben wir die nächste Chance.“ Die Gäste wollen bis dahin das richtige Zielwasser trinken.
Telekom Baskets: Platz sieben bei Sieg sicher
Sollten die Baskets am Dienstag tatsächlich ihren sechsten Saisonsieg über Ludwigsburg feiern, haben sie Platz sieben sicher und bekommen es im Viertelfinale mit ALBA Berlin als Hauptrundenzweitem zu tun. Unterliegen sie aber Ludwigsburg, müssen sie sich am Donnerstag (16. Mai um 20 Uhr) in der zweiten Play-In-Runde gegen den Sieger der Partie des Neunten (Oldenburg) gegen den Zehnten (Hamburg) durchsetzen. In dieser Begegnung entscheidet sich dann auch, welche Mannschaft im Viertelfinale auf die Münchner Bayern als Hauptrundemeister treffen wird. Vorbild dieses Konstrukts ist einmal mehr die NBA. Nach dem konzentrierten Auftritt seiner Truppe in der zweiten Halbzeit gegen Ludwigsburg kann Moers aber dieser Woche ruhig und selbstbewusst entgegensehen. Die Baskets trafen zwar ebenso wie Ludwigsburg miserabel aus der Distanz, als beide nur 22 Prozent ihrer Dreier versenkten (Bonn 4 von 18, Ludwigsburg 6 von 27). Auch die Rheinländer müssen nachjustieren.
Aber die Baskets präsentierten sich insgesamt enorm ausgeglichen. Alle zwölf eingesetzten Spieler punkteten auch, mit 25 Assists zeigten sie sich überdies sehr teamorientiert – Ludwigsburg kam nur auf elf Vorlagen. Dominant zeigten sich die Bonner zudem auch im Kampf um die Abpraller mit 45:38 Rebounds. Ein weiterer Grund für die Überlegenheit war, dass sich die Baskets nur sieben Ballverluste leisteten.
Bei den Schwaben bleibt abzuwarten, ob ihr Topscorer Jayvon Graves (15,2 Punkte im Schnitt) am Dienstag einsatzbereit sein wird. Er hatte sich im Spiel gegen die Bonner bei einem Sturz schmerzhafte Prellungen zugezogen und kam nur auf drei Punkte in gut zwölf Minuten Einsatzzeit. Der Ex-Bonner Yorman Polas Bartolo steuerte in 20 Minuten sechs Punkte, vier Rebounds und zwei Assists bei.