Bonner wollen gegen Ludwigsburg die Spitze verteidigen – Sechs Siege in sechs Spielen – Trainer John Patrick ist zurück
Heimsieg als ZielBaskets treffen auf ihren Lieblingsgegner
Wenn eine Mannschaft gegen einen Konkurrenten in sieben Monaten in sechs Spielen sechsmal verliert, kann man sicher von einem Angstgegner sprechen. Vor diesem Hintergrund ist die Rollenverteilung am Montagabend, wenn die Telekom Baskets die Riesen aus Ludwigsburg empfangen (20 Uhr, Telekom Dome), unstrittig: Die Bonner sind eindeutiger Favorit.
Zumindest die Statistik spricht eine eindeutige Sprache. Denn die Ludwigsburger holten sich in der vergangenen Saison in jedem der sechs Duelle eine blutige Nase – egal, in welchem der drei Wettbewerbe: In der Bundesliga gewann Bonn mit 91:86 und 87:60, im Pokal mit 80:79, in der Zwischenrunde der Champions League mit 80:75 und 85:81 und in den Play-Ins der Bundesliga mit 90:69.
Nichts wäre im Lager der Baskets jetzt aber falscher, als von einem lockeren Spaziergang auszugehen. Dagegen spricht schon, dass ein Mann nun im Unterschied zur Vorsaison wieder an Bord ist: John Patrick (56), der BBL-Trainer des Jahres von 2009, 2010 und 2021, der schon von 2013 bis 2022 bei den Riesen auf der Kommandobrücke stand und dann für zwei Jahre in Japan arbeitete. Zur neuen Saison wurde er zurückgeholt und so zum Nachfolger seines Vorgängers Josh King.
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Mit Patrick kehrte auch direkt der Erfolg zurück: Die Riesen haben wie die Bonner in der Bundesliga drei Siege auf dem Konto und sind im Europe Cup, der Nummer vier in der Hierarchie der Europapokale, nach drei Spieltagen noch ungeschlagen. Im Topspiel der Gruppe H bezwangen die Ludwigsburger in der vergangenen Woche das französische Team JDA Dijon nach 38:43-Pausenrückstand noch mit 80:77.
Patrick steht mit seinem Namen für einen speziellen Basketballstil, dessen Erfolg auf hartnäckiger Defense und robustem Körpereinsatz basiert. Nur eine Zahl beschreibt sehr anschaulich, was die Baskets erwartet: Ludwigsburg ist nach fünf Spielen die Mannschaft, die mit nur 70 Gegenpunkten pro Spiel in der BBL die wenigsten Punkte kassiert. Die Bonner, die in Heidelberg die Tabellenspitze eroberten, liefern da das passende Gegenmodell: Sie stellen mit einem Punkteschnitt von 89 Punkten die erfolgreichste Offensive – da fällt die Ludwigsburger Ausbeute mit 74,2 Zählern doch deutlich bescheidener aus. Deshalb sind die Riesen noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv geworden und haben den 33-jährigen Point Guard Jarred Osungbemi-Jackson nachverpflichtet, ein Kanadier mit jamaikanischem Pass.
„Er ist ein klassischer Point Guard, der auch abseits des Balles agieren kann und ein sehr gutes Gespür für den Rebound – gerade den defensiven – hat“, sagte Trainer John Patrick über den Routinier, der zuletzt im Iran und davor in Belarus spielte.
Mit zwei Ex-Bonnern, die schon im Spätherbst ihrer Karriere stehen, wird es für Baskets-Fans ein Wiedersehen geben. Der Deutsch-Kubaner Yorman Polas Bartolo ist mit 39 Jahren der älteste Spieler der BBL, Jonas Wohlfarth-Bottermann, der 2,08 Meter lange Center, gehört mit seinen 34 Jahren auch zu den Routiniers. Er spielte zuletzt in Hamburg. Konnten die Baskets sich vor der Partie mit acht Tagen Pause mal konzentriert vorbereiten, liegen zwischen dem Spiel am Montag und der Champions-League-Begegnung in Opava/Tschechien (Mittwoch, 18 Uhr) gegen Maccabi Ramat Gan (Israel) nur 46 Stunden.
„Nach dem Sieg gegen Heidelberg haben wir dem Team zwei Tage Pause gegeben. Anschließend haben wir die Zeit genutzt, um gut zu trainieren“, berichtete Headcoach Roel Moors – gute Voraussetzungen, um Platz eins zu verteidigen.