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Telekom BasketsFrey geht, Thiemann bleibt, Müller kommt

Lesezeit 4 Minuten
Sie verlassen die Baskets nach nur einem Jahr wieder: Harald Frey (links) und Benedikt Turudic.

Sie verlassen die Baskets nach nur einem Jahr wieder: Harald Frey (links) und Benedikt Turudic.

Erste Personalentscheidungen der Telekom Baskets für die neue Mannschaft sind getroffen. Auch Turudic verlässt Bonn.

Die Saisonabschlussfeier war erst eine gute Woche her, da fielen bei den Telekom Baskets die ersten Personalentscheidung bezüglich des Kaders der neuen Mannschaft: Einerseits trennten sie sich von Aufbauspieler Harald Frey und Center Benedikt Turudic, andererseits statteten sie mit dem U-18-Nationalspieler Janne Müller ein Eigengewächs mit einem Profivertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren aus. Zwei Jahre läuft der neue Vertrag, den Lars Thiemann, bei den Bonnern unterschrieben hat.

Der größte Einschnitt ist dabei zweifellos, dass Frey die Baskets verlassen wird, der dem Spiel der Bonnern als Point Guard noch am meisten Struktur vermitteln konnte. Baskets-Sportdirektor Savo Milovic erläutert, warum es dennoch zur Trennung von dem Norweger kam: „Zum einen hatte er gute Angebote aus starken europäischen Ligen, zum anderen hat sich in den vergangenen Wochen immer mehr herauskristallisiert, dass wir den Kader und damit die Point-Guard-Position in der kommenden Saison anders strukturieren werden.“

Telekom Baskets: Frey geht in die spanische Liga

Am Ende seien beide Seiten zu dem Entschluss gekommen, „dass wir uns in unterschiedliche Richtungen bewegen“. Frey wechselt zu Bilbao Basket in die erste spanische Liga. Baskets-Headcoach Roel Moors hatte ihn vor einem Jahr vom Bundesligisten Göttingen mit nach Bonn gebracht. In der Bundesliga kam Frey im Schnitt auf rund elf Punkte und fünf Assists, in der Champions League waren es acht Punkte und fünf Assists. Er absolvierte für die Baskets 50 Einsätze in der Bundesliga, dem FIBA Intercontinental Cup, dem Pokal und der Champions League.

Der 27-jährige Turudic hatte im Sommer 2023 einen Zweijahresvertrag unterschrieben, verpasste dann jedoch große Teile der Saison 2023/24 wegen einer Bandscheibenverletzung. Erst im Play-off-Viertelfinale feierte er nach fünfmonatiger Verletzungspause endlich sein Comeback gegen Berlin. Moors entschied sich dann aber nach der Saison dafür, die in Turudics Vertrag enthaltene Ausstiegsoption zu nutzen und sich von dem Center zu trennen: „Uns ist im Trainer-Team die Entscheidung nicht leicht gefallen. Am Ende haben wir uns aber dafür entschieden, neben Thomas Kennedy auf ein anderes Center-Profil zu setzen.“ Turudic trug in der vergangenen Saison in den drei Wettbewerben 23-mal das Baskets-Trikot und erzielte dabei im Schnitt 3,0 Punkte und 2,2 Rebounds in der Bundesliga sowie 3,5 Punkte und 2,5 Rebounds in der Champions League.

Telekom Baskets: Lars Thiemann verlängert

Ihn wird an den Brettern der 2,13 Meter lange Center Lars Thiemann ersetzen, der schon seit Ende Februar nach dem Ende seiner College-Laufbahn zu den Baskets gestoßen war und sich jetzt mit dem Verein auf eine Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2026 verständigt hat. Er steht damit vor seiner ersten vollständigen Profi-Saison.

„Lars ist in der vergangenen Saison erst spät zum Team gestoßen und konnte im Training sowie in seinen ersten Spieleinsätzen schon sein Potenzial zeigen. Wir denken, dass er mit einer richtigen Saisonvorbereitung weitere gute Schritte in seiner Entwicklung gehen kann“, sagt Milovic zu der Vertragsverlängerung.

Für Moors passt Thiemann charakterlich gut in das Team, das er mit Milovic aufbauen wolle: „Er ergänzt sich gut mit Thomas Kennedy auf der Centerposition“, so der Baskets-Headcoach weiter: „Es ist für jedes Team wichtig, die deutsche Rotation möglichst früh zu vervollständigen. Auch hierbei ist Lars ein wichtiges Puzzlestück für die Zukunft“, nennt Milovic einen weiteren Aspekt. Thiemann kam in der abgelaufenen Spielzeit auf zehn Einsätze in der Bundesliga und sammelte im Viertelfinale der Champions League gegen Peristeri Athen erste internationale Erfahrungen.

Janne Müller wird fester Teil des Kaders

Der 17-jährige Guard Janne Müller, der vergangene Saison als Kooperationsspieler mit Doppellizenz für Rhöndorf in der 3. Liga Pro B, für die 2. Mannschaft der Baskets in der Regionalliga und für das gemeinsame Bonn-Rhöndorfer U-19-Team in der Jugend-Bundesliga (NBBL) aufgelaufen war, wird nun auch fester Bestandteil des Bundesligakaders der Baskets sein.

Er hat in der vergangenen Saison schon einige Trainingseinheiten bei den Profis mitgemacht und dabei einen guten Eindruck hinterlassen. Wir sind davon überzeugt, dass er durch harte Arbeit in den nächsten Jahren wichtig für uns werden kann“, sagte Moors. Internationale Spielerfahrung sammelte Müller bereits für deutsche Jugendnationalmannschaften, als er für die U-16- und die U-18-Auswahl des DBB nominiert wurde.

Im April 2024 machte er beim renommierten Albert-Schweitzer-Turnier, das als inoffizielle U-18-Weltmeisterschaft gilt, mit durchschnittlich 10,4 Punkten in sieben Spielen auf sich aufmerksam. Im Trikot der Dragons trug er mit im Schnitt neun Punkten pro Spiel zur Meisterschaft in der Pro B bei. In der NBBL gehörte Müller in den vergangenen beiden Spielzeiten mit durchschnittlich 25,9 Punkten (22/23) und 24,6 Zählern (23/24) zu den besten Scorern der gesamten U-19-Bundesliga.

Ein „Zurück zu den Wurzeln“ vollziehen die Baskets bei ihrer Team-Bekleidung: Pünktlich zur 30. Saison der Clubgeschichte werden sie ab sofort wieder von Deutschlands größtem Sportartikelhersteller Adidas ausgestattet. Schon in der Saison 1995/96 waren sie in Adidas-Trikots Meister der 2. Bundesliga Nord geworden, auch bei den Vizemeisterschaften 1999, 2001, 2008 und 2009 trugen die Bonner die Trikots mit den drei Streifen.