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Nach zwei 20-Punkte-NiederlagenBaskets fahren zum Klassiker nach Oldenburg

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Phlandrous Fleming Jr. und die Baskets müssen besser treffen, um in Oldenburg bestehen zu können.

Phlandrous Fleming Jr. und die Baskets müssen besser treffen, um in Oldenburg bestehen zu können.

Auch Bayern München und ALBA Berlin kassieren in der Basketball-Bundesliga Heimschlappen – Freitag zum Klassiker nach Oldenburg

Es war am Sonntag ein böses Erwachen für die Telekom Baskets und ihre Fans. Denn wer hätte schon damit gerechnet, dass das Bundesligaspiel gegen Ulm einen solch schmerzhaften Ausgang nehmen würde wie mit dieser 75:95-Abreibung. Es war nach der 73:93-Schlappe gegen die Bayern das zweite Spiel mit einer 20-Punkte-Niederlage in Folge.

Als die Truppe von Trainer Roel Moors das erste Viertel nach einer starken Vorstellung mit 23:11 für sich entscheiden konnte, freuten sich alle im Baskets-Lager wohl auch eher auf einen Vormarsch in der Tabelle. Wie dann die Ulmer aber in den nächsten drei Abschnitten ihre Dominanz ausspielten, war schon desillusionierend. Die Gäste waren schlicht in allen Belangen überlegen, schlugen dabei die Baskets mit deren eigenen Waffen.

Beispiel Distanzwürfe: Sonst unbestreitbar eine Stärke der Bonner, lag in der schwachen Ausbeute bei den Fernschüssen einer der wesentlichen Gründe für die Niederlage. Denn Ulm hatte bei den Dreiern mit 59 Prozent (13 von 22) eine brillante Trefferquote, während die Baskets nach dem spektakulären Auftakt mit zwei Dreiern in der ersten Spielminute bei insgesamt 25 Würfen nur sechsmal trafen – nicht einmal ein Viertel der Schüsse fand das Ziel.

Ohne McGhee fehlt den Baskets der Kopf der Mannschaft

Aber auch mit der Defense konnte Moors nicht zufrieden sein. Es war Ulms Coach Ty Harrelsson, der in seiner Analyse den Unterschied klar benannte: „Ich denke, dass unsere Defensive zu einfachen Punkten geführt hat. Das war der Schlüssel zum Sieg.“ Moors ärgerte sich dagegen, dass die Baskets sich durch die physische Dominanz der Gäste den Schneid hatten abkaufen lassen: „Wir haben das körperliche Spiel der Ulmer einfach akzeptiert.“ Natürlich fehlte den Bonnern mit ihrem Aufbauspieler Darius McGhee, der wegen muskulärer Probleme pausieren musste, der Kopf der Mannschaft. Aber es fand sich halt neben Thomas Kennedy, der mit 18 Punkten und 12 Rebounds an den Körben wie ein Berserker ackerte, kein Zweiter, der sich mit aller Macht gegen die drohende Schlappe stemmte.

Es war auch kein Trost, dass die gerupften Baskets sich mit dieser Niederlage in allerbester Gesellschaft befanden: Denn auch die Münchner Bayern (77:78 gegen Vechta) und ALBA Berlin (60:74 gegen Ludwigsburg) kassierten zeitgleich schmerzhafte Heimniederlagen. Mit jetzt 8:8-Punkten rutschten die Baskets vorerst auf Rang elf ab, sie sind aber mit vier Niederlagen gleichauf mit dem Tabellensechsten Vechta (10:8). Die nächste Chance zur Wiedergutmachung haben die Bonner schon am Freitagabend (20 Uhr) gegen eine andere Mannschaft aus diesem dichten Mittelfeld: Es geht gegen die Oldenburger, die ebenfalls auf 8:8-Punkte blicken.

Dieses Duell ist ein Klassiker der Liga, von 72 Begegnungen gingen 37 an Oldenburg, 35 an Bonn. Viermal kreuzten sich die Wege in einer Play-off-Runde (2009, 2013, 2014, 2019) – alle vier Male triumphierte Oldenburg. Aber die Baskets schlugen auch zurück: Seit 2021 sind sie gegen die Norddeutschen ungeschlagen, haben seitdem eine 6:0-Bilanz.