Derbe 75:95-Klatsche gegen Ulm im ausverkauften TelekomDome – Spielmacher Darius McGhee nicht einsatzbereit – Kontakt zu den Spitzenteams verloren
Klare HeimpleiteBaskets können nur ein Viertel lang mithalten
Die zweiwöchige Saisonunterbrechung ist den Telekom Baskets nicht sonderlich gut bekommen, denn die Bonner bezogen am Sonntag im ersten Bundesligaspiel nach der Länderspielpause eine herbe 75:95 (23:11, 17:31, 16:24, 19:29)-Niederlage gegen den bis dato Tabellenzweiten ratiopharm Ulm, der die Tabellenführung übernahm. Zwar mussten die Gastgeber auf ihren angeschlagenen Spielmacher Darius McGhee verzichten, das allein erklärt aber nicht die 20-Punkte-Klatsche, bei der die Bonner das erste Viertel deutlich für sich entschieden, dann aber in den restlichen drei Abschnitten klar unterlegen waren.
„Wir haben das physische Spiel aus dem ersten Viertel nicht halten können“, erklärte Thomas Kennedy, der mit 18 Punkten und 12 Rebounds als einziger erfolgreich dagegenhielt. Vor 6000 frustrierten Zuschauern im ausverkauften Telekom Dome verloren die Baskets mit 8:8-Siegen den direkten Kontakt zu den Spitzenteams. Eine Niederlage gegen Ulm tut den Bonner Fans zudem immer besonders weh – seitdem die Schwaben den Baskets 2023 die Meisterschaft mit 3:1 in der Finalrunde wegschnappten, sind beide Clubs in herzlicher Abneigung miteinander verbunden.
Am Sonntag legten die Baskets einen Start nach Maß aufs Parkett, als Angelo Allegri zwei schnelle Dreier zur 6:0-Führung traf. Sie blieben auch in der Folge am Drücker und kamen nach fünf Minuten zu einer zweistelligen Führung (14:4). Die Ulmer erleichterten dies durch fünf Ballverluste, fingen sich dann aber mit einem 7:0-Lauf zum 14:11.
Das Wechselspiel der kleinen Serien setzte sich fort, als die Hausherren das Auftaktviertel mit einem 9:0-Run beschlossen und Kennedy die Zuschauer mit einem Alley-oop-Dunk zum 23:11 nach Anspiel von Allegri von den Sitzen riss.
So dominant die Hausherren auch agierten, gelang es den Gästen doch, die Partie im zweiten Abschnitt zu drehen. Nach einer 27:16-Führung der Bonner eröffneten sie mit zwei Dreiern eine Aufholjagd, bei der sie den Führungswechsel mit einem 16:4-Lauf zum 31:32 erzwangen. Bis zur Mitte des dritten Viertels konnten die Baskets die Partie offenhalten (50:51), ehe Ulm mit einem 9:0-Run erstmals zweistellig auf 50:60 davonzog. So sehr sich die Baskets auch mühten, so sehr Coach Roel Moors auch versuchte, Ordnung und Struktur in das Spiel seines Teams zu bekommen, waren die Defizite ohne McGhee doch nicht zu übersehen.
Die Entscheidung fiel endgültig, als Ulm in den ersten vier Minuten des Schlussviertels vier Dreier durch Karim Jallow, Nelson Weidemann (2) und Thomas Klepeisz traf. So war die Partie spätestens nach dem 64:82 (34.) verloren – zumal die Baskets auch keinen ernsthaften Widerstand mehr entwickelten. Der Rückstand erreichte die 20-Punkte-Marke – begleitet von zahlreichen Zuschauern, die die Halle vor der Schlusssirene verließen. Am Freitag geht es zu den Baskets Oldenburg, die den Bonnern 2009 den Traum vom Meistertitel zerstörten – und darum auch nicht beliebt bei den Baskets-Fans sind.
Baskets (Punkte/Dreier): Bähre (9/1), Griesel (14/2), Fleming (16/1), Soares, Allegri (10/2), Pape (8), Thiemann, Kennedy (18); Rebounds: 33 (Kennedy 12); Assists: 17 (Griesel 6); Trefferquote Feld: 39 % (25/64); Dreierquote: 24 % (6/25); Freiwurfquote: 79 % (19/24). Ulm (Punkte/Dreier): Weidemann (17/3), Santos, (6), Jensen (2), Jessup (12/1), Essengue (3/1), Bretzel (2), Herkenhoff, Roby (13/3), Klepeisz (7/1), Jallow (18/3), Saraf (15/1); Rebounds: 30 (Roby 7); Assists: 19 (Saraf 4); Trefferquote Feld: 62 % (36/58); Dreierquote: 59 % (13/22); Freiwurfquote: 91 % (10/11).