Telekom Baskets verlieren das Pokal-Viertelfinale gegen den Titelverteidiger - Am Mittwoch geht es gegen Braunschweig in der Liga weiter.
Bonner Pokal-AusDie Bayern lassen die Muskeln spielen
Diesmal ist der Topfavorit im Kampf mit seinem Angstgegner seiner Rolle gerecht geworden: Die Star-Truppe des FC Bayern München bezwang am Sonntagabend die Telekom Baskets Bonn im Viertelfinale des BBL-Pokals mit 86:78 (22:19, 25:24, 25:15, 14:20). Die Bonner hatten in den letzten zehn direkten Duellen sechsmal über den Favoriten von der Isar triumphiert. Jetzt zog der Titelverteidiger vor 6000 Zuschauern im Telekom Dome ins Halbfinale ein. Die Auslosung ergab folgende Paarungen: Bamberg trifft auf München und Berlin auf Ulm.
Wie ernst die Bayern diese Aufgabe in Bonn nach der Schlappe im Ligaspiel vier Wochen zuvor nahmen, war schon daran ablesbar, dass sie ihren Ex-NBA-Center Serge Ibaka am Freitagabend im EuroLeage-Spiel bei Olympiakos Piräus schonten und die 69:77-Niederlage in Kauf nahmen, um im Alles-oder-Nichts-Spiel nur 45 Stunden später in Bonn die Bestbesetzung aufbieten zu können.
Hier wirkten die Bayern von Anfang an fokussiert, sie beeindruckten durch ihre individuelle Stärke und ihre abgezockte Chancenverwertung. Sie gingen schnell mit 11:4 in Führung, da die Baskets sich in der Anfangsphase zu sehr auf ihre Fernschüsse verließen und ihre ersten vier Versuche alle ihr Ziel verfehlten. Aber sie bewiesen schon dort Zähigkeit und ließen sich nicht abschütteln (19:22).
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Auch als die Münchner zu Beginn des zweiten Viertels mit einem 8:0-Start die erste zweistellige Führung erkämpften (30:19), konnten die Bonner den Abstand schnell wieder auf vier Zähler verringern (31:35). Einen starken Auftritt hatte schon Bonns Kapitän Chris Sengfelder, der schon in der ersten Halbzeit 15 Punkte erzielte und dabei drei Dreier traf.
BBL-Pflichtaufgabe gegen Braunschweig schon am Mittwoch
Aber genauso schnell wie die Baskets sich nach Rückständen wieder herankämpften, zogen die Bayern wieder davon, als sie mit einem zweiten 8:0-Spurt zwölf Zähler vorne lagen (31:43, 18.). Die Entscheidung fiel dann im dritten Viertel, in dem die Bayern bewiesen sie, dass Spiele mit ihrer Defense zu entscheiden vermögen.
In den ersten gut sieben Minuten des Abschnitts ließen sie nur drei Punkte von den Baskets zu, und drückten der Partie mit ihrer Reboundüberlegenheit (44:26) den Stempel auf. So sahen sich die Bonner nach 27 Minuten einem 16-Punkte-Rückstand gegenüber (46:62), die deutliche Führung verhinderte auch, dass die Stimmung in der Halle überkochte. Zwar bäumten sich die Baskets noch einmal zum 65:74 auf, den verdienten Sieg der Bayern gefährdete das auch nicht. „Wir haben in den entscheidenden Situationen die Rebounds und Stopps nicht bekommen, die wir gebraucht hätten, um einen wirklichen Lauf zu starten. Die Bayern waren heute einfach abgeklärter“, sagte Topscorer Sengfelder (21 Punkte) zu der Niederlage.
Nach diesem vorläufigen Saisonhöhepunkt wartet schon am Mittwoch auf die Baskets eine vermeintliche Pflichtaufgabe in der Bundesliga: Sie empfangen in einer vorgezogenen Partie des 22. Spieltages die Löwen aus Braunschweig. Gerade erst vor zehn Tagen hatten die Bonner im Hinspiel einen 102:94-Erfolg über den Tabellen-Vierzehnten gelandet.
Baskets (Punkte/3er): Flagg (3/1), Griesel (5), Watson (15/1), Frey (10), Fobbs (16/3), Pape, Kirkwood (2), Sengfelder (21/3), Turudic (4), Kennedy (2); Rebounds: 26 (Sengfelder 6); Assists: 13 (Watson 5); Trefferquote Feld: 43 % (29/67); Dreierquote: 31 % (8/26); Freiwurfquote: 80 % (12/15). Bayern München (Punkte/3er): Weiler-Babb (3/1), Francisco (22/3), Edwards (14/2), Giffey, Bonga (12/1), Bolmaro (4), Ibaka (9), Wimberg, Harris (6), Brankovic, Booker (16/2); Rebounds: 44 (Bonga 8, Booker 8); Assists: 16 (Francisco 5); Trefferquote Feld: 56 % (34/61); Dreierquote: 39 % (9/23); Freiwurfquote: 56 % (9/16).