Bonn – Dem peinlichen Debakel folgte nur 48 Stunden später die Sensation: Nach der 82:114-Schlappe am Samstag gegen Crailsheim überraschten die Telekom Baskets Bonn am Montagabend den amtierenden Meister Bayern München in dessen Halle im Achtelfinale des BBL-Pokals mit einem 85:84 (21:22, 32:18, 24:10, 22:20)-Auswärtserfolg. Nach diesem Coup stehen die Baskets im Viertelfinale, wo sie Mitte Dezember ein Heimspiel gegen Oldenburg haben.
Die Baskets zeigten sich in der Höhle des Löwen in ganz anderer Verfassung als am Samstag. Sie traten im Münchner Dome von Beginn an selbstbewusst auf und gingen auch direkt in Front, als sie drei Dreier zum 11:6 trafen. Diesen Vorteil verteidigten sie mit viel Energie und gerieten auch nicht aus der Spur, als der haushohe Favorit zu seiner ersten Führung konterte (17:15, 8.).
Mit 13 Punkten Vorsprung geht es in die Halbzeit
Denn im zweiten Abschnitt erzwangen die Bonner sofort wieder den Führungswechsel und drückten der Partie mit einem frechen Auftritt den Stempel auf. Der junge US-Center Stephen Zimmerman nutzte endlich mal seine körperlichen Vorteile, als er mehrfach entschlossen per Dunking vollstreckte, Joshiko Saibou punktete und gab in der ersten Halbzeit vier Assists, Bojan Subotic und Martin Breunig setzten ihre Physis ein und Ben Simons traf mit der Schlusssirene der ersten Hälfte per Dreier zum 53:40 – die Gäste gingen nach einem mit 32:18 gewonnenen Viertel mit einem 13-Punkte-Vorsprung in die zweite Halbzeit.
Bayern kontert und geht in Führung
Was zu befürchten war, trat im dritten Viertel prompt ein: Das Münchner Imperium schlug zurück. Kaum hatte Bonn den Abstand sogar auf 15 Punkte erhöht (55:40), konterte der Meister mit all seinem personellen Potenzial. Nach einem 24:7-Lauf rissen die Bayern beim 64:62 (30.) die Führung wieder an sich.
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Aber die Baskets schüttelten sich und leisteten im Schlussabschnitt wieder energischen Widerstand. Subotic erzwang per Dreier zum 71:69 die erneute Wende, vier Minuten vor Schluss lag die Truppe von Trainer Thomas Päch sogar wieder 77:72 vorne.
Baskets Bonn: Jubeltänzen auf dem Parkett
Es war dann Nationalspieler Maodo Lo, der mit zwei Dreiern zum 84:81 konterte. Die Dramatik erreichte ihren Höhepunkt. als Martin Breunig sein Team mit Freiwürfen wieder 85:84 in Vorteil brachte. 6,9 Sekunden mussten die Baskets danach noch überstehen, das gelang mit vereinten Kräften – es war der Startschuss zu Jubeltänzen auf dem Parkett. „Wir haben heute mit einem Riesenherzen gespielt“, sagte Saibou im ersten TV-Interview.
Baskets (Pkte/3er): Saibou (14), McKinney-Jones (8/1), Subotic (12/2), Lischka (6), Frazier (10/2), DiLeo (2), Breunig (14), Bartolo (5), Simons (8/2), Zimmerman (6). München (Pkte/3er): Koponen (6/2), Monroe (12), Lo (19/5), Lucic (6), Djedovic (9/1), Zipser (11/1), Nelson (4), Barthel (15/3), Lessort, Radosevic (2).
