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„Vermehrt Verdachtsfälle“ in BundesligaSC Freiburg warnt Fans vor K.o.-Tropfen im Stadion

Lesezeit 2 Minuten
Blick in das Freiburger Europa-Park-Stadion: Die Breisgauer spielen in der Europa League gegen Juventus Turin. (Symbolbild)

Blick in das Freiburger Europa-Park-Stadion: Die Breisgauer spielen in der Europa League gegen Juventus Turin. Bei einem Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim soll es zu Fällen bei Fans mit K.o.-Tropfen gekommen sein. (Symbolbild)

Bei einem Bundesliga-Spiel soll es zu mehreren Fällen mit K.o.-Tropfen gekommen sein, Verein und Polizei veröffentlichten ein Statement.

Der SC Freiburg hat Fans davor gewarnt, Opfer von K.o.-Tropfen-Missbrauch im Stadion zu werden. Wie der Bundesligist in einem gemeinsamen Statement mit der Freiburger Polizei mitteilte, habe es „zuletzt vermehrt auftretende Verdachtsfälle von K.o.-Mitteln“ in Stadien gegeben.

Hintergrund ist das Heimspiel des Breisgauer Bundesligisten gegen die TSG Hoffenheim am vergangenen Sonntag. Bei der Partie, die die Freiburger 2:1 gewannen, soll es bei mehreren Stadionbesuchern zu Symptomen gekommen sein, die auf K.o.-Tropfen hindeuten, teilte die Freiburger Polizei mit. Es seien mehrere Anzeigen gestellt worden, denen die Freiburger Polizei nachgeht. Wie viele Verdachtsfälle vorliegen, teilte die Polizei nicht mit.

K.o.-Tropfen-Verdacht im Stadion: SC Freiburg und Polizei wollen Fans sensibilisieren

Der SC Freiburg teilte mit, dass man Fans vor allem sensibilisieren möchte, damit sich nicht auch Opfer von K.o.-Tropfen werden. Ob es auch in anderen Bundesliga-Stadien zuletzt ähnliche Vorfälle gegeben hat, ist noch unklar. Die Kölner Polizei konnte am Donnerstagabend auf Anfrage dieser Zeitung keine Auskunft zu vergleichbaren Fällen in Köln geben.

Die Freiburger Polizei und der SC Freiburg gaben folgende Verhaltenstipps und Hinweise an Stadion-Besucherinnen und -besucher.

  1. Bestelle Getränke bei der Bedienung und nimm sie nur selbst entgegen.
  2. Nimm von Unbekannten keine offenen Getränke an.
  3. Lasse Getränke und Speisen nicht unbeaufsichtigt.
  4. Wenn ihr Euch komisch fühlt, euch plötzlich schwindelig oder übel ist, ihr euch schwer orientieren oder sprechen könnt, teilt unbedingt nahestehenden Personen mit, wie ihr euch fühlt und wendet euch schnellstens an Ordner/innen, den Sanitätsdienst, die Fanbetreuung oder das Fanprojekt.
  5. Beobachtet ihr Menschen, deren Zustand zu den beschriebenen Symptomen passen, bietet Hilfe an, lasst sie nicht aus dem Blick und stellt gegebenenfalls sicher, dass sie medizinisch versorgt werden.
  6. Am besten können K.O.-Mittel über Behältnisse nachgewiesen werden, aus denen getrunken wurde. Stellt diese also sicher, um den Verdacht prüfen zu können. Zudem können auch zeitnah Urinproben sichergestellt werden, die am besten Kühl in Gefrier- oder Kühlschrank gesichert werden.

Als K.o.-Tropfen bezeichnet man Tropfen oder Tabletten, die sich in Flüssigkeiten auflösen, und eine sedierende Wirkung haben. Bei Missbrauch der Mittel können Opfer so gefügig gemacht oder betäubt werden. Täter setzten sie häufig bei Sexual- oder Eigentumsdelikten ein. Häufig werden die betäubenden Mittel in Getränke gemischt, auch Fälle von Injektionen per Spritze sind bekannt. (mab)