SatzungsänderungStärkung der Mitgliederrechte beim 1. FC Köln
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Köln – Wenn der 1. FC Köln am Samstag, 6. November, zur hybriden Mitgliederversammlung 2021 zusammenkommt, heben sich zwei Themen von der Tagesordnung ab. Neben der Neuwahl des Mitgliederrates, aus dem sich der langjährige Vorsitzende Stefan Müller-Römer zurückzieht, stehen in der Lanxess Arena Anträge zur Satzungsänderung zur Abstimmung.
Mitentscheidung über Anteilsverkauf
Einer von ihnen zielt wie berichtet darauf ab, dass die Mitglieder künftig über jeden Anteilsverkauf an der Spielbetriebsgesellschaft mitentscheiden dürfen. „Wir haben von Beginn unserer Amtszeit an gesagt, dass der Club den Mitgliedern gehört“, erklärt FC-Präsident Werner Wolf die Idee hinter dem Antrag, der von Vorstand und Mitgliederrat gemeinsam vorgeschlagen wird.
Die bisherige Satzung des Fußball-Bundesligisten sieht vor, dass der Vorstand bis zu 24,9 Prozent der Anteile ohne Zustimmung seiner mehr als 110.000 Mitglieder verkaufen kann. Die angedachte Ausweitung der Mitgliederrechte ist indes mit einer Einschränkung versehen. Dafür müsste jedoch eine Notfallsituation eintreten. Zur „Abwendung eines großen Schadens“ soll es dem Vorstand unter Zustimmung des Mitgliederrates und Anhörung des Beirates möglich sein, auch ohne grünes Licht der Mitglieder bis zu 12,5 Prozent der Anteile zu verkaufen.
Näher erörtert wurde das Thema am Montagabend auf dem Mitglieder-Stammtisch im Geißbockheim. Mehr als 100 Anhänger waren bei geltender 2G-Regel der Einladung des FC gefolgt, um mit Clubchef Werner Wolf, Vizepräsident Carsten Wettich sowie den Mitgliederrat-Vorsitzenden Ho-Yeon Kim und Christian Hoheisel zu diskutieren. Am Ende der zweieinhalbstündigen Veranstaltung zeigte sich Wolf rundum zufrieden: „Es war eine sehr gute, offene und konstruktive Gesprächsatmosphäre“, freute sich der Präsident im Gespräch mit der Rundschau.
Ursprünglich war der Antrag auf Satzungsänderung bereits für die im Juni nachgeholte Mitgliederversammlung 2020 angedacht gewesen. Stattdessen wird die Weichenstellung nun in einem engen Austausch zwischen Clubführung und Mitgliedern angegangen. Grund für die angepasste Vorgehensweise ist die Brisanz, die im Profifußball rund um das Thema Anteilsverkauf herrscht. „Das ist ein sehr emotionales Thema“, hatte Werner Wolf auf dem Mitglieder-Stammtisch am 5. September erklärt, als es zum Einstieg in die Diskussion um die grundsätzliche Rolle von Investoren gegangen war. Infolge der Coronakrise, durch die sich der FC einen Umsatzverlust von mehr als 65 Millionen Euro eingehandelt hat, hat das Thema noch einmal an Bedeutung gewonnen.