Der Mann mit der Mütze feierte in der Arena die größte Show seines Lebens.
Auftritt in der Lanxess-ArenaTorsten Sträter steht im Kölner Stau, den er selbst verursacht hat
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Torsten Sträter in der Lanxess-Arena.
Copyright: Thomas Brill
Die Fans mussten sich etwas länger gedulden. Der Auftritt des Comedian Torsten Sträter in der Lanxess-Arena am Mittwochabend sorgte nicht nur für viele Lacher, sondern brachte auch den Verkehr rund um die Halle zum Erliegen. Mit einer rund 20-minütigen Verspätung betrat der 58-Jährige die Bühne, wie immer ganz in Schwarz und mit seinem Markenzeichen, der schwarzen Beanie-Mütze, gekleidet. „Nett, dass sie sich das einrichten konnten unter der Woche, zu dieser kleinen, intimen Veranstaltung“, eröffnete Sträter sein Programm. Herzliches Lachen raunte daraufhin durch die Ränge, schließlich war die Arena ausverkauft, nur vereinzelte freie Plätze waren auszumachen. „Auch ein Gruß nach oben auf die Viermarkplätze“, sagte Sträter in Richtung der gefüllten Oberränge. „Nett, dass sie das auf sich nehmen, wieso auch immer.“
Torsten Sträter in Köln: Geschichten aus dem Leben
Wieso die Zuschauer den Weg nach Deutz auf sich nahmen, das wurde im Laufe des Abends deutlich. Sträter erzählt Geschichten aus verschiedenen Phasen seines Lebens, sei es von seinem Aufwachsen im Ruhrgebiet in den 70er-Jahren, dem heutigen Zusammenleben mit seinem Sohn oder Probleme des Älterwerdens. Dabei bleibt er stets nahbar und kann auch über sich selbst lachen. So zum Beispiel als er erzählt, dass sein Besuch beim Kardiologen darin gipfelte, dass eine Arzthelferin genau dann ein Selfie schießt, als er in zu kleiner Unterwäsche von Calvin Klein auf der Behandlungsliege liegt.
In einem schnellen Tempo springt er von einem Witz zur nächsten Pointe. Dazwischen fängt er immer wieder an zu schwadronieren, schmückt Geschichten aus und wechselt zwischen den einzelnen Anekdoten. Die losen Gag-Enden wieder einzufangen und dabei den Zuschauer im Unklaren lassen, ob das alles improvisiert war oder genauso vorbereitet - das kann in dieser Art wohl nur der Comedian aus Dortmund. Gepaart mit vielen Wortwitzen und seiner teils derben Ausdrucksweise bringt er die Arena das ein ums andere Mal zum Lachen.
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Flachwitze und ernste Themen
Dabei lässt er sich für Flachwitze nicht zu schade. So möchte er, dass es in Zukunft „dummer Zucker“ statt „raffinierter Zucker“ heißt. Das Beste am Frühstück ist, dass man noch am Leben ist, da „Tote kein Nutella essen“. Eher platte Gags? Ja, aber wenn Sträter diese in seiner kumpeligen Art live erzählt, macht das trotzdem Spaß. Neben den vielen Witzen gibt es auch immer wieder Einschübe, die zum Denken anregen, Witze greifen direkt in ernste Themen.
Kurz vor Ende der Show entledigt er sich der schwarzen Beanie-Mütze. Dem großen Applaus und Pfiffen von den Rängen entgegnete Sträter gekonnt: „Ich trage meine Haare heute innen. Was haben sie denn erwartet, was jetzt kommt?“ Er wird später nochmal emotionaler, als er sich an die Zuschauer wendet: „Es ist der größte Auftritt meines Lebens. Ich habe zwei Stunden versucht, dieses Gefühl zu überspielen.“ Doch es wäre nicht Torsten Sträter, wenn er diesen Moment nicht auch zu einem Witz verarbeitet: „Das eigentliche Problem ist aber, dass ich nach der Show in einem Stau stehe, den ich selbst verursacht habe.“ Nach etwa drei Stunden Show, inklusive Pause, verabschiedet sich der 58-Jährige wenig später unter großem Applaus.