AboAbonnieren

Man of the MatchFC-Keeper Timo Horn überragte mit einer Reihe von Glanztaten

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Finale Ret­tungs­ak­tion: Mit dem Gesicht vereitelt FC-Tor­hü­ter Horn in der 90. Minute den Lupfer von Szo­bosz­lai. 

Köln – Es lief bereits die letzte Minute der regulären Spielzeit, als Müngersdorf der Atem stockte. Yussuf Poulsen bediente den durchgelaufenen Dominik Szoboszlai, der alleine auf das Gehäuse des 1. FC Köln zusteuerte. Als der Ungar nur noch Timo Horn vor sich hatte, entschied er sich für einen Lupfer. Doch der Torhüter hatte den Plan durchschaut. Horn blieb stabil stehen, kippte nicht weg und ging als Sieger aus der Eins-gegen-Eins-Situation hervor.

„Den letzten Ball bekomme ich noch ins Gesicht“, räumte der 28-jährige Schlussmann ein, dass bei seiner finalen Großtat auch „ein bisschen Glück“ mit dabei war. Doch rechtfertigen brauchte sich Horn dafür nicht: „Ich glaube, das habe ich mir heute erarbeitet.“ Das Eigengewächs bildete in der Tat jenen Rückhalt, den der FC benötigt hatte, um gegen einen Champions League-Teilnehmer zu bestehen und ein 1:1 zu ergattern.

Balsam für die geschundene Seele

Als in der letzten halben Stunde eine Leipziger Angriffswelle nach der anderen auf das Kölner Tor zurollte, war Horn in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt. Gleich mehrfach musste der Keeper rettend eingreifen. Besonders stark war seine Parade aus der 79. Minute: Zuerst kratzte Horn einen ansatzlosen Flachschuss Szoboszlais aus dem rechten unteren Eck, ehe er auch den Nachschuss des lauernden Mohamed Simakan verhinderte. Machtlos war Horn nur gegen Amadou Haidaras Kopfball aus kurzer Distanz (71.).

Die famose Leistung gegen Vizemeister Leipzig dürfte Balsam für die geschundene Seele des Ur-Kölners gewesen sein. Schließlich war Timo Horn bei seinem Heimatverein in den vergangenen Jahren wegen wechselhafter Leistungen in die Kritik geraten. Deshalb war ihm in diesem Sommer mit Marvin Schwäbe erstmals ein echter Herausforderer an die Seite gestellt worden.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Mein Anspruch ist immer, zu null zu spielen. Viele von solchen Spielen hast du in der Saison nicht. Schön, dass es heute geklappt hat und ich der Mannschaft helfen und ihr den Rücken frei halten konnte“, sagte der beste Mann auf dem Platz.

Frei von Abstiegssorgen

Auch der Gegner drückte seine Anerkennung aus. „Timo hat heute richtig gut gespielt. Er hat einfach viele Bälle gut gehalten und ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobte der schwedische Edeltechniker Emil Forsberg. Horn gab das Lob an seine Vorderleute weiter: „Toll, wie sich die Jungs gegenseitig unterstützt und dem Druck stand gehalten haben. Wir haben bis zuletzt alles reingeworfen.“

Lohn für die aufopferungsvolle Arbeit sind acht Punkte aus fünf Spielen, die auf eine Saison frei von Abstiegssorgen hoffen lassen. „Der Start fühlt sich auf jeden Fall besser an als in den vergangenen Jahren“, erklärte Timo Horn. „Es ist alles ein Stück leichter. Wir können mit den Punkten im Rücken auch mal mehr Risiko gehen. Ich glaube, wenn wir diese Intensität weiter an den Tag legen, werden wir den einen oder anderen Gegner schlagen können.“