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Polizei sichert UmfeldRund 500 Fans beim Relegationsspiel des 1. FC Köln

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Die Polizei sichert das Umfeld um das Müngersdorfer Stadion in Köln.

Köln – Absperrgitter, Polizisten an jeder Ecke und die Reiterstaffel im Einsatz: Das Stadion in Müngersdorf glich beim Relegationsspiel gegen Holstein Kiel einem Hochsicherheitsbereich. Besonders hinter der Südtribüne hatte die Polizei in großer Anzahl Position bezogen, um nicht wie am Samstag scharenweise Fans mit Bengalos und Flaschen voller Bier das Feld zu überlassen. Rund 500 Anhänger hatten sich vor dem Anpfiff versammelt, es kam zu einigen Pöbeleien, die Polizei warnte immer wieder, wies auch auf die Abstandspflicht hin. Doch darum kümmerte sich so gut wie niemand.

Die Polizei hatte die Junkersdorfer Straße abgesperrt, um die FC-Fans vom Stadion wegzudrängen. Dann waren es doch die Anhänger, die die Straße dominierten. Friedliche Fans und Fußball-Chaoten versammelten sich auf den Jahnwiesen und rund ums Rheinenergie-Stadion. Als der Bus mit dem FC-Tross einrollte, wurde eine Rauchbombe gezündet. Zuvor hatte die Polizei ein konsequentes Vorgehen angekündigt. „Szenen wie letztes Wochenende sollen sich nicht wiederholen. Wir werden von Anfang an mit starken Kräften präsent sein, und gegen Straftäter wird die Polizei konsequent vorgehen“, sagte Einsatzleiter Sven Rothe. „Wer den greifbaren Klassenerhalt dazu missbraucht, gefährliche Pyrotechnik abzubrennen oder Einsatzkräfte anzugreifen, wird von uns aus dem Verkehr gezogen .“

Keine Ausschreitungen

Die Fans hielten sich eingeschränkt an die Spielregeln außerhalb des Platzes – immer wieder wurden Feuerwerkskörper und Bengalos gezündet, kaum jemand beachtete die Abstandsregelungen. Zu Ausschreitungen kam es aber nicht. Die gut 500 FC-Anhänger feuerten ihre Mannschaft an, die wenige Meter weiter um den Verbleib in der ersten Liga kämpfte. Allerdings: Die Stadt hatte auf das Verbot von Glas, Flaschen und Alkohol hingewiesen, das im Stadion gelte. Die Polizei wies immer wieder daraufhin, getrunken wurde trotzdem (aus Pappbechern). Mitarbeiter des Ordnungsdienstes, die das Verbot hätten kontrollieren können, waren nur selten zu sehen.

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Nach der Partie gegen Schalke 04 hatte die Junkersdorfer Straße einem Scherbenmeer geglichen. Chaoten hatten immer wieder Flaschen in Richtung Polizei geworfen. „Der bisherige Saisonverlauf hat für eine Kontrolle des Flaschenverbots keinen Anlass geboten, da keine Zuschauer zugelassen waren“, teilte ein Stadtsprecher mit.Eine Fehleinschätzung. Die Polizei hatte im Vorfeld darauf hingewiesen, dass 1000 Fans zum Spieltag nach Müngersdorf kommen wollten. Mehrere Beamte waren durch Flaschen verletzt worden. Am Mittwochabend konnte die Polizei nach einer anstrengenden „Spielzeit“ von mehr als 90 Minuten das Stadionumfeld ohne Blessuren verlassen – im Gegensatz zu den Fans, denen die Schmerzen nach der Niederlage an den hängenden Köpfen anzusehen waren.