- Fans des Drittligist FC Viktoria Köln wurden am Wochenende überfallen. Zwei Personen kamen verletzt ins Krankenhaus.
- Zuvor hatte am Freitagabend eine hässliche Choreographie von FC-Anhängern für Unmut gesorgt.
- Noch ist unklar, ob die Vorfälle miteinander in Zusammenhang stehen. Der FC-Präsident kündigte eine Entschuldigung an.
Köln – Ein Angriff auf Fans von Drittligist FC Viktoria Köln sowie eine hässliche Choreographie gegen Viktoria-Mäzen Franz-Josef Wernze hat am Wochenende für Entsetzen und Fassungslosigkeit gesorgt. Bei dem Überfall in Höhenberg kurz vor Mitternacht am Samstagabend wurden zwei Personen verletzt und kamen in ein Krankenhaus.
Rund 30 Viktoria-Fans waren vom Spiel in Chemnitz (2:2) zurückgekehrt, als sie am Sportpark Höhenberg von gut einem Dutzend Vermummten angegriffen wurden. Sie flohen zurück in den Bus, der von den Angreifern beschädigt wurde. Als wenig später die informierte Polizei eintraf, waren die Unbekannten geflüchtet. Einige sollen „Fortuna, Fortuna!“ gerufen haben.
Unklar, ob Übergriff und Choreographie in Zusammenhang stehen
Ob es sich aber wirklich um Anhänger von Fortuna Köln gehandelt hat, erscheint zweifelhaft. Unklar ist ebenfalls, ob der Übergriff mit einer Aktion vom Freitagabend in Dortmund in Zusammenhang steht. Da hatten FC-Anhänger im Stadion eine Choreographie zum Karnevalsmotto „Et Hätz schleiht im Veedel“ gezeigt. Auf dem Banner von Höhenberg war Viktoria-Mäzen Franz-Josef Wernze hinter einem Fadenkreuz abgebildet.
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Der FC Viktoria forderte daraufhin eine Entschuldigung von der FC-Fanszene und dem 1. FC Köln. Eric Bock, Geschäftsführer des Drittligisten, erklärte dazu: „Die Darstellung von Franz-Josef Wernze im Rahmen der Choreografie der FC-Fans am 24. Januar war aus unserer Sicht völlig unnötig und unangebracht. Herr Wernze hat dem 1. FC Köln lange Zeit mit finanzieller Unterstützung unter die Arme gegriffen. Den FC Viktoria Köln hat er mit seinem Engagement aus den Niederungen des Fußballs zurück in den Profifußball geführt und einen riesigen Anteil daran, dass heute im Sportpark Höhenberg Drittliga-Fußball gezeigt werden kann. Dafür ist ihm der FC Viktoria Köln äußerst dankbar.
Zwist rührt aus der Vergangenheit
Umso betroffener sind wir, dass sein Konterfei jetzt im Zusammenhang mit dem Veedel Höhenberg hinter einem Fadenkreuz und damit vermutlich als Zielscheibe dargestellt wird. Aus unserer Sicht ist eine öffentliche Entschuldigung der Verantwortlichen und der Fanszene vom 1. FC Köln bei Herrn Wernze das Mindeste, was jetzt folgen muss. Im Sinne von Franz-Josef Wernze, des Stadtteils Höhenberg und von Viktoria Köln hoffen wir inständig, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen.“
Offiziell gab der 1. FC Köln keine Stellungnahme dazu ab. Gegenüber der Rundschau sagte Präsident Dr. Werner Wolf am Sonntag, dass er Franz-Josef Wernze noch nicht erreicht habe, sich aber „natürlich entschuldigen“ werde. „Wir kennen uns schon sehr lange. Erst vor wenigen Wochen haben wir gut miteinander gesprochen.“
Der Hass von einem kleinen Teil der FC-Fanszene gegen Franz-Josef Wernze rührt aus Vorgängen aus der Vergangenheit zurück. Bis vor etwa sechs Jahren war der Unternehmer als Investor beim 1. FC Köln tätig. Dann trennten sich die Wege. Der 71-Jährige fördert seit Jahren den FC Viktoria Köln.