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Olympia 2024 Deutsche Flugtaxis dürfen während Olympischer Spiele in Paris fliegen

Lesezeit 3 Minuten
Das elektrische Lufttaxi Volocopter des Herstellers Volocity steht in der Messehalle.

Das elektrische Lufttaxi Volocopter des Herstellers Volocity auf einer Messe in Köln 2021.

Kurz vor den Olympischen Spielen wurde entschieden, dass deutsche Flugtaxis der Firma Volocopter Passagiere befördern dürfen.

Sie dürfen fliegen: Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele haben die deutschen Flugtaxis der Firma Volocopter die Genehmigung des französischen Staatsrats erhalten. Die Stadt Paris hatte vergeblich versucht, dies in letzter Minute auf juristischem Weg zu verhindern. Es wird das erste Mal sein, dass die elektrischen Mini-Hubschrauber mitten in einer Großstadt abheben – wenn auch nur zu Demonstrationsflügen, ohne Passagiere.

Bei dem in Bruchsal ansässigen Unternehmen ist die Erleichterung groß. „Volocopter begrüßt die positive Entscheidung des Staatsrats“, sagte ein Sprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Dies zeige, dass Paris „sich zur Verkehrswende bekennt“.

Die elektrischen Flugtaxis, die aus Drohnen weiterentwickelt sind und 18 kleinen Rotoren auf dem Dach haben, waren in Paris zum Politikum geworden. Der grüne Stadtrat Dan Lert erklärte, dass Flugtaxis ein „umweltschädliches Gadget für Superreiche“ seien. Die Flüge seien viel zu teuer, bräuchten zu viel Strom, machten Lärm und verschandelten den Himmel, so argumentierten die Gegner.

Elektrische Flugtaxis bei den Olympischen Spielen

Die Stadt Paris ärgerte sich zudem, dass die Regierung von Präsident Emmanuel Macron ihre Bedenken übergangen und einen Start- und Landeplatz mitten in Paris genehmigt hatte. Sie wolle auch künftig weiter auf die „ökologische Absurdität“ des Vorhabens hinweisen, hieß es am Mittwoch.

Verkehrsminister Patrice Vergriete hingegen zeigte sich erfreut über das grüne Licht des Staatsrats. „Mir liegt daran, dieses neue Fortbewegungsmittel zu testen“, sagte er am Rande eines Besuchs am Flughafen Charles de Gaulle. „Vielleicht kann es einmal Leben retten“, fügte er hinzu, in Anspielung auf mögliche Einsätze für den Transport von Notärzten oder Organen für eine Transplantation.

Volocopter-Chef Dirk Hoke hatte Anfang 2023 noch stolz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Hof des Elysée-Palastes vor einem Flugtaxi-Modell posiert. Sein Vorhaben galt als deutsch-französisches Vorzeigeprojekt.

Volocopter sollen als Transportmittel dienen

Der Chef der Pariser Flughäfen ADP, Augustin de Romanet, lud Macron sogar ein, während der Olympischen Spiele als erster Passagier in einem Volocopter abzuheben. Aber dazu wird es wohl ebenso wenig kommen wie zu dem Präsidentenbad in der Seine, das Macron bislang ohne Datum angekündigt hatte.

Unternehmenschef Hoke betont immer wieder, dass sich die Umweltbilanz des Flugtaxis deutlich verbessere, sobald es in Serienproduktion gehe. Auch der Preis von derzeit zehn bis 15 Euro pro Kilometer werde dann drastisch sinken.

Ein Flugtaxi mache beim Start weniger Lärm als ein vorbeifahrender Lastwagen, erklärt er. Sobald es eine gewisse Höhe erreicht habe, sei es gar nicht mehr zu hören. Das hohe Summen einer handelsüblichen Drohne sei mit den tiefen Frequenzen des Flugtaxis nicht vergleichbar.

Für das Badener Unternehmen bedeuten die Demoflüge in Paris einen „wichtigen Meilenstein“, sagte eine Sprecherin kurz vor der Entscheidung. Dies gilt nicht zuletzt mit Blick auf die finanzielle Lage des Unternehmens. Hoke hatte monatelang vergeblich mit Baden-Württemberg, Bayern und dem Bund über Subventionen verhandelt.

Neben Volocopter entwickeln auch andere Unternehmen in Deutschland und weltweit elektrische Flugtaxis, die senkrecht starten und landen können, unter ihnen das im bayrischen Weßling ansässige Unternehmen Lilium.

Der erste Volocity wird voraussichtlich in der Woche vom 5. August von der schwimmenden Plattform auf der Seine abheben. Dabei bleibt ein Restrisiko: Im Fall von Gewitter und Sturm muss das Fluggerät aus Sicherheitsgründen am Boden bleiben.