Bis zu 15 Millionen Besucher erwartet Frankreichs Hauptstadt während der Olympischen Spiele vom 26. Juli bis zum 11. August. Für alle, die Paris auch abseits vom Sport entdecken wollen, gibt es ein paar Insider-Tipps.
Die schönste Aussicht, die besten CroissantsDas sind die Tipps einer Paris-Insiderin für Ihren Olympia-Besuch
Wo kann man gut französisch essen gehen?
Eine nette, einfache, zentral gelegene und vergleichsweise preiswerte Adresse ist das „Café des Anges“ in der Nähe des Bastille-Platzes (66 Rue de la Roquette). Mit „Le Mesturet“ ist ein urtypisches französisches Bistro mit rustikaler Küche im Zentrum zu empfehlen (77 Rue de Richelieu). Etwas gehobener, aber mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis ist das Restaurant „La Boussole“ im stimmungsvollen Viertel Saint-Germain-des-Prés (12 Rue Guisarde). Noch ein wenig schicker und in unmittelbarer Nähe des Eiffelturms wird man wortwörtlich gut empfangen im „Au Bon Accueil“ (14 Rue de Monttessuy).
Wer backt die besten Croissants der Stadt?
Dafür gibt es viele subjektive Meinungen, aber vor allem eine objektive Liste. Denn über diese Frage wird jedes Jahr mit einem Wettbewerb des besten Croissants entschieden. Ihn gewann 2024 die Bäckerei „Maison Doucet“ im Südosten (234 Rue du Faubourg Saint-Antoine), vor der „Boulangerie Victoire“ eher im Norden nicht weit von Montmartre entfernt (12 Rue Cadet) und „Le Moulin de la Croix Nivert“ ganz im Westen (39 Rue de la Croix Nivert). Und – wenn schon, denn schon – sollte für das volle Geschmackserlebnis ein „Croissant au beurre“ bestellt werden, kein „Croissant ordinaire“.
Und wo gibt es das beste Baguette?
Wichtig ist, das Baguette bei Bäckern zu kaufen, auf deren Ladenschild „Artisan Boulanger“ steht. Denn sie bereiten das Brot vor Ort von Hand zu, anstatt es nur aufzubacken. Sie zu finden ist kein Problem: Es gibt mehr als 1300 handwerklich arbeitende Bäckereien in Paris. Außerdem empfiehlt sich, „une baguette tradition“ zu bestellen, das schmackhafter ist als das simple Baguette. Aktuell den Titel für das beste Pariser Baguette tragen die Bäckereien „Boulangerie Utopie“ im 11. Arrondissement (20 Rue Jean-Pierre-Timbaud), das „Maison Doré“ im Quartier Latin (29 Rue Gay-Lussac) und „La Parisienne“ im schicken 7. Arrondissement (85 Rue Saint-Dominique).
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Wo kann man dem Trubel der Stadt entgehen?
Es gibt neben den Parks im Zentrum, die bei schönem Wetter schnell überlaufen sind, die beiden grünen Lungen der Stadt im Osten und im Westen, den Bois de Vincennes und den Bois de Boulogne. Auch wenn der Autoverkehr nie weit ist, kann man sich dort ein bisschen verlaufen oder mit einem Ruderboot über einen der kleinen Seen fahren. Als – bei Parisern nicht mehr so geheimen – Geheimtipp gibt es außerdem die „Coulée verte“, ein bepflanzter Gehweg entlang ehemaliger Bahngleise, von dem aus sich der Blick auf die Dächer von Paris bietet. Es gibt mehrere Zugänge, teils auch mit Aufzügen (die allerdings nicht immer funktionieren), der erste ist an der Adresse 34, Rue de Lyon. Der Weg führt bis zum Bois de Vincennes.
Wo kann man sich am besten mit Kindern amüsieren?
Es gibt in der ganzen Stadt Parks mit Spielplätzen – wenn auch manchmal kostenpflichtig, wie im wunderschönen Jardin du Luxembourg –, den großen Zoo beim Bois de Vincennes und den Tiergarten im Jardin des Plantes sowie die Seine-Ufer mit mehreren Spiel- und Klettergelegenheiten. Aber der beste Ort für einen Besuch mit Kindern ist der Parc de la Villette im Nordosten der Stadt, wo auch die Philharmonie steht. Hier gibt es Innenbereiche für Kinder von zwei bis zwölf Jahren mit Wasserspielen, Labyrinthen und Mini-Baustellen, Ponyreiten, und einen kostenlosen Außenbereich mit einem begehbaren Drachen, einem Stadtbauernhof („La Ferme Tiligolo“) und für sportliche Jugendliche einen Fitness-Parcours. Im Juli und August können Besucher mit Booten den Canal de l'Ourcq in einige Vororte fahren und auf dem Weg die vielen Street-Art-Kunstwerke bestaunen.
Von wo aus bietet sich die beste Sicht auf die Stadt?
Aussichtspunkte gibt es mehrere: vom Triumphbogen über – wie sollte es anders sein – den Eiffelturm bis zum Montmartre-Hügel. Vor der Basilika Sacré-Cœur bietet sich ein schöner Blick auf die Dächer von Paris. Sehr empfehlenswert – und noch dazu kostenlos – ist es auch, auf die Terrassen der beiden großen benachbarten Kaufhäuser Galeries Lafayette oder Printemps auf dem Boulevard Haussmann zu steigen, zugänglich über das jeweils letzte Stockwerk. Eine etwas andere Perspektive bietet sich von dem Ballon aus, der vom Parc André Citroën ganz im Südwesten der Stadt aus regelmäßig in die Luft steigt und der zugleich die Luftqualität in Paris misst (zumeist mit eher beunruhigenden Ergebnissen).
Wo gibt es besondere Cafés?
Paris ist voller Cafés und Bars, viele davon sind ganz klassisch mit Spiegeln an der Wand im Inneren und sorgfältig nebeneinander aufgestellten Stühlen in den Außenbereichen. Besonders stimmungsvoll sind einige Museumscafés, wie jenes im Musée Quai Branly (37 Quai Jacques Chirac), von dem aus ein Stück Eiffelturm sichtbar wird, jenes des Petit Palais im Zentrum oder jenes des Institut Suédois (11 Rue Payenne). Im quirlige Cafén der großen Moschee von Paris (2 bis Place du Puits de l“Ermite) werden Minztee und zuckersüßes arabisches Gebäck angeboten, von dem kleine Spatzen versuchen, Krümel abzubekommen. Coole Orte sind außerdem das Ground Control (81 Rue du Charolais), dessen Besucher auf einem ehemaligen Bahngelände Essen aus aller Welt probieren können, und die Brasserie Barbès (2 Boulevard Barbès) mit ihrer Terrasse im Obergeschoss.