Zandvoort – Der Iceman hat genug: Kimi Räikkönen wird nach dieser Saison mit 42 Jahren seine Formel-1-Karriere beenden. Der Motorsport-Königsklasse geht ein Pilot verloren, der 2007 als bislang letzter Pilot Weltmeister in einem Ferrari wurde, der aber neben seinem unbestrittenen fahrerischen Können auch wegen seiner einzigarten Art zur Kultfigur im Fahrerlager wurde. Geachtet von allen Kollegen, geliebt von Fans in der ganzen Welt. „Das war es“, schrieb Räikkönen am Mittwochabend bei Instagram.
Seine Ankündigung dürfte dem Fahrermarkt einen Schub verpassen. Als Nachfolger wird Valtteri Bottas von Mercedes gehandelt, der sein Cockpit wohl für Williams-Pilot George Russell räumen muss.
350 Rennen absolviert – so viele wie niemand vor ihm
Räikkönen, der über die Formel 1 nie viel reden mochte, beließ es diesmal nicht bei wenigen Worten. Die Entscheidung sei schon im vergangen Winter gefallen, erklärte er. Sie sei nicht einfach gewesen. „Die Formel 1 ist für mich vielleicht vorbei, aber es gibt noch einiges mehr, das ich erleben und genießen will.“
Die Formel 1 reagierte schnell und schrieb, was viele Fans weltweit empfinden dürften: „Wir werden dich vermissen, Kimi. Danke für all die unglaublichen Momente.“
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Von denen erlebte Kimi Räikkönen nicht wenige. 2001 stieg der in Espoo geborene Finne bei Sauber in die Formel 1 ein. Er wurde 2007 Weltmeister - mit Ferrari. Er wird nach dieser Saison über 350 Rennen absolviert haben - so viele wie niemand vor ihm. Er feierte bisher 21 Grand-Prix-Siege, fuhr auch für McLaren, Ferrari und Lotus.
Mit Räikkönens Abtritt wird ein Platz bei Alfa Romeo frei
Er stieg nach der Saison 2009 und seinem satt entlohnten vorzeitigen Ende bei Ferrari aus und startete unter anderem bei Rallyes, ehe er zwei Jahre später in die Formel 1 zurückkehrte. Seit 2019 fährt er für Alfa Romeo, dem einstigen Sauber-Team, bei dem seine Grand-Prix-Laufbahn begann.Abseits der sportlichen Vita gibt es aber auch die Anekdoten vom Sturz von einer Jacht in nicht nüchternem Zustand in den Anfangsjahren, die Sprüche wie einst bei einem Sieg an die Box („Lasst mich in Ruhe, ich weiß, was ich tue“) oder einen Kimi Räikkönen, der im feuerfesten Rennanzug mit Helm auf dem Kopf durch die glühend heiße Wüste von Sakhir stapft.
Mit Räikkönens Karriereende wird mindestens ein Job bei Alfa Romeo frei. Der Verbleib des Italieners Antonio Giovinazzi gilt zudem als fraglich. Heiß spekuliert wird bei Alfa mit Räikkönens Landsmann Bottas. Dann wäre bei Mercedes der Platz an der Seite des siebenmaligen Weltmeisters Lewis Hamilton frei für Russell. (dpa)