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Leverkusen gegen AugsburgSpiel fand vor 750 Zuschauern statt

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Augsburgs Arne Maier (l) steht nach der Partie auf dem Rasen, während sich Leverkusens Robert Andrich (M) und Moussa Diaby abklatschen.

Leverkusen – „Auf geht`s Bayer, kämpfen und siegen“, intonierten die 750 Auserwählten auf dem Unterrang der BayArena gleich zu Beginn des Heimspiels gegen den FC Augsburg. Da gingen die Leverkusener Fans noch davon aus, dass ihr Team – ähnlich wie beim 2:1 in Mönchengladbach – mit defensiver, körperlicher Präsenz zum Erfolg kommen muss. Der Natur des Fußballspiels gemäß, waren diese Tugenden am 20. Spieltag auch gefragt.

Beim 5:1 (2:0)-Sieg gegen schwache Fuggerstädter konnte eine der talentiertesten Mannschaften der Bundesliga aber vor allem ihre ästhetischen Qualitäten zeigen. „Das war ein Schritt nach vorne“, lobte Gerardo Seoane - vor allem die Reaktion auf das zwischenzeitliche 1:2. Beim erst fünften Sieg im zehnten Heimspiel schillerte Moussa Diabys Dreierpack am hellsten. Die anderen Glanzpunkte setzten Karim Bellarabi bei der Führung und Lucas Alario mit dem Schlusspunkt. Das Auge fürs Detail hatte aber nicht nur Übungsleiter Seoane: Er attestierte seinem, im 4:3:3-System neu aufgestellten Team eine „gute“ Leistung, mit bemerkenswerten Züge: Gegen den Lieblingsgegner (15. Sieg im 22. Punktspiel bei 7 Unentschieden) hätte der Schweizer gerne in seiner 4:2:3:1-Lieblingsformation aufgestellt.

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Die Zuschauerzahl von 750 Zuschauern ist während des Spiels auf einer Anzeigetafel zu lesen.

Verletzungen und Sperren brachten ihn aber dazu, Robert Andrich als einzigen Sechser mit den offensiven Achtern Florian Wirtz und Amine Adli auf den Rasen zu schicken. „Wir waren von Anfang an sehr fokussiert und committed zu dem neuen System“, lobte Seoane sein Team, das er bisher nur situationsbedingt umgestellt, es nun aber die gesamte Trainingswoche so vorbereitet hatte. Vor allem der neu ins Team gerückte Franzose Adli fiel mit tollen, frühen Ballgewinnen auf. Florian Wirtz erreichte später mit 102 Ballkontakten einen persönlichen Bestwert. Und Andrichs Auftritt war nicht nur wegen seiner gut getimten Grätschen und dem Zuckerpass vor Alarios 5:1 eine Augenweide. Seoane lobte das Mittelfeld-Trio für die „große Verantwortung“ bei „vielen Wegen zurück“. Weil dies auch Bellarabi und Diaby beherzigten, die in der offensiven Dreierkette Goalgetter Patrik Schick flankierten und ihm die Arbeit abnahmen, konnte eine Pressing-Maschine entstehen, die Augsburg in 80 von 90 Minuten überforderte.

Nach Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte und starken Umschaltkombinationen fielen die Tore in Halbzeit eins. Publikumsliebling Bellarabi traf nach Mitchel Bakkers Querpass von rechts zur Führung (9.). Diaby baute sie nach Adlis Zuspiel von links aus (24.). Bis auf einige Halbchancen waren die Gäste mit 13-Millionen-Zugang Ricardo Pepi offensiv unauffällig. Und doch stand es nach einer guten Stunde 2:1. Michael Gregoritschs 22-Meter-Freistoß-Geschoss konnte Lukas Hradecky nur nach vorne abprallen lassen. Arne Maiers Abstauber verdarb Bayers Schlussmann zum zehnten Mal in Folge das „Zu-Null“ (62.). „Wir haben dann aber schnell zur Ordnung gefunden und wieder auf unsere Stärken gesetzt“, lobte Seoane. Aggressiv erzwang seine Elf weiter gegnerische Ballverluste und schaltete schnell um. Nach einem Traumheber von Florian Wirtz köpfte Adli auf FCA-Keeper Rafal Gikiewicz und Diaby staubte ab (65.). Mit dem schnellen 3:1 zog der Franzose dem Gegner den Zahn, hatte seine Show aber noch nicht beendet. Nach einem weiten Lauf von Jeremie Frimpong, spielte der emsige Rechtsverteidiger Diaby links frei und dieser vollendete flach zum 4:1 (69.).

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Nun wechselte Seoane munter durch und freute sich besonders über Alarios Hacken-Tunnel-Finish gegen Gikiewicz zum 5:1 (81.). „Wir sind froh und dankbar, dass Lucas bei uns ist und werden ganz sicher nicht nur Patrik Schick als Torjäger brauchen“, sprach der Trainer und bezog den Sommertransfer des iranischen Mittelstürmers Sardar Azmoun (27) von Zenit St. Petersburgs noch nicht mit ein. In der Schlussphase schalteten auch die Fans in der fast leeren BayArena auf Offensive um: Nachdem Champions-League-Platz 3 gesichert war, sangen sie „Einer geht noch, einer geht noch rein“.