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FC ohne Funkel-Effekt0:3-Derbyniederlage beim Debüt des neuen Trainers gegen Bayer

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Friedhelm Funkel bei seinem Debüt als Trainer des 1. FC Köln.

Leverkusen – Trainerwechsel kurz vor Ende einer Saison haben nur den einen Zweck zu erfüllen: Erfolglose Mannschaften sollen erfolgreicher werden. Der 1. FC Köln will den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga schaffen und hat deshalb nach dem 2:3 gegen Mainz 05 am vergangenen Sonntag Markus Gisdol entlassen und Friedhelm Funkel zum Retter auserkoren.

Der gewünschte Effekt ist im ersten Spiel aber ausgeblieben. Funkel startete seine Mission am Samstagabend mit einer klaren 0:3 (0:1)-Niederlage im Derby bei Bayer 04 Leverkusen. Die Kölner verloren dabei wie unter Gisdol nach einer guten Leistung mit vielen vergebenen Chancen und irgendwie unverdient.

Funkels Fazit fällt nüchtern aus

„Spiele gewinnt man durch Tore. Wir haben null, Leverkusen drei. So einfach ist das im Fußball“, sagte Funkel. Der 67-Jährige hatte übrigens bei seinem bislang letzten Spiel als Bundesliga-Trainer am 26. Januar 2020 mit Fortuna Düsseldorf 0:3 in Leverkusen verloren und ist damit nunmehr seit neun Spielen als Trainer ohne Sieg gegen die Werkself.

Friedhelm Funkel nahm im Vergleich zum 2:3 gegen Mainz vier Änderungen in der Startelf vor. Max Meyer übernahm für den gesperrten Ondrej Duda die Schaltzentrale des FC-Spiels. Mit Emmanuel Dennis spielte auch der zweite Winterzugang von Beginn an, weil Sebastian Anderssons Knie dem Schweden wieder zu große Probleme bereitete. Außerdem ersetzte Sebastiaan Bornauw Geburtstagskind Jorgé Meré (24) in der Innenverteidigung und Jannes Horn spielte anstelle von Noah Katterbach links in der Kölner Viererkette. Bei den Leverkusenern musste der Ex-Kölner Florian Wirtz mit Adduktorenproblemen passen. Trainer Hannes Wolf schickte nach dem 0:0 in Hoffenheim mit Nadiem Amiri, Leon Bailey und Patrik Schick drei Neue von Beginn an aufs Feld.

Ausgangsposition beider Teams traditionell sehr unterschiedlich

Die Ausgangsposition beider Teams vor diesem Derby war schon fast traditionell unterschiedlicher Natur. Der FC braucht als Tabellenvorletzter jeden Punkt, um den siebten Abstieg der Clubgeschichte zu vermeiden. Bayer dagegen kämpft um sein allerletztes Saisonziel und spürt im Kampf um die Euro-League-Plätze den Atem von Gladbach, Union Berlin und Freiburg, die sich am Nachmittag mit Siegen angenähert hatten.

Das frühe 1:0 beruhigte die Nerven der Leverkusener schnell. Nach einer hübsche Passfolge im Mittelfeld ließ Moussa Diaby Jannes Horn ins Nichts rutschen und fand mit einer gut getimten Flanke Leon Bailey am langen Pfosten. Weil FC-Rechtsverteidiger Kingsley Ehizibue bewies, dass er Stellungsfehler kann, durfte der Jamaikaner aus drei Metern ungehindert und unhaltbar für Timo Horn zur Führung einnicken (5.). Es war schon das zehnte Gegentor, dass der FC in dieser Saison in der ersten Viertelstunde kassierte.

Erneut ein leichtes Gegentor

Wieder ein leichtes Gegentor also für die Kölner, dem sie bis zur Pause vergeblich hinterher liefen. Wobei, das Vergebliche das einzig Negative am Auftritt des FC war. Die Geißböcke dominierten den Rest der ersten Hälfte und hätten den Ausgleich mehr als verdient gehabt. Es fehlten aber das nötige Glück und die letzte Konsequenz. Wendell blockte nach Vorarbeit von Dennis den starken Max Meyer (10.), Marius Wolf verpasste eine Flanke von Florian Kainz nur um Zentimeter (19.) und Jonas Hector köpfte nach Vorarbeit von Jannes Horn aus sieben Metern knapp neben das Tor (20.).

Der FC war sehr nah dran. Wie nah dokumentierte die 35. Minute. Als Marius Wolf von Geburtstagskind Charles Aranguiz gefoult wurde, brauchte Schiedsrichter Sören Storks den Video-Assistenten, um zu erfahren, dass der Chilene im Bayer-Dress den Kölner ganz knapp außerhalb des Strafraums getroffen hatte. Den fälligen Freistoß jagte FC-Kapitän Hector dann an den Querbalken (36.). Die Verzweiflung stand den Kölner in den Gesichtern geschrieben. Es hätte sogar schlimmer kommen können. Die nach der Führung extrem passiven Leverkusener kamen noch ein zweites Mal vor das Kölner Tor. Timo Horn musste dabei sein ganzes Können aufbieten, um einen Kopfball von Patrik Schick zu parieren (45.).

Werkself-Coach zur Halbzeit nicht zufrieden

Hannes Wolf konnte nicht zufrieden sein. Der Werkself-Coach tauschte in der Halbzeit gleich zweimal. Vor allem die rechte Abwehrseite der Leverkusener mit Tin Jedvaj war sehr anfällig. Die nächste klare Chance hatten trotzdem wieder die Kölner. Marius Wolf fand Jonas Hector rechts im Strafraum, der den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbeisetzte (48.). Viele Chance keine Tore beim FC, drei Chancen und zwei Tore bei der Werkself.

Nach einer abgewehrten Ecke der Gäste und einem unkontrollierten Ball von Ellyes Skhiri sprang das Spielgerät zu Leon Bailey, der das ganze Feld frei vor sich hatte, weil der FC seine Restverteidigung vergessen hatte. Ein Sprint und ein Pass auf den mitgesprinteten Diaby und schon stand es 2:0 (51.). Da nützte es den bemitleidenswerten Geißböcken wenig, dass sie nach einer Stunde 55 Prozent Ballbesitz gegen die Ballbesitzmannschaft aus Leverkusen und 8:5-Torschüsse in der Statistik stehen hatten.

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Die ganze Kölner Tragik dieses Samstagabends und der bisherigen Saison versammelte sich dann in einem 30-Meter-Knaller von Florian Kainz, der an der Latte landete (63.). Auf der anderen Seite kam Bayer 04 leicht und locker zum dritten Tor. Nach einem Pass von Kerem Demirbay ging wieder der überragende Bailey auf und davon und ließ der gesamten FC-Abwehr bei seinem unwiderstehlichen Solo nicht den Hauch einer Chance (76.).

Das Derby war entscheiden. „Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt, wobei das erste Tor so nicht fallen darf. Es ist bitter, dass wir Chancen haben, die im Moment aber nicht reingehen. Das Glück müssen wir uns erarbeiten“, sagte Marius Wolf. Eine Analyse, die nach Spielen unter Funkels Vorgänger Markus Gisdol so ähnlich geklungen hat.

Leverkusen: Hradecky; Jedvaj (46. Tah), S. Bender, Tapsoba, Wendell (57. Sinkgraven); Aranguiz; Palacios (46. Frimpong); Bailey (83. Alario), Amiri, Diaby (72. Demirbay); Schick. – 1. FC Köln: T. Horn; Ehizibue (70. Schmitz), Bornauw, Czichos, J. Horn (70. Katterbach); Skhiri (79. Özcan), Hector; Wolf (85. Limnios), Meyer, Kainz (70. Drexler); Dennis. – SR.: Storks (Velen). – Tore: 1:0 Bailey (5.), 2:0 Diaby (51.), 3:0 Bailey (76.). – Gelbe Karten: Tapsoba; Czichos.