Im letzten Heimspiel des Jahres enttäuscht der Südstadt-Klub beim 1:3 gegen Wiedenbrück. Trainer Matthias Mink hadert mit den Platzverweisen sowie mit den Gegentoren.
Regionalliga WestFortuna Köln erlebt rabenschwarzen Abend – MSV Duisburg zieht davon
Noch einmal präsentierte sich das Südstadion mit all seinem Charme: So betrat der SC Fortuna Köln am 16. Spieltag der Regionalliga West im Duell mit dem SC Wiedenbrück den Rasen zum letzten Heimspiel des Jahres 2024. Noch einmal erklang die Fortuna-Hymne und 2066 Zuschauer sorgten schon vor dem Anpfiff für eine lautstarke Kulisse.
Fortuna-Kapitän Dominik Ernst fliegt früh vom Platz
Doch was als Abschluss einer erfolgreichen Heimspielserie geplant war, endete in einer bitteren Enttäuschung. Die 1:3-Niederlage gegen den SC Wiedenbrück ist ein harter Rückschlag im Duell mit dem MSV Duisburg um die Tabellenführung. Was vorerst als ruhiges und kontrolliertes Spiel begann, entwickelte sich zu einem ereignisreichen Fußballabend im Kölner Süden. Erst erhielt Fortuna-Kapitän Dominik Ernst nach einem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (34.) – ein aus Sicht von Trainer Matthias Mink fragwürdiger Platzverweis: „Ich habe es mir nochmal in der Wiederholung angeschaut und muss sagen: Das ist schon sehr hart.“
Nur kurz darauf folgte der nächste Schock für die Südstädter: Wiedenbrücks Kerkemeyer stieg nach einer Ecke am höchsten und köpfte den Ball zur Führung ein (37.). Nur wenig später traf Brosowski durch einen traumhaften Fernschuss zum 2:0 (45.). „Das Spiel lief maximal unglücklich für uns. Wir sind gut reingekommen, hatten eine gute Spielkontrolle. Die Gelb-Rote Karte von Dodo war ein Gamechanger, dann dieser Sonntagsschuss. Das war eigentlich Wahnsinn. Da steht man in der Halbzeitpause und schaut sich verwundert um“, resümierte Mink.
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Die Fortuna zeigte nach Wiederanpfiff eine deutlich engagiertere Leistung und meldete sich schnell zurück. Drei Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit verkürzte Seymour Fünger nach einer Flanke auf 1:2 (48.). Plötzlich schien die Wende möglich. Die Südstädter drängten auf den Ausgleich, angefeuert von den Fans im Südstadion, scheiterten jedoch immer wieder knapp. Joshua Eze hatte Pech, als sein Abschluss vom Strafraumrand abgefälscht knapp über die Latte flog. Max Fischer zwang Wiedenbrücks Torwart mit einem Flugkopfball zu einer Glanzparade. „Wir müssen uns nach dem ersten Treffer vorwerfen lassen, nicht nachgelegt zu haben. Das sind die Momente, die uns aktuell fehlen. Gleichzeitig haben wir bei zwei Standardsituationen gepatzt. Es ist maximal ärgerlich, maximal dumm“, kritisierte der Fortuna-Trainer.
Auch Fortunas Max Fischer sieht Gelb-Rot
Die Hoffnung auf einen Punktgewinn endete endgültig in der 80. Minute, als Saban Kaptan nach einer weiteren Standardsituation das 3:1 erzielte. Zu allem Überfluss sah Fortuna-Innenverteidiger Max Fischer eine Minute später die zweite Gelb-Rote Karte des Abends. „Der zweite Platzverweis war berechtigt, besonders bei der Linie des Schiedsrichters, die er in einigen Situationen nur bei uns gefahren hat. Das ist aber nicht der entscheidende Punkt, über den wir sprechen müssen“, ärgert sich Mink. Tatsächlich hinterließ Schiedsrichter Thibaut Scheer keinen souveränen Eindruck. Fehlende Konsequenz und unterschiedliche Maßstäbe sorgten auf beiden Seiten für Unmut.
Die Pleite wiegt doppelt schwer, da Duisburg mit dem 2:1-Sieg in Uerdingen seinen Vorsprung auf sechs Punkte ausbaute. Zudem wird Fortuna im nächsten Spiel bei der U 23 von Schalke 04 gleich auf drei Stammkräfte verzichten müssen: Neben den gesperrten Ernst und Fischer fehlt auch Joshua Eze, der seine fünfte Gelbe Karte sah. „Wir müssen Kräfte sammeln und die nächsten Auswärtsspiele mit positiven Ergebnissen gestalten“, erklärte Mink entschlossen.
Fortuna Köln: Buer – Ernst, Fischer, Fünger (Pernot 76.), Afamefuna – Stanilewicz, Eze (Biada 63.) – Budimbu, Matter (Mika 46.), Batarilo – Mittelstädt (Breitfelder 63.). – Tore: 0:1 Kerkemeyer (37.), Brosowski (45.), 1:2 Fünger (48.), 1:3 Kaptan (80.). – Zuschauer: 2066. – Gelb-Rot: Dominik Ernst (34.), Max Fischer (81.).