Der Südstadt-Klub muss ein bitteres Unentschieden hinnehmen. Eine Szene sorgt für Diskussionen nach Abpfiff.
Fehlentscheidung, Chancenwucher, VerletzungFortuna Köln erlebt gebrauchten Nachmittag gegen Lotte

Matthias Mink hatte sich seine Rückkehr nach einer krankheitsbedingten Pause sicher anders vorgestellt.
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Am 25. Spieltag der Fußball-Regionalliga West kam Fortuna Köln nicht über ein 1:1 gegen die Sportfreunde Lotte hinaus – ein Unentschieden, das sich nach einer vergebenen Gelegenheit anfühlen dürfte. Ein irrtümlich gegebener Elfmeter brachte Lotte zurück ins Spiel, doch Fortuna hatte sich die Misere zuvor selbst eingebrockt.
Fehlentscheidung des Unparteiischen
Es lief die 47. Minute, als der Pfiff erklang – und im Südstadion lauter Protest ertönte. Fortunas Allrounder Arnold Budimbu hatte Ulrich Bapoh zu Fall gebracht, der Schiedsrichter zögerte nicht und zeigte auf den Punkt. Doch die Zeitlupe entlarvte den Fehler: Das Foul begann klar außerhalb des Strafraums, erst der Fall brachte Bapoh in den Sechzehner. Statt Freistoß gab es Elfmeter, den Lottes Kapitän Elezi sicher verwandelte (48.). „Das war keiner. Das Foul war außerhalb des Sechzehners“, stellte Matthias Mink nüchtern fest.
Doch die Fortuna hätte sich gar nicht erst in die Lage bringen dürfen. Der Start in die Partie war aus Kölner Sicht vielversprechend, das 2:0 hätte längst fallen müssen. Lottes Torhüter Westphal leistete sich früh einen folgenschweren Fehler, ließ den Ball bei einer Annahme verspringen, Hendrik Mittelstädt bedanke sich und schob ein (2.).
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Die Gäste taumelten, Fortuna hatte das Spiel in der Hand – doch nutzte das nicht aus. Lotte-Verteidiger Thomas Kok grätschte eine Hereingabe knapp am eigenen Tor vorbei (7.), wenig später verlor er den Ball gegen Marvin Mika, doch der scheiterte aus kurzer Distanz an Westphal (11.). Auch Batarilo hatte die Chance zum 2:0, doch erneut blieb der Torwart Sieger (12.).
„Die erste Halbzeit war überragend. Wir müssen in den ersten 20 Minuten zwei, drei Tore machen“, ärgerte sich Mink. Doch Fortuna ließ nach. Statt weiterzudrücken, zog sich das Team zurück, verlor den Zug zum Tor, brachte den Gegner selbst wieder ins Spiel.
Nach der Pause die nächste Schwächung: Fortunas Mittelfeldstratege Joshua Eze musste verletzt raus, Mink stellte nach der Einwechslung von Innenverteidiger Max Fischer auf Dreierkette um. Der Elfmeter gleich nach Wiederanpfiff besiegelte dann aber einen weiteren kleinen Bruch im Spiel. Plötzlich fehlten Zugriff, Struktur und Tempo. „Wir hatten wenig Kontrolle in den Zwischenräumen. Hinten raus haben wir kräftemäßig nachgelassen. Es gab viele individuelle Fehler“, haderte Mink.
Die Partie verlor an Intensität. Fortuna blieb ohne Durchschlagskraft, Lotte ebenso. Ein Spiel, das früh hätte entschieden sein können, endete eher als Sommerkick ohne weitere Highlights. Mit dem verpassten Sieg wuchs der Rückstand auf Duisburg auf zehn Punkte an – eine Hypothek, die bereits nach einer Vorentscheidung aussieht. Das ist für die Kölner umso bedauerlicher, weil auch die Konkurrenz aus Gladbach und Oberhausen nicht gewann.
Fortuna Köln: Winkler – Ernst, Fünger (Bance 90+4.), Pernot, Afamefuna – Budimbu, Matter, Eze (46. Fischer), Batarilo – Mika (70. Sarpei), Mittelstädt (54. Breitfelder). – Zuschauer: 2384. – Tore: 1:0 Mittelstädt (2.)., 1:1 Elezi (48/FE.).