Die polnische Mittelfeldspielerin über ihre zwei Tore gegen Duisburg und das anstehende Highlight im Weserstadion.
Kölns Doppeltorschützin Martyna Wiankowska„Mein bestes Spiel liegt noch vor mir“
Frau Wiankowska, Sie haben gegen Duisburg am vergangenen Spieltag zwei Tore erzielt und einen weiteren Treffer vorbereitet. War dies Ihr bestes Bundesliga-Spiel?
Ich bin sehr glücklich, dass ich meine ersten beiden Tore für den 1. FC Köln in der Bundesliga geschossen habe und einen Assist hatte. Es war ein guter Start für mich, aber ich bin ehrgeizig und denke immer, dass mein bestes Spiel noch vor mir liegt.
War gegen Duisburg auch eine Portion Frust mit dabei aufgrund des Platzverweises am ersten Spieltag gegen Leipzig?
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Ich war nicht frustriert, ich wollte die Gelb-Rote Karte so schnell wie möglich vergessen, damit ich mich voll und ganz auf das Training und die anschließenden Spiele konzentrieren kann. Das ist mir zum Glück auch ganz gut gelungen.
Es gab Gelb-Rot, weil Sie einen Freistoß vor dem Pfiff der Schiedsrichterin ausgeführt hatten. Wie haben Sie die Situation wahrgenommen?
Ich finde, dass die Schiedsrichterin mir sehr schnell die zweite Gelbe Karte gezeigt hat. Meiner Meinung nach hätte sie mich auch ermahnen können, ohne mich zu verweisen. Ich hatte vorher nicht wahrgenommen, dass ich warten sollte, bis sie anpfeift. Ich hatte es weder gesehen noch gehört. Deswegen fand ich die zweite Gelbe Karte aus meiner Sicht in dem Moment etwas unfair – weil ich damit rausmusste und auch gegen Bayern nicht dabei sein konnte. Ich wollte meiner Mannschaft weiterhelfen und durfte dann nicht mehr.
Der 1. FC Köln wirkt in den ersten Spielen der neuen Saison sehr gefestigt, die Handschrift des Trainers ist zunehmend erkennbar. Was ist in dieser Saison möglich für den FC?
Das gesamte Team wird mit aller Kraft für die besten Ergebnisse kämpfen. Ich hoffe, dass es eine erfolgreiche Saison für uns wird.
Am Wochenende ist der FC bei Werder Bremen zu Gast und das auch noch im großen Weserstadion. Überwiegt da die Vorfreude oder ist auch etwas Nervosität dabei angesichts von bis zu 20.000 Zuschauern?
Ich denke, dass wir als Mannschaft optimal auf dieses Spiel vorbereitet sind. Die Anzahl der Fans bei diesem Spiel ist beeindruckend. Ich glaube, es wird eine tolle Atmosphäre werden und wir werden versuchen, ein Fußballspektakel zu zeigen.
Sie setzen die junge polnische Tradition beim FC fort. Weronika Zawistowska wechselte im Sommer zurück nach München. Adriana Achcinska ist noch da, nach Ihnen stieß im Sommer auch noch Natalia Padilla-Bidas dazu. Gab das den Ausschlag für Ihren Wechsel nach Köln?
Ausschlaggebend waren die sportlichen Aspekte. Ich wollte in der Frauen-Bundesliga bleiben, weil das Niveau der deutschen Liga sehr hoch ist und ich mich dadurch als Fußballspielerin ständig weiterentwickeln kann. Natürlich bin ich aber froh, dass Ada und Natalia im Klub sind. Dank ihnen war es für mich einfacher, mich in der neuen Mannschaft schnell zurechtzufinden.
Gibt es Unterschiede zwischen dem Frauenfußball in Polen und in Deutschland hinsichtlich Infrastruktur und Qualität? Wie werden die Frauen-Bundesliga und insbesondere der 1. FC Köln in Ihrer Heimat wahrgenommen?
Frauenfußball erfreut sich in Polen immer größerer Beliebtheit jedes Jahr und entwickelt sich weiter und wird immer dynamischer. Polnische Erstliga-Mannschaften tragen ihre Spiele zunehmend in großen Stadien aus, in denen normalerweise Herrenmannschaften spielen. Natürlich gibt es noch viel zu tun, aber das Wichtigste ist, dass wir Fortschritte sehen. Der FC wird in Polen nicht nur dank Lukas Podolski, sondern auch immer häufiger aufgrund der Leistungen polnischer Fußballspielerinnen und Spieler in diesem Klub sehr positiv wahrgenommen.