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HockeyTom Grambusch bringt Siegermentalität zurück zu Rot-Weiss Köln

Lesezeit 3 Minuten
Rot-Weiss Köln vs. Berliner HC, 1.Hockey Bundesliga Herren, von links: Tom Grambusch (RW), Florian Sperling (BHC), , 09.04.2022, Bild: Herbert Bucco

Tom Grambusch (links) stabilisiert nach seiner Rückkehr die Abwehr von Rot-Weiss Köln.

Nach zuvor nur einem Erfolg aus sechs Spielen haben die Kölner mit dem 29-Jährigen zweimal gewonnen.

Die Bundesliga-Hockeyspieler des KTHC Rot-Weiss Köln haben noch keinen Punkt abgegeben. Mit Tom Grambusch (29) auf dem Platz, wohlgemerkt. Nachdem der Abwehrchef in München (4:1) sein Saisondebüt gegeben hatte, führte er sein Team am vergangenen Sonntag zum 2:1 (0:0)-Erfolg über den Club an der Alster. Zuvor hatten die Kölner nur eine ihrer letzten sechs Partien gewonnen. „Wir sind allmählich wieder in der Spur“, sagte der deutsche Nationalspieler nach seinem ersten Auftritt im Rewe-Sportpark seit mehr als fünf Monaten.

Zwar sei man erst bei „etwa 70 Prozent. Aber unser Selbstverständnis kehrt peu à peu zurück.“ Dieses Gefühl will man nun in die letzten beiden Partien in diesem Jahr gegen den Vizemeister Hamburger Polo Club (Sa., 14.15 Uhr) und gegen den Titelverteidiger Mannheimer HC (So., 12 Uhr) transportieren. Der Rivale aus dem hohen Norden führt das Tableau mit 26 Zählern an ­– vor dem MHC (2./23) und RWK (6./18). „Ganz klar: Unser Ziel sind sechs Punkte“, betont Grambusch. „Dann sind wir wieder in Schlagdistanz zur Spitze und können 2025 richtig angreifen.“

Tom hat den Laden hinten in gewohnt souveräner Manier zusammengehalten und den Druck von den jungen Spielern genommen. Seine Leader-Qualitäten haben wir sehr vermisst
Wolfgang Kluth, Co-Trainer von Rot-Weiss Köln

Letzteres gilt auch für ihn persönlich. Mittlerweile sei er zwar wieder „völlig beschwerdefrei. Aber mein Fitnesszustand war schon mal besser.“ Das Abwehr-Ass hatte sich im Olympia-Viertelfinale in Paris (3:2 gegen Argentinien) den linken Ringfinger gebrochen und sollte bei der bitteren Niederlage im Endspiel gegen die Niederlande (1:3 n. P.) trotzdem auflaufen. Dank Betäubungsspritze und mit der Folge, dass sich die Fraktur verschob und eine Operation notwendig wurde. „Ich habe das Risiko in Kauf genommen – und würde immer wieder so entscheiden“, sagt Grambusch. „Ein Olympia-Finale lässt man sich schließlich nicht entgehen.“

Trotz Zwangspause sollte der Weltmeister dem Kölner Spiel nach seiner Rückkehr prompt seinen Stempel aufdrücken. „Tom hat den Laden hinten in gewohnt souveräner Manier zusammengehalten und den Druck von den jungen Spielern genommen“, betont Co-Trainer Wolfgang Kluth. „Seine Leader-Qualitäten haben wir schon sehr vermisst.“

Seine Tore ebenfalls. Im Duell mit Alster um den Ex-Kölner Johannes Große brachte Grambusch seine Mannschaft per Strafecke auf die Siegerstraße (37.), ehe Elian Mazkour auf 2:0 erhöhte (43.) und Dieter-Enrique Linnekogel nur noch verkürzen konnte (45.).

Beide RW-Torschützen waren unter der Woche noch in Indien im Einsatz gewesen, ebenso wie ihre Teamkollegen Jean Danneberg (Tor) und Thies Prinz. Die beiden Länderspiele gegen den Gastgeber (2:0, 3:5) dienten als Auftaktveranstaltung zur 18. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft, weshalb die zweite Partie in Neu-Delhi unter anderem Robert Habeck verfolgte. Vor den Augen des Vizekanzlers traf Mazkour doppelt, ehe er zwei Tage später auch im Vereinstrikot seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellen sollte.

RW-Trainer Darren Cheesman sprach nach dem 2:1-Erfolg über den Halbfinalisten der Vorsaison von „harter Arbeit. Das ist die Basis, damit unsere Unterschiedsspieler auch tatsächlich den Unterschied machen können. Der Sieg gegen ein Topteam wie Alster sollte uns Zuversicht geben für das anstehende Wochenende.“ Und die Tatsache, dass „Glücksbringer“ Grambusch erneut auf dem Feld stehen wird.