AboAbonnieren

HockeyRot-Weiss Köln geizt im „Red-Friday-Match“ weder mit Toren noch mit spielerischen Highlights

Lesezeit 3 Minuten

Die Hockeyspielerinnen von Rot-Weiss Köln beendeten das Jahr 2024 mit einem furiosen 8:1-Erfolg gegen Düsseldorf.

Kölner Damen sind nach 8:1 gegen Vizemeister Düsseldorf Tabellenzweiter und haben die Viertelfinal-Teilnahme sicher.

Der Black Friday ist ein weltweiter Feiertag für Schnäppchenjäger. Drei Wochen später kamen zumindest die Hockeyfans in Köln voll auf ihre Kosten, nämlich beim „Red-Friday-Match“ des KTHC Rot-Weiss gegen den Düsseldorfer HC. Während die Zuschauer die Ränge in der Halle am Olympiaweg getreu des Mottos in eine rote Wand verwandelten, geizten die Bundesliga-Spielerinnen von RWK weder mit Toren noch mit spielerischen Highlights. „Das war Werbung für unseren Sport – auf und neben dem Feld“, kommentierte Trainer Markus Lonnes den 8:1 (6:0)-Erfolg über den Vizemeister.

Die „wahnsinnig laute Halle“ habe sein Team beflügelt, wobei er anmerkte: „Im Hinspiel (3:4, Anm. d. Red.) waren wir sogar noch dominanter, aber eben nicht so effizient.“ Hinzu kam eine starke Lisa Höllriegl im Tor: „Spätestens jetzt sollte meine Mannschaft begriffen haben, was in ihr steckt. Sie kann jeden Gegner beherrschen.“

RW Köln demoralisiert Vizemeister Düsseldorfer HC

Dank des Erfolgs kletterte Köln vorübergehend an die Spitze. Doch weil Düsseldorf tags darauf höher gewann (10:1 bei SW Köln) als man selbst (9:4 in Mülheim), überwintert Rot-Weiss auf Rang zwei. Das Viertelfinal-Ticket ist allerdings trotz zweier noch ausstehender Partien (11. und 12. Januar) schon gebucht. Um das letzte Spiel auf dem Weg zum Final Four in Frankfurt vor heimischer Kulisse bestreiten zu dürfen, muss Köln noch am DHC vorbeiziehen.

Dass man dafür Stand jetzt nur zwei Tore aufholen muss, lag an einem denkwürdigen Red Friday. Emma Boermans (2), Paula Brux (2), Katharina Reuten, Helena Würker, Antonia Lonnes und Jule Fischer hatten den DHC regelrecht demoralisiert, ehe die Gäste immerhin das letzte Viertel gewannen.

Den Düsseldorfer Frust sollte SWK tags darauf zu spüren bekommen – wenn auch spät. „Wir haben lange Zeit Paroli geboten“, kommentierte Trainer Philipp Wenzel den 1:1-Halbzeitstand (Tor: Luisa Schmitt/29.). Selbst zu Beginn des letzten Viertels stand es nur 1:2, doch dann wurde der Aufsteiger förmlich überrannt. Noch bitterer als die acht Gegentreffer war der Punktgewinn des Bonner THV in Raffelberg, denn dank des 3:3 liegt der Vorletzte nun vier Punkte vor Schwarz-Weiß. „Der Weg zum Klassenerhalt ist jetzt natürlich extrem weit“, so Wenzel. „Aber wir werden alles versuchen, um noch zweimal etwas mitzunehmen.“ Den ersten Versuch startet sein Team am 5. Januar in Raffelberg.

Rot-Weiß Köln war eine Nummer zu groß
Patrick Montag, Sportchef von Blau-Weiß Köln

In der Herren-Bundesliga müssen derweil beide Kölner Vereine zittern. Während Rot-Weiss nach dem 13:4 (7:1)-Erfolg über den Stadtrivalen Blau-Weiß im Kampf ums Viertelfinale eine empfindliche 6:9 (6:5)-Pleite in Mülheim kassierte, holte BWK im Duell mit SW Neuss immerhin seinen zweiten Punkt – 6:6 (3:3). „Rot-Weiß war eine Nummer zu groß“, sagte BW-Sportchef Patrick Montag nicht zuletzt über Elian Mazkour (sieben Tore). „Aber gegen Neuss haben wir gezeigt, dass wir leben.“ Felix Hutterer (2.) und Cedric Nagl (4., 5.) hatten für einen Traumstart gesorgt, doch nach 34 Minuten stand es 3:5. Nach dem 6:6-Ausgleich durch Julius Donat (53.) setzte BWK alles auf eine Karte und nahm den Torhüter raus, doch Delarber schoss mit der Schlusssirene knapp am Pfosten vorbei.

Während es für Blau-Weiß (2 Punkte) und Neuss (4) weiter ums sportliche Überleben geht, dürften sich Gladbach (16), Krefeld (15), RW Köln (12) und Mülheim (12) einen packenden Vierkampf ums Viertelfinale liefern. Für RW-Co-Trainer Wolfgang Kluth ist das nächste Duell mit Gladbach am 4. Januar bereits ein „gefühltes Endspiel. Wenn wir da drei Punkte holen, sind wir mittendrin in der Verlosung.“