Die Bundesliga-Saison steht vor ihrer heißen Phase. Doch schon jetzt wirft die Spielzeit 2024/25 ihre Schatten voraus.
HockeyEin Weltstar für Rot-Weiss Köln
Am 16. März wird es wieder ernst für den KTHC RW Köln. Mit der Partie gegen den Mannheimer HC geht die Bundesliga-Saison in die heiße Phase. Zwei Wochen später steht im niederländischen Amstelveen die Endrunde der Euro Hockey League an. Doch schon jetzt wirft die Spielzeit 2024/25 ihre Schatten voraus. Der Grund sind namhafte Zu- und Abgänge. Ein Überblick.
Ein neuer Weltstar: Blake Govers (27) schlägt nach den Olympischen Spielen in Paris ein neues Kapitel auf. In Köln. Co-Trainer Wolfgang Kluth freut sich auf einen „Weltklasse-Stürmer. Blake hat einen unglaublichen Torriecher und ist einer der besten Eckenschützen überhaupt.“
2021 schrammte der Australier an Olympia-Gold vorbei. Nachdem er mit einem Treffer zum 3:1-Halbfinalsieg gegen Deutschland beigetragen hatte, endete das Endspiel gegen Belgien tränenreich. Zum Start des Penaltyschießens war es Govers, der am damaligen Kölner Torhüter Vincent Vanasch scheiterte.
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Der Stürmer des in Sydney beheimateten Klubs NSW Pride wolle nach seinen Erfahrungen in den Niederlanden (HC Bloemendaal) und Belgien (KHC Dragons) „unbedingt die Bundesliga kennenlernen. Und in Deutschland gab es für mich nur eine Adresse.“
Ein neuer Youngster: Paul Glander (18) trifft in Köln auf ein Quintett (Fabio Seitz, Luis Höchemer, Antheus Barry, Aron Flatten und Michel Struthoff), mit dem er im Dezember U-21-Weltmeister wurde. „Paul ist eines der Top-Talente hierzulande“, sagt RW-Vizepräsident Timo Wess über den Verteidiger des Harvestehuder THC. „Er soll in den kommenden Jahren eine Führungsrolle einnehmen und die nächste Generation entscheidend mitprägen.“
Der Zugang selbst freut sich auf den „nächsten Entwicklungsschritt. Von solch erfahrenen Jungs wie Tom Grambusch kann ich nur lernen.“ Mit dem besagten Abwehrchef und Govers darf sich Glander künftig um die Ausführung der Ecken „streiten“. Das schussgewaltige Trio bezeichnet Kluth schon jetzt liebevoll als „GGG“.
Zwei herbe Verluste: Mit Mats Grambusch (31) geht der langjährige Kapitän von Bord. Der Welt- und Europameister kehrt nach elf Jahren zu seinem Heimatklub Gladbacher HTC zurück. „Ich habe mit Rot-Weiss alles gewonnen und auch neben dem Platz so viele unvergessliche Momente erlebt“, sagt er. „Trotzdem war für mich immer klar, dass ich meine Karriere in Gladbach beende. Der GHTC darf einfach keine Fahrstuhlmannschaft sein.“ Unlängst ist man in die 1. Hallen-Bundesliga aufgestiegen, doch auf dem Feld droht der Abstieg aus der deutschen Beletage.
Seine Zukunft in der Nationalmannschaft lässt Grambusch derweil offen. „Grundsätzlich habe ich Bock weiterzumachen, unabhängig vom Abschneiden in Paris“, sagte er. „Die Frage ist, ob die familiäre und berufliche Situation das zulässt.“
Die letzte Mission mit Köln ist klar definiert: „Ich will mich unbedingt mit zwei Titeln verabschieden.“ Also mit der vierten Deutschen Meisterschaft in Folge und dem zweiten EHL-Triumph der Klubgeschichte. Das Gleiche gilt für Verteidiger Johannes Große (27), der nach sechs Jahren zum Club an der Alster zurückkehrt. „Meine Freundin und ich haben uns für eine Zukunft in Hamburg entschieden“, erklärt der Nationalspieler.
Kluth spricht nicht nur in sportlicher Hinsicht von einem „herben Verlust. Mats und Jojo strahlen eine natürliche Autorität aus, die man so nicht lernen kann.“ Auch laut Wess verliert der Verein „zwei absolute Topspieler und Persönlichkeiten“.
Timur Oruz (29) bleibt RWK über den Sommer hinaus erhalten. Seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft hat das Mittelfeld-Ass aber beendet. Damit verzichtet der Weltmeister auf seine dritte Olympia-Teilnahme im Sommer in Paris. Oruz spricht von „einer der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens“. Als Leiter eines aufstrebenden Start-ups habe sich „beruflich eine Tür geöffnet, durch die ich einfach durchgehen musste. Job, Vereinshockey und Nationalmannschaft – ich kann leider nicht auf allen drei Hochzeiten gleichzeitig tanzen.“