Bundesliga-Fußballerinnen streben mit einem Sieg in Potsdam einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf an.
FrauenfußballJacqueline Dünker kündigt beim 1. FC Köln zwei Überraschungen für Kellerduell an
Aufbruch in eine positivere Zeit oder Absturz ans Tabellenende? Das Spiel der Bundesliga-Fußballerinnen des 1. FC Köln besitzt richtungweisenden Charakter: Die FC-Frauen treten als Vorletzter mit lediglich zwei Punkten am Samstag (12 Uhr) beim Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam an, der erst einen Zähler eingesammelt hat.
Die Kölnerinnen setzen auf den Effekt des Trainerwechsels. Daniel Weber wurde nach der jüngsten 1:4-Niederlage gegen Bremen entlassen, seine bisherige Assistentin Jacqueline Dünker stieg zur Interimstrainerin auf. Dünker soll vorerst in den beiden Spielen vor der Weihnachtspause das Ruder herumreißen.
Ein Sieg in Potsdam ist dabei Pflicht. Mit dem ersten Saisonsieg und in diesem Fall vier Zählern Vorsprung auf Potsdam wäre ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt getan. Angesichts der schwachen Potsdamer Auftritte in der Hinrunde erscheint es kaum realistisch, dass der Aufsteiger einen solchen Rückstand noch aufholen könnte. Zugleich würde Dünker mit einem Sieg Argumente für eine Weiterbeschäftigung über den Jahreswechsel hinaus sammeln. Die 38-Jährige wäre durchaus offen für diese Option.
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Das Duell in Potsdam ist nicht nur ein Kellerduell, sondern – was naheliegend ist – auch das Aufeinandertreffen der beiden schwächsten Bundesliga-Abwehrreihen. Köln und Potsdam stellen mit jeweils 31 Gegentoren die mit weitem Abstand schlechtesten Defensiven. Folglich dürften beide Teams zunächst den Fokus auf eine stabile Abwehr legen – den Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion könnte ein sehr abwartendes Duell bevorstehen.
Gleichzeitig wird das Spiel auch eine Belastungsprobe für die Nerven der Spielerinnen – beim FC wohl noch mehr als bei Potsdam. Dünker betont jedoch: „Wir freuen uns und würden am liebsten sofort loslegen.“ Angesprochen auf mögliche taktische Änderungen, antwortete die Interimstrainerin: „Es wird zwei Überraschungen geben.“ Ob Josefine Osigus oder Paula Hoppe im Tor stehen werde, ließ Dünker dabei noch offen: „Das ist keine einfache Entscheidung, wir lassen den Bauch am Freitag entscheiden.“ Insgesamt werde der FC mit 17 Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen nach Brandenburg fliegen.
In Celina Degen, Nicole Billa und Laura Feiersinger kehrten drei Nationalspielerinnen mit negativen Gefühlen von der jüngsten Länderspielreise zurück. Das Trio verpasste mit Österreich in den Playoffs die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz. Österreich verlor die beiden Duelle gegen Polen mit den Kölnerinnen Adriana Achcinska, Martyna Wiankowska und Sylwia Matysik. Dünker erwartet beim österreichischen Trio jedoch keine negativen Auswirkungen: „Die Mädels sind professionell genug und haben den Fokus auf das nächste Spiel gerichtet.“ Celina Degen und Sylwia Matysik, die angeschlagen bei ihren Nationalteams nicht zum Einsatz kamen, werden auch für die Partie in Potsdam ausfallen, ließ Dünker durchblicken.
1. FC Köln hat noch keines seiner fünf Bundesligaspiele in Potsdam gewonnen
Ein Blick in die Historie macht übrigens nur bedingt Hoffnung für den FC: Die Kölnerinnen konnten bisher noch keines der fünf Bundesliga-Duelle in Brandenburg für sich entscheiden (vier Niederlagen, ein Unentschieden). Aber im DFB-Pokal gelang in der Saison 2022/23 ein 2:1-Sieg nach Verlängerung im Karl-Liebknecht-Stadion.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Diese Statistik kam insbesondere in jenen Jahren zustande, als Potsdam noch ein Schwergewicht der Frauen-Bundesliga war. Diese Vorzeichen haben sich in der jüngeren Vergangenheit jedoch geändert. Am Samstag jedenfalls begegnen sich beide Teams auf Augenhöhe, wobei die Kölnerinnen die größere potenzielle Qualität aufweisen. Offen ist, ob der FC diese PS auf die Straße bekommen wird.