Nach den Abschieden von Sharon Beck, Manjou Wilde und Selina Cerci dürfte sie das neue Gesicht der Fußballerinnen beim 1. FC Köln werden: Anna Gerhardt wird beim Bundesligisten in der kommenden Saison weiter in den Vordergrund rücken. Ob sie dies auch mit der Kapitänsbinde machen wird, ist derweil noch offen.

Die gebürtige Würselenerin genießt beim FC eine hohe Wertschätzung. Dies kam insbesondere in der Schlussphase der vergangenen Saison zum Ausdruck. Gerhardt führte den FC in den letzten fünf Liga-Spielen als Kapitänin aufs Feld. „Das war natürlich etwas Besonderes“, blickt die Spielerin zurück und ergänzt: „Ich habe aber auch vorher bereits Verantwortung auf dem Platz übernommen.“

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1. FC Köln nimmt Training auf – Rumpfkader zum Auftakt

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Daniel Mertens

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Ein neues Gefühl war die Binde am Arm für Gerhardt nicht, schon zuvor in Potsdam agierte sie zwischenzeitlich als Spielführerin. Doch auf den Leib geschneidert war die Aufgabe für Gerhardt nicht: „Anna ist nicht gerne mit der Binde auf dem Platz unterwegs“, verriet ihr Trainer Daniel Weber noch im April, lobte aber nach dem damaligen 2:0-Erfolg gegen Freiburg: „Sie hat die Aufgabe aber wunderbar erfüllt. In der ersten Hälfte hat sie unfassbar viel kommuniziert, was ich von ihr fast gar nicht gewohnt bin, sie hat angefeuert und geholfen.“

Die neue Rolle als Aushängeschild der FC-Frauen widerstrebt Gerhardt noch etwas: „Ich stelle mich nicht gerne in den Mittelpunkt, möchte aber natürlich ein Vorbild sein für junge Mädchen“, äußert die Außenverteidigerin.

1. FC Köln absolviert zwei Testspiele im Trainingslager

Ob Gerhardt tatsächlich dauerhaft die neue Kapitänin des 1. FC Köln wird, ist noch offen. Das Trainerteam um Daniel Weber möchte insbesondere noch die Eindrücke aus dem aktuellen Trainingslager im österreichischen Ampflwang abwarten.

Am Montag reiste das Team zunächst mit dem Zug von Köln über München bis Salzburg und von dort aus mit dem Bus ins rund 70 Kilometer entfernte Ampflwang. „Wir haben hier super Bedingungen“, schwärmt Gerhardt, die das Hotel bereits aus dem Vorjahr kennt. Das Team bleibt bis zum 7. August vor Ort, bestreitet am Donnerstag (16 Uhr, St. Pölten) und Dienstag (16 Uhr, First Vienna FC) auch zwei Testspiele.

Anna Gerhardt will mit dem 1. FC Köln „oben angreifen“

Gerhardt besitzt beim 1. FC Köln einen Vertrag bis Sommer 2025. Wie es danach weitergeht, sei noch offen: „Dafür ist es noch zu früh.“ Zugleich betont sie aber auch: „Ich fühle mich hier sehr wohl.“

Ein Verbleib der ehemaligen deutschen U-Nationalspielerin wird auch am Saison-Verlauf des FC hängen: „Wir wollen besser als letzte Saison abschneiden und oben angreifen.“ Wie weit oben, das ließ Gerhardt noch offen, doch wenn das Vorhaben gelingt, dürfte sie dem Verein sicher noch über 2025 erhalten und das Gesicht des FC-Frauenfußballs bleiben.