Der Stürmer spielte in China, Südkorea und Thailand – und soll nun dem SC Fortuna in der Regionalliga West weiterhelfen.
Neuzugang Richard Sukuta-PasuEin Weltenbummler für den SC Fortuna Köln
Guangdong Southern Tigers, Seoul E-Land, Police Tero FC, Vejle BK, zuletzt ein Spaß-Kick in der Kölner Motorworld – und nun der SC Fortuna. Die ungewöhnliche Weltreise eines Fußballprofis hat Richard Sukuta-Pasu überraschend zum Tabellendritten der Regionalliga West nach Zollstock geführt.
Der einstige Bundesliga-Stürmer, Nachwuchsnationalspieler und spätere Weltenbummler hat einen Vertrag bis zum Saisonende beim Südstadt-Klub unterschrieben. „Einen Mittelstürmer wie Richy hatten wir bisher nicht im Kader. Mit seiner Größe, seiner Präsenz und seiner Erfahrung wird er in der Restsaison eine weitere positive Ergänzung für unser Offensivspiel sein“, sagt Fortunas Sportchef Matthias Mink.
Zuletzt kickte Richard Sukuta-Pasu in der „Baller League“
Bis Sukuta-Pasu diese Verstärkung sein wird, könnten jedoch noch einige Wochen vergehen. Der 33-Jährige ist nach einem Engagement in Dänemark seit Sommer vereinslos, zuletzt spielte er in der von Lukas Podolski und Mats Hummels mitgegründeten Kleinfeld-Liga „Baller League“ im Team von Ex-Fortuna-Profi Hans Sarpei.
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Doch sollte Sukuta-Pasu, immerhin mit der Erfahrung von 37 Bundesliga-, 111 Zweitliga- und 50 Drittliga-Einsätzen ausgestattet, in die Nähe seiner früheren Verfassung zurückfinden, wäre er im Rennen um eine Top-Platzierung in der Regionalliga West eine nicht zu unterschätzende Ergänzung. 2008 wurde Sukuta-Pasu mit dem DFB-Nachwuchs in Tschechien an der Seite der Bender-Zwillinge und Ron-Robert Zieler U-19-Europameister. Beim 3:1-Finalerfolg gegen Italien gelang ihm ein Tor.
Kevn Holzweiler und Kevin Rodrigues-Pires sind bereits Kader-Optionen
Schon ein paar Schritte weiter als Sukuta-Pasu sind Fortunas andere Winter-Zugänge Kevin Holzweiler (29) und Kevin Rodrigues-Pires (32). Außenstürmer Holzweiler hat zwar aufgrund von Vereinslosigkeit und Verletzungen lange kein Pflichtspiel absolviert, trainiert aber seit Anfang Dezember in Zollstock.
Mittelfeldmann Rodrigues-Pires stand in der Hinrunde vor seinem Innenbandriss und seiner Suspendierung noch für den Wuppertaler SV auf dem Feld. Beide werden im Heimspiel am Sonntag gegen den SC Paderborn II (14 Uhr) zumindest im Kader stehen und könnten zu Joker-Einsätzen kommen.
Das neue Trio ist – trotz aller Erfahrung in oberen Ligen – zunächst für eine Rolle in der zweiten Reihe vorgesehen. „Wir haben ein Team, das intakt ist“, stellt Trainer von Ahlen klar. Sportchef Mink sagt: „Die etablierten Spieler haben ein größeres Anrecht auf die Startelf.“
Fortuna Köln wird vom Verletzungspech verfolgt
Mit den Winter-Verpflichtungen wurde vor allem auf den Abgang von Serkan Göcer (RW Koblenz) sowie die langfristigen Ausfälle von Maik Kegel (Kreuzbandriss), Kingsley Sarpei (Knie-OP) und Tim Brdaric (Sprunggelenksverletzung) reagiert. Dies sei mit Sukuta-Pasu, Rodrigues-Pires und Holzweiler klar abgesprochen. „Wir werden sehen, wie es sich körperlich und fußballerisch entwickelt. Ich glaube aber, dass sie uns in der Rückrunde noch weiterhelfen werden“, so Mink.
Da Fortunas Verletztenmisere allerdings anhält, könnte der Zeitpunkt, an dem das Trio benötigt wird, schneller kommen als gedacht: Im abschließenden Testspiel gegen Steinbach-Haiger hat sich Leon Demaj, Fortunas bester Torschütze der Vorbereitung, eine Bänderverletzung im Knöchel zugezogen, er wird mehrere Wochen ausfallen. Marvin Mika und Arnold Budimbu befinden sich zwar wieder im Training, haben aufgrund von Verletzungen aber einen Großteil der Vorbereitung verpasst.
„Wir haben aus den schwierigen Bedingungen der Winter-Vorbereitung das Beste gemacht, wir haben gut gearbeitet“, resümiert Trainer von Ahlen. „Jetzt freuen wir uns einfach, dass es mit einem Heimspiel wieder losgeht.“