Am 60. Geburtstag von Trainer Stephan Baeck gewinnt das Team in der Motorworld gegen die Dragons Rhöndorf 119:91.
BasketballRheinstars Köln haben mehrere Anlässe zum Feiern

Davi Remagen (rechts) war gegen die Dragons Rhöndorf mit 30 Punkten bester Kölner Werfer.
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Dem Vorsänger des Fanklubs „Flying Flönz“ versagt kurz vor dem Ende seines Vortrags die Stimme, die letzten Laute sind nur noch als heiseres Krächzen zu vernehmen. Selbst die Basketball-Profis der Rheinstars, die am Samstag in nur wenigen Zentimetern Entfernung diszipliniert vor ihm auf dem Hallenboden sitzen, haben den bedauernswerten Mann mit dem Megafon kaum noch verstehen können.
Die Sieger wussten nach dem furiosen 119:91 (68:43) im rheinischen Derby der Pro B gegen die Dragons Rhöndorf aber auch ohne klar artikulierte Anweisungen, was sie zu erledigen haben. Die Feierrituale sind in Fleisch und Blut übergegangen, also sprangen die Spieler innerhalb weniger Sekunden entschlossen auf und tanzten im Kreis.
Rheinstars Köln treffen in der ersten Playoff-Runde auf Bernau
Die Rheinstars haben die reguläre Saison als Tabellenzweiter der Südstaffel beendet, in den an Ostern beginnenden Playoffs treffen sie auf den Tabellensiebten aus dem Norden, den SSV Lok Bernau. Rhöndorf nimmt trotz der deutlichen Niederlage zum Ausklang ebenfalls an der Endrunde teil, das Team trifft als Tabellenachter in der nach dem Modus „best of three“ ausgetragenen Achtelfinalserie auf den Nord-Spitzenreiter Bayer Giants Leverkusen.
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Es war ein Abend, an dem sich die Kölner schon vor Beginn der Partie ihre Seele wärmen durften, weil es mehrere Anlässe zu Gratulationen gab: Zunächst einmal feierte Trainer und Manager Stephan Baeck in durchaus bemerkenswerter Runde seinen 60. Geburtstag, was ihm ein Ständchen der knapp 1600 Besucher einbrachte, die zu diesem Zeitpunkt noch ohne Ausnahme und kräftig zu singen vermochten.
Es war ein überragender Abend mit einer ganz besonderen Atmosphäre und es war ein Ausrufezeichen für den Kölner Basketball
Darüber hinaus feierte der Klub seine in jeder Hinsicht erfolgreiche Premiere in der ausverkauften Motorworld am Butzweilerhof, in der nicht nur das Ergebnis für Freude sorgte, sondern auch das Ambiente die Fantasie beflügelte: Mit ihrer neuen Heimat haben die Rheinstars die lange vermissten infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen, um den sportlichen Aufstieg in die Pro A verwirklichen zu können. „Es war ein überragender Abend mit einer ganz besonderen Atmosphäre und es war ein Ausrufezeichen für den Kölner Basketball“, erklärte Baeck glücklich. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie mutig spielen soll und es war ganz toll zu sehen, mit welcher Energie sie das von Beginn an umgesetzt hat.“
Die Gastgeber ließen von der ersten Sekunde an keinen Zweifel an ihrer Dominanz aufkommen. Mit hoher Intensität standen sie in der Verteidigung in den Passwegen und gestatteten den Dragons kaum freie Würfe, wohingegen die Kölner ihre Versuche besonders in der Anfangsphase hochprozentig verwandelten. Als die Rhöndorfer nach zehn Minuten auf die Anzeigetafel blickten und ernüchtert eine 39:20-Führung der Rheinstars zur Kenntnis nahmen, fürchteten sie ein Debakel.
Der famose Davi Remagen agierte mit seinen 17 Jahren mit der Qualität und Ruhe eines 27-Jährigen und stieg mit der imposanten Wurfquote von 77 Prozent (5/6 Dreier, 5/7 aus dem Zweipunktbereich und 100 Prozent Freiwürfe) und 30 Punkten zum Topscorer auf. Da sich auch seine Teamkollegen in starker Form präsentierten und das Publikum mit sehenswerten Pässen oder spektakulären Dunkings jubeln ließen, war es nicht verwunderlich, dass manchem zu später Stunde die Stimme fehlte.
RheinStars: Begue (12 Punkte/7 Assists), Remagen (30/5 Dreier), Danziger (4), Michels (24/5 D.), Rupert Hennen (19/12 A.), Rieck, Lehmann (2), Kotieno, Bernard (9/1, 5 R.), Rohwer (8/7 R.), Wittmann, von Seckendorff (11/5 R.).