Köln – Pfiffe von den Rängen der Lanxess Arena haben den nächsten Tiefschlag der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) begleitet. Durch die 2:3 (1:1, 1:0, 0:1, 0:1)-Pleite nach Verlängerung gegen den Abstiegskonkurrenten Iserlohn Roosters stürzte der KEC in der Tabelle weiter ab und ist nun Vorletzter. „Die Jungs haben super gearbeitet. Sie waren voll da. Wir haben jedoch leider zu viele dieser Spiele, in denen wir gut arbeiten, uns aber nicht belohnen“, erklärte Trainer Uwe Krupp nach der 18. Niederlage in den vergangenen 20 Spielen.
Der KEC begann vorsichtig
Ohne ihren weiterhin erkrankten Kapitän Moritz Müller und den verletzten Colin Ugbekile in der Verteidigung sowie die Stürmer Marcel Barinka und Julian Chrobot begann der KEC vorsichtig. Den Gastgebern war die Verunsicherung deutlich anzumerken. „Es ging darum, hinten stabil zu stehen, einfache Spielzüge zu spielen, zum Tor zu kommen und die Scheibe vorne reinzuarbeiten“, fasste Jan-Luca Sennhenn den Kölner Matchplan zusammen.
Ein unnötiger Stockschlag von Winter-Zugang David McIntyre brachte die Haie aber früh ins Hintertreffen. Bei angezeigter Strafe ging der Ex-Kölner Hannibal Weitzmann aus dem Gästetor und seine sechs Vorderleute machten es mit Sena Acolatse und Taro Jentzsch schnell. Letzterer fand Eugen Alanov und dessen 0:1 schockte die 4000 zugelassenen Zuschauer im weiten Rund. Tomas Pöpperle, der im Kölner Gehäuse den Vorzug vor dem zuletzt glücklosen Kanadier Justin Pogge erhalten hatte, verhinderte gegen Eric Cornel das 0:2 (12.).
Im Mitteldrittel ging es darum spielerisch Fuß zu fassen
Die zweite Hälfte des ersten Drittels gehörte aber den nun besser ins Spiel kommenden Hausherren. 25 Schüsse standen am Ende des ersten Abschnitts auf ihrem Konto – und einer von ihnen brachte den inzwischen verdienten Ausgleich. Marcel Müller zog von der rechten Seite ab und in der Mitte hielt Mark Olver die Kelle rein (18.).
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Der Ausgleich ließ das Krupp-Team durchatmen. Allerdings nur kurz, schließlich ging es im Mitteldrittel darum, neben Kampf auch spielerisch weiter Fuß zu fassen. Maury Edwards (26., 28.) und Andreas Thures-son (29.) hatten bei diesem Unterfangen kein Schussglück. Dann erzielte Alex Roach aber das 2:1. Sinnbildlich für die nun aktiveren Haie setzte der Verteidiger am Slot gut nach und fand genügend Platz für seinen ersten Saisontreffer (30.). In der Folge ergab sich ein halbes Dutzend guter Möglichkeiten, die Drangphase blieb aber erfolglos.
„Mit dem Ergebnis ist jedoch niemand glücklich.“
Im dritten Abschnitt taten die Kölner dann jedoch zu wenig. Bei Baileys Aluminiumtreffer hatte der KEC noch Glück. Doch dann nutzte Alec McCrea seine Freiräume mit einem zentralen Schuss zum verdienten 2:2-Ausgleich für die Sauerländer (51.). Quinton Howden (55.), Alexander Oblinger (58.) und Landon Ferraro (60.) versuchten vergeblich, den KEC in der regulären Spielzeit erneut in Führung zu bringen. So musste die Entscheidung in der Verlängerung fallen – und sie fiel gegen die Haie aus. O’Conner fand die Lücke für den von der Spielerbank durchgestarteten Joseph Whitney, der Eishockey-Köln 58 Sekunden nach Wiederbeginn mit dem 2:3-Endstand schockte.
Uwe Krupp machte seinem Team, das er nach der 4:7-Pleite am Sonntag in Nürnberg noch mit einer Wutrede öffentlich angezählt hatte, diesmal keinen Vorwurf: „Die Jungs haben gut reagiert. Der Einsatz war super, wir waren spielbestimmend. Mit dem Ergebnis ist jedoch niemand glücklich.“
Kölner Haie: Pöpperle; Edwards, Sennhenn; Roach, Sieloff; Glötzl, Zerressen; Üffing; Thuresson , McIntyre, Ferraro; Kammerer, Matsumoto, How-den; Ma. Müller, Olver, Uvira; Oblinger, Sill, Dumont. – SR: Iwert/Wilk. – Zuschauer: 4000. – Tore: 0:1 Alanov (3:37), 1:1 Olver (17:51/Ma. Müller, Zerressen), 2:1 Roach (29:36/Howden, Matsumoto), 2:2 McCrea (50:43), 2:3 Whitney (60:52/OT). – Strafminuten: Köln 4, Iserlohn 2.