Köln – Eigentlich sollte die Punkte-Jagd der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zuhause gegen die Grizzlys Wolfsburg weitergehen. Gerne hätte die Mannschaft von Uwe Krupp in der Nord-Staffel den dritten Sieg in Folge eingefahren und die Playoff-Plätze näher ins Visier genommen. Indirekt gingen die Haie aber dem Corona-Virus ins Netz und mussten ihre Pläne schnell ändern. „Die Nachricht hat uns beim Vormittagstraining erreicht“, berichtete Uwe Krupp von der kurzfristigen Absage des Dienstagsspiels.
Weil bei Gegner Wolfsburg nach Stürmer Valentin Busch auch Verteidiger Armin Wurm positiv auf Covid-19 getestet worden war, begab sich die komplette Mannschaft von Montagabend bis Freitag in häusliche Quarantäne. Der zweite, positive Test erforderte diese Maßnahme.
„Wir haben unsere Vormittagseinheit einfach verlängert und werden auch an den nächsten beiden Tagen normal trainieren“, erklärte der Haie-Coach zunächst den sportlichen Ablauf vor dem Freitagsspiel (20.30 Uhr, Magenta Sport) bei den Iserlohn Roosters. Was nicht nur die Kölner und die Wolfsburger, sondern die gesamte DEL mehr beschäftigte, war die erste, coronabedingte Spielabsage seit dem Saisonstart vor sechs Wochen.
Drei Tests in der Woche beim KEC
Bereits Mitte Dezember war allen Beteiligten klar, dass solche Fälle eintreten können: „Wir haben einen Testpool mit 700 Leuten, die regelmäßig getestet werden“, gab Coach Krupp zu bedenken, „da war allen bewusst, dass so etwas vorkommen wird.“ Alleine der KEC testet dreimal pro Woche etwa 50 Personen im und um die Mannschaft herum. Die Kosten trägt der Klub dabei ebenso wie die Verantwortung: „Wir hatten auch schon mehrere, positive Fälle“, erinnert Geschäftsführer Philipp Walter an den Sommer und Herbst 2020, als insgesamt sechs Haie-Spieler mit dem Corona-Virus infiziert waren. Beim Magenta Sport Cup hatte es zudem positive Fälle in Berlin und Schwenningen gegeben. Diese führten beim Vorbereitungsturnier im November 2020 zum Ausschluss der Eisbären und der Wild Wings. „Jetzt haben wir schon zwölf Spiele absolviert und sehen, dass das System greift“, argumentiert Walter positiv.
Nachholtermin am 11. März
Der Haie-Chef glaubt, dass alle Vereine sehr verantwortungsvoll mit den Testungen und den Hygienemaßnahmen umgehen und betont den guten Austausch mit der Liga und aktuell auch mit Wolfsburg. Ein Nachholtermin wurde mit dem 17. März (19.30 Uhr) bereits gefunden. Auch die Kosten, auf denen der KEC durch die kurzfristige Spielabsage sitzen bleiben wird, bewegen sich für Walter im kaum erwähnenswerten Rahmen.
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„Da greifen unsere Informationslinien mit allen Mitarbeitern, Spielern, der Lanxess Arena und der Fernsehproduktion sehr schnell.“ Die größtmögliche Transparenz, Flexibilität und Professionalität, auf die sich alle 14 DEL-Klubs vor dem Saisonstart Ende letzten Jahres eingeschworen hatten, wurde in Köln und Wolfsburg nun erstmals auf die Probe gestellt. Dieser kleine Stresstest fand am 13. Spieltag aber lange vor den Playoffs oder gar dem Finale um die Deutsche Meisterschaft statt. Demnach war er leicht zu bestehen.
„Wir bedauern diese Situation natürlich, sind aber nicht schockiert, sondern bleiben sachlich“, stellte Walter klar. Wohlwissend, dass die 27. DEL-Saison – trotz des verkürzten und gestreckten Spielplans – mitten in der Corona-Pandemie noch kniffligere Aufgaben bereithalten könnte.