Köln – In Zeiten der Pandemie wird schon mal vergessen, dass es Bereiche gibt, in denen der Betrieb weiter läuft. Im Profisport bedeutet das nichts anderes, als dass es um Punkte und Tabellenplätze geht.
In normalen Zeiten wäre es sicher ein größeres Thema gewesen, dass die Kölner Haie vor ihrem Heimspiel gegen die Wolfsburg Grizzlys den Anschluss an die Playoff-Plätze in der Division Nord der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu verlieren drohten. Und auch, dass sie in der Corona-Saison 2020/21 noch keine Partie in der heimischen LanxessArena für sich entscheiden konnten. Mit dem hart erkämpften 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) beendeten die Kölner beide Themen sachlich nüchtern. Es war der erste Heimsieg und in der Tabelle ist der KEC bis auf einen Punkt an den Vierten Iserlohn Roosters herangerückt.
Am Tag der Junghaie mit einer Ehrung der Kölner U20-Nationalspieler Luca Münzenberger, Julian Chrobot, Max Glötzl und Simon Gnyp für ihre WM-Teilnahme in Edmonton hatte der KEC Anlaufschwierigkeiten und Glück. Die in der Tabelle punktgleichen Wölfe ließen ihre guten Chancen durch Garrett Festerling (1.) sowie Sebastian Furchner (5.) liegen und gerieten mit der ersten Chance der Haie in Rückstand. Verteidiger Colin Ugbekile fand die Scheibe mittig und frei im Wolfsburger Drittel vor. Der Jung-Nationalspieler ließ sich lange bitte und erzielte sein drittes DEL-Tor (10.).
Gute Defensivarbeit
Danach war das Team von Coach Uwe Krupp im Spiel und hätte durch James Sheppard (12./15.), Jon Matsumoto (14.) und Jason Akeson (14.) durchaus erhöhen können. Was auffiel, war die gute Defensivarbeit der Hausherren, die kompakt standen, hart checkten und mit Justin Pogge im Tor einen sicheren Rückhalt hatten.
Das setzte sich im zweiten Drittel nicht nur fort, die Kölner wussten sich in der Verteidigung inklusive Pogge noch zu steigern. Selbst 33 Sekunden in doppelter Unterzahl überstanden die Haie, ohne wirklich in Bedrängnis zu geraten (23.). Die gute Abwehrleistung ging allerdings zu Lasten der Offensive. Außer einer hundertprozentigen Möglichkeit für Neuzugang Landon Ferraro gleich nach zehn Sekunden des Mittelabschnitts, geriet das Grizzly-Gehäuse nicht in Gefahr.
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Die Null beim KEC stand also nach 40 Minuten - aber auch nicht viel länger. Nach einem schnellen Wolfsburger Angriff fälschte der Finne Matti Järvinen einen Schuss des Schweden Max Görtz zum 1:1 ab (42.) - eine gelungene skandinavische Co-Produktion. Die Kölner haben aber James Sheppard in ihren Reihen. Der Neuzugang aus Berlin hat bislang in jedem seiner Spiele für die Haie gepunktet und tat dies auch bei seinem zehnten Auftritt.
Der Kanadier bediente nach einer überstandenen Strafzeit Freddy Tiffels, der einfach abzog und etwas aus dem Nichts zum 2:1 traf (52.). „Es war mein erster Torschuss. Es hat sich mal wieder bewahrheitet, dass etwas Gutes passieren kann, wenn man aufs Tor schießt“, erklärte der Haie-Stürmer. Die Wolfsburger kämpften danach um den erneuten Ausgleich und nahmen Torwart Dustin Strahlmeier zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis (58.). Die an diesem Abend starke Haie-Defensive hielt zusammen mit Dustin Pogge aber den so wichtigen Sieg fest. „Das Spiel hat sich zäh angefühlt und war wenig attraktiv. Aber für uns waren heute die drei Punkte wichtig“, erklärte Siegtorschütze Tiffels.
Köln: Pogge; D. Tiffels, Mo. Müller; Sennhenn, Zerressen; Edwards, Gagné; Ugbekile; Akeson, Matsumoto, Barinka; Ma. Müller, Sheppard, F. Tiffels; Ferraro, Sill, Uvira; Dumont, Zaleswski, Köhler. - SR.: Hoppe/Rohatsch. - Tore: 1:0 Ugbekile (9:03/Matsumoto, Barinka), 1:1 Järvinen (41:13), 2:1 F. Tiffels (51:23/Sheppard). - Strafminuten: Köln 8; Wolfsburg 6.