Köln – Pünktlich zum Ende der ersten Halbserie sind die Kölner Haie zurück in der Erfolgsspur. Das 7:0 in Krefeld kam für den Vorletzten der Nord-Staffel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) genau zur richtigen Zeit. Denn mit Blick auf die Playoff-Plätze kommt nun ein echter Gradmesser nach Deutz in die Lanxess Arena. Die Grizzlys aus Wolfsburg sind einen Rang besser platziert, haben aber ein Spiel weniger absolviert als die Mannschaft von Uwe Krupp. Im ersten Duell landete der KEC einen 5:4-Auswärtssieg im Penaltyschießen.
Das ist genau einen Monat her und interessiert den Haie-Coach ebenso wenig, wie der Kantersieg am vergangenen Sonntag gegen Krefeld. „Das 7:0 hat keine große Aussagekraft“, stellt Krupp klar, „Wolfsburg ist eine andere Kategorie als Krefeld.“ Am Freitag (18.30 Uhr, Magenta Sport) müsse seine Mannschaft die guten Dinge aus dem kleinen, rheinischen Derby mitnehmen und auf einem höheren Level präsentieren. „Ich erwarte ein laufintensives, körperbetontes Spiel, in dem es auch auf die Specialteams ankommt“, erklärt der Heimtrainer. Tatsächlich landeten die Grizzlys beim ersten Aufeinandertreffen am 29. Dezember drei ihrer vier Treffer im Powerplay.
Das Sorgenkind ist die Defensive
Am Ende sicherten Goalie Justin Pogge und Frederik Tiffels mit dem entscheidenden Penalty aber den Haie-Sieg. Damit auch im zwölften und letzten Spiel der ersten Halbserie ein Sieg herausspringt, müssen Krupps Schützlinge das Sorgenkind Defensive weiter behandeln. Am Tag der Junghaie, den der KEC freitags wieder mit einem Sondertrikot bestreiten wird, nimmt der Chefcoach die Leo Hafenrichters, Jan Luca Sennhenns oder Simon Gnyps in der Abwehr ebenso aus der Kritik, wie seine Jung-Stürmer Michael Bartuli, Julian Chrobot oder Kevin Niedenz. All diese Talente gaben bereits ihr Debüt in der höchsten deutschen Eishockey-Spielklasse und geben dem KEC-Kader mehr Tiefe. Bis sie auch auf dem Eis wichtig werden können, dauert es wohl noch eine Weile.
Für Krupp befinden sich die Talente noch in der Eingewöhnungsphase. „Sie passen sich noch an das Tempo, die Physis und die Zweikampfhärte an.“ In der aktuellen Phase sei es wichtiger, Rückkehrer wie den lange verletzten Sebastian Uvira oder Landon Ferraro aus der DEL 2 von den Frankfurter Löwen in die Offensive des Teams zu integrieren. „Es geht darum, stabil zu werden“, fordert Krupp sein Team zu einer zeitnahen Anpassung heraus. Nach sechs Niederlagen vor dem Krefeld-Spiel scheint der Negativlauf erstmal gestoppt. Wie gut sich die Kölner tatsächlich entwickelt haben, können schon die Partien gegen Wolfsburg zeigen. „Wir sind mit dem mentalen Druck im Krefeld-Spiel gut umgegangen. Das war ein guter Start“, findet Krupp. „Die nächsten Ergebnisse können nun Auskunft geben, wie weit wir in unserem Prozess wirklich sind.“
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Der Tabellenfünfte aus Niedersachsen ging mit deutlich weniger finanziellen Problemen in die Saison 2020/21 und hinkt den eigenen Erwartungen doch hinterher. Zuletzt verloren die Grizzlys mit 1:2 in Bremerhaven und wollen nun die Revanche in Köln. Während die Haie sich danach gleich auf das nächste Heimspiel gegen Wolfsburg am Dienstag vorbereiten können, müssen die Autostädter sonntags noch zuhause gegen Berlin ran. Ob die verletzten Colin Ugbekile und Maury Edwards nach ihrer Rückkehr auf das Trainings-Eis auch wieder mit von den Partien sein werden, entscheidet sich erst kurz vor Spielbeginn.