Iserlohn – Die berüchtigte Eishalle am Seilersee war in der jüngeren Vergangenheit immer ein gutes Pflaster für die Kölner Haie. Seit fast zwei Jahren hat der KEC nicht mehr bei den Iserlohn Roosters verloren. Diese stolze Serie ist am Mittwoch gerissen. Trotz großer Moral und einer irren Aufholjagd unterlag das Team von Trainer Uwe Krupp beim neuen Tabellenführer der Division Nord der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nach einem 1:5-Rückstand am Ende mit 5:6 (1:2, 1:3, 3:1). Ausschlaggebend waren am Ende das schwache Unterzahlspiel der Haie.
Die Haie liefen erstmals in dieser Saison mit U20-Nationalspieler Julian Chrobot in der vierten Reihe auf und hatten sich nach der 3:4-Niederlage am Montag in eigener Halle gegen die Roosters mächtig was vorgenommen. Mit energischem Forechecking bauten die Gäste Druck auf und kamen nach einer Kombination über Freddy Tiffels und Marcel Müller durch James Sheppard zum verdienten 0:1 (7.). Nachdem Youngster Marcel Barinka das 0:2 verpasst hatte (12.), stellten sich die Haie aber selbst ein Bein. Freddy Tiffels und Marcel Müller handelten sich Strafen ein, die das starke Iserlohner Powerplay durch Brent Aubin (15.) und Casey Bailey (18.) nutzte, um die Partie noch im ersten Drittel zu drehen. Bei Baileys Schuss auf das kurze Eck sah KEC-Goalie Justin Pogge allerdings nicht gut aus.
Unterzahlspiel entpuppt sich als Achillesferse
Das Unterzahlspiel der Haie entpuppt sich in der noch jungen Saison immer mehr als große Achillesferse der Haie. Schon vor dem Spiel in Iserlohn lag die Quote des Krupp-Teams unter 80 Prozent - der drittschwächste Wert aller 14 DEL-Teams. Deshalb war es keine gute Idee, dass Ende des ersten Drittels Jon Matsumoto und Pascal Zerressen die Strafzeiten drei und vier einsammelten und der KEC den zweiten Durchgang in doppelter Unterzahl beginnen musste. Iserlohn ließ in Überzahl auch nicht locker und unter erneuter Mithilfe von Pogge traf Aubin zum zweiten Mal (22.). Damit nicht genug: Die nächste Kölner Strafe gegen Marcel Müller führte zum nächsten Tor: Bobby Raymond traf mit einem satten Schuss zum 4:1 (28.). Als Brody Sutter auf 5:1 stellte (30.), war der Arbeitstag von Justin Pogge beendet. Hannibal Weitzmann ersetzte den Kanadier und hielt bis zum Drittelende die Null.
Als Sheppard (40.) und Jason Akeson (41.) jeweils im Powerplay auf 3:5 verkürzten, lebte die Hoffnung der Haie wieder. Am Montag hatte der KEC schon einmal zwei Tore Rückstand gegen die Roosters aufgeholt. Auch das 3:6 von Joe Whitney (45.) brach die Haie-Moral nicht. Alexander Oblinger (48.) und erneut Sheppard (51.) brachten die Kölner auf einen Treffer heran. Die dritte Niederlage in Folge konnte das Krupp-Team trotz einer starken Leistung aber nicht mehr verhindern, obwohl die Haie nach einer Strafe gegen Maury Edwards (59.) selbst in Unterzahl noch Chancen zum Ausgleich hatten.
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Köln: Pogge (30. Weitzmann); D. Tiffels, Mo. Müller; Sennhenn, Zerressen; Edwards, Ugbekile; Gagné; Akeson, Matsumoto, Barinka; Ma. Müller, Sheppard, F. Tiffels; Oblinger, Sill, Dumont; Köhler, Zalewski, Chrobot. – SR.: Rantala/Hoppe. – Tore: 0:1 Sheppard (6:44/Ma. Müller, F. Tiffels), 1:1 Aubin (14:34/PP1), 2:1 Bailey (17:06/PP1), 3:1 Aubin (21:07/PP2), 4:1 Raymond (27:47/PP1), 5:1 Sutter (29:08), 5:2 Sheppard (39:44/Akeson, Matsumoto, PP1), 5:3 Akeson (40:46/Edwards, Matsumoto, PP1), 6:3 Whitney (44:13), 6:4 Oblinger (47:12/Dumont, Sill), 6:5 Sheppard (50:29/Gagné, Ma. Müller). – Strafminuten: Iserlohn 6; Köln 12.