Köln – Die reinen Zahlen lesen sich nicht so gut. Nach den ersten beiden Heimspielen in der Corona-Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) stehen für die Kölner Haie nur zwei von sechs möglichen Punkten zu Buche. Dennoch haben sowohl das jüngst erlittene 3:4 gegen die Iserlohn Roosters sowie das 4:5 zum Auftakt gegen die Düsseldorfer EG – jeweils nach Penaltyschießen – dem KEC eine wichtige Erkenntnis hinsichtlich der eigenen Moral gebracht.
In beiden Spielen hatte die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp unmittelbar vor dem Ende noch wie der sichere Verlierer ausgesehen, ehe sie sich durch einen ganz späten Doppelschlag zu einem Zähler kämpfte. „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie sich nicht aufgegeben und daran geglaubt haben, zurückkommen zu können“, lobte Krupp. „Das ist etwas, was sie sich mittlerweile erarbeitet haben.“ Bevor es am Mittwoch (20.30 Uhr, Magenta Sport) im Eisstadion am Seilersee zu einem schnellen Wiedersehen beider Teams kommt, sind die Roosters vor den Kölner Comeback-Qualitäten also gewarnt.
Die Tore von Moritz Müller und Marcel Müller 67 beziehungsweise 6,8 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit zum 3:3-Ausgleich konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der KEC insgesamt eine dürftige Offensivleistung gezeigt hatte. „Wir haben uns schwer getan“, gestand Kapitän Moritz Müller. Die Haie schossen zwar 52 Mal auf das gegnerische Gehäuse, ließen bei ihren Abschlüssen aber meist die nötige Qualität vermissen. Deshalb sprang lange Zeit nicht mehr als das zwischenzeitliche 1:1 (24.) durch den nach Rückenproblemen wieder einsatzbereiten James Sheppard heraus. Für den ehemaligen Eisbären war es das bereits dritte Tor im vierten Einsatz für seinen neuen Club.
Offensive soll verstärkt werden
„Wir müssen zusehen, effektiver zu werden“, forderte Angreifer Lucas Dumont angesichts der mageren Torausbeute in den jüngsten beiden Partien. Auch Uwe Krupp sah wie schon bei der vorangegangenen 0:5-Schlappe in Berlin offensiv Luft nach oben: „Wir waren ab dem zweiten Drittel zwar besser im Spiel, konnten uns aber keine zwingenden Aktionen vor dem Iserlohner Tor erarbeiten.“ Dies war auch ein Verdienst des Gegners, wie Kölns Trainer in seiner Analyse hervorhob: „Iserlohn ist eine defensiv sehr gute Mannschaft. Es ist kein Zufall, dass sie in der Tabelle dort steht, wo sie steht.“ Nämlich mit vier Siegen aus sechs Spielen auf Rang zwei der Staffel Nord. Damit ist der letztjährige Tabellenvorletzte der Hauptrunde die bislang größte Überraschung. Der KEC ist nach der zweiten Niederlage in Folge dagegen auf Platz fünf zurückgefallen.
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Weitere Offensiv-Impulse versprechen sich die Kölner derweil von der bevorstehenden Verpflichtung von Landon Ferraro (29). Der Mittelstürmer, der zuletzt für den Zweitligisten Löwen Frankfurt spielte (9 Spiele/5 Assists), stand in der vergangenen Saison bei den Eisbären Berlin unter Vertrag. Dort kam er in 40 Einsätzen auf 21 Punkte (12 Tore/9 Assists). Seine beste Zeit erlebte der Rechtsschütze von 2013 bis 2018 in der NHL, wo er für die Detroit Red Wings, die Boston Bruins und Minnesota Wild 84 Mal auflief (7 Tore/5 Assists). Zudem stehen 387 AHL-Einsätze in seiner Vita (101 Tore/101 Assists). Der Kanadier gilt als harter Arbeiter und klassischer Angreifer für die dritte Reihe. Ferraro ist nach Mike Zalewski der bereits zweite Kontingentspieler, den der KEC zur Kadervergrößerung für kleines Geld nachverpflichtet. Seinen Einstand könnte der Center im nächsten Heimspiel am Sonntag (19.30 Uhr) gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven geben.