Köln – Es ist voller geworden in der Lanxess Arena. Am Montagabend waren es schon mehr als 1.600 Kunststofffiguren, die den Kölner Haien im Duell mit den Iserlohn Roosters vor Ort die Daumen drückten. Die gestiegene Unterstützung auf den Rängen reichte allerdings noch immer nicht aus, um dem KEC zum ersten Heimsieg in Geister-Atmosphäre zu verhelfen. Die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp unterlag trotz später Aufholjagd mit 3:4 (0:0, 1:2, 2:1, 0:1) nach Penaltyschießen und verlor damit auch ihren zweiten Auftritt in eigener Halle in der Corona-Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL). „Uns hat die Leichtigkeit gefehlt, Chancen zu kreieren“, haderte Kapitän Moritz Müller.
Auch deshalb hatte die Begegnung nur sehr verhalten begonnen. Entgegen ihrer Marschroute in den vorherigen Spielen waren beide Mannschaften zunächst auf Sicherheit bedacht. Die einzige große Chance des ersten Drittels besaßen die Sauerländer in eigener Unterzahl. Jake Weidner stürmte bei einem Konter alleine auf das Kölner Gehäuse zu, scheiterte dann aber bei dem Versuch, Hannibal Weitzmann bei dessen drittem Saison-Einsatz zu tunneln (10.). Vorausgegangen war ein Scheibenverlust von Angreifer Marcel Müller, der vor Spielbeginn mit einem eingerahmten Trikot nachträglich für seine 500. DEL-Partie geehrt worden war.
Im Mittelabschnitt nahm das Geschehen dann Fahrt auf
Im Mittelabschnitt nahm das Geschehen dann Fahrt auf. Nur 13 Sekunden nach dem Eröffnungsbully fälschte Dominik Tiffels eine Hereingabe von Joe Whitney aus spitzem Winkel unglücklich ins eigene Tor zur Gästeführung ab. Doch den Kölnern gelang mit einer ihrer bis dato wenigen gelungenen Offensivaktionen eine zügige Antwort. Der nach Rückenproblemen genesene James Sheppard schnappte sich einen Aufbaupass von Frederik Tiffels, schüttelte mehrere Gegenspieler ab und setzte die Scheibe durch die Hosenträger von Andreas Jenike zum Ausgleich in die Maschen (24.).
46 Sekunden später lagen die Gastgeber allerdings erneut in Rückstand. Taro Jentzsch veredelte sein erstes DEL-Tor überhaupt mit einem fantastischen Solo über die gesamte Eisfläche. Krupps Team drohte daraufhin noch deutlicher ins Hintertreffen zu geraten, wehrte jedoch eine fast zweiminütige doppelte Unterzahl ab (26.). Der KEC steigerte im dritten Durchgang zwar seine Offensivbemühungen, wurde stattdessen aber durch Brent Aubin eiskalt ausgekontert (51.). Das Spiel schien verloren, ehe Weitzmann mit einem gehaltenen Penalty gegen Julian Lautenschlager (53.) den Hausherren den Weg zu einem nicht mehr für möglich gehaltenen Zähler ebnete. Moritz Müller aus der Distanz sowie Marcel Müller per Abstauber retteten die Haie bei gezogenem Torhüter in den letzten 67 Sekunden in die Verlängerung. Nach deren torlosen Verlauf musste die Entscheidung im Penaltyschießen her, in der für den KEC nur Sheppard erfolgreich war.
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Derweil wird Landon Ferraro noch in dieser Woche zur Unterschrift in Köln erwartet. Der 29 Jahre alte Mittelstürmer spielte seit Mitte November für den Zweitligisten Löwen Frankfurt (9 Spiele/5 Vorlagen), bei dem er nun von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machte. In der abgelaufenen Saison stand der 84-fache ehemalige NHL-Profi bei den Eisbären Berlin unter Vertrag. Dort erzielte er in 40 Einsätzen 21 Punkte (12 Tore/9 Assists). Der Rechtsschütze gilt als harter Arbeiter und klassischer Angreifer für die dritte Reihe. Ferraro ist nach Mike Zalewski der bereits zweite Kontingentspieler, den der KEC zur Kadervergrößerung für kleines Geld nachverpflichtet. Beim schnellen Wiedersehen mit den Roosters am Mittwoch (20.30 Uhr) in Iserlohn wird der Kanadier allerdings noch nicht dabei sein.
Kölner Haie: Weitzmann; D. Tiffels, Mo. Müller; Sennhenn, Zerressen; Edwards, Ugbekile; Akeson, Matsumoto, Barinka; Ma. Müller, Sheppard, F. Tiffels; Oblinger, Sill, Dumont; Köhler, Zalewski, Gagné. – SR.: Iwert/Steingroß. – Zuschauer: keine. – Tore: 0:1 Whitney (20:13), 1:1 Sheppard (23:23/F. Tiffels), 1:2 Jentzsch (24:09), 1:3 Aubin (50:08), 2:3 Mo. Müller (58:53/Barinka, Dumont), 3:3 Ma. Müller (59:53/F. Tiffels, Matsumoto), 3:4 Jentzsch (Penalty). – Strafminuten: Köln 12; Iserlohn 10.