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KEC-Schlappe gegen BerlinHaie-Coach Uwe Krupps findet deutliche Worte für sein Team

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James Sheppard (l.) gegen Jonas Müller.

Köln – Uwe Krupp ist in diesen besonderen Zeiten mit viel Nachsicht unterwegs. Der Trainer der Kölner Haie hat sich mit all den unangenehmen Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie so gut es geht arrangiert und längst akzeptiert, dass der stets ambitionierte achtfache deutsche Eishockeymeister in der Saison 2020/21 kleine Brötchen zu backen hat. Am Mittwochabend nach der 3:6-Heimpleite gegen die Eisbären Berlin war Krupp mit seiner Nachsicht und Geduld aber am Ende. „Das war enttäuschend, wir waren nicht bereit, die Dinge zu tun, die es braucht, um gegen so einen Gegner mitzuhalten“, kritisierte der 55-Jährige sein Team scharf.

Ordentlicher Start und dann ohne Entschlossenheit

Die vierte Niederlage im vierten Duell mit seinem Ex-Club war dem Haie-Coach aufs Gemüt geschlagen. „Wir haben uns viel vorgenommen, uns mit viel Zeit vorbereitet und dann braucht Berlin nur zehn Minuten, um das Spiel zu entscheiden“, schimpfte Krupp. Die Haie begannen ordentlich, ließen aber gleich erkennen, dass sie ihre Entschlossenheit in der Kabine vergessen hatte. Wie Jon Matsumoto, der eine klare Chance des KEC selbst vereitelte, indem er lieber einen Umweg statt den direkten Pfad zum Berliner Tor nahm (1.). Drei individuelle Fehler besiegelten dann zügig das Schicksal der Kölner. Vor dem 0:1 von Parker Tuomie (5.) ließ Torwart Hannibal Weitzmann den Puck aus seiner Fanghandschuh gleiten. Am 0:2 durch Kris Focault (7.), dem 0:3 durch Marcel Noebels (9.) und dem 1:4 von Sebastian Streu hatte Marcel Müller seine Anteile. Entsprechend tonlos gab sich der KEC-Stürmer: „Wir haben wieder nicht gut gegen Berlin gespielt und ihnen durch individuelle Fehler die Tore geschenkt.“

Genervt vom körperlosen Auftreten

Sein Trainer legte den Finger etwas tiefer in die Wunden: „Wir müssen aus dieser Lektion lernen. Entweder durch Niederlagen oder wir investieren , was nötig ist.“ Krupp nervte das körperlose Auftreten seines Teams zu Beginn: „Da müssen die Spieler hingehen und wissen, dass nicht der Plan das Spiel ist sondern das Spiel das Spiel. Am Ende läuft es auf Zweikämpfe hinaus“, warf er seinem Team vor, „gegen Berlin mitspielen zu wollen“.

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Die Haie kamen nur zurück und durch Treffer von Freddy Tiffels (15.), Jason Akeson (38.) und Mike Zalewski (41.) auf 3:4 heran, weil der Tabellenführer der Nord-Division ab dem zweiten Drittel nicht mehr so konzentriert zu Werke ging. Als der Ausgleich drohte, drückten die Eisbären wieder aufs Gaspedal und brachten den Erfolg durch Tuomie (43.) und Frank Hördler (52.) unter Dach und Fach.

Für die Haie bedeutete die Niederlage einen Rückschlag im Kampf um Tabellenplatz vier und das Playoff-Viertelfinale. Durch den Iserlohner Sieg gegen Krefeld beträgt der Rückstand vor der nächsten Aufgabe am Freitag in Wolfsburg sieben Punkte. Immerhin hatte Uwe Krupp dann doch noch einen Mutmacher im Köcher: „Die Niederlage ist bitter, weil wir besser sind, als wir uns verkauft haben.“