Köln – Eigentlich steht ein Team wie die Kölner Haie in der Corona-Saison 2020/21 gegen die Eisbären Berlin auf verlorenem Posten. Während der KEC finanziell und dadurch personell gebeutelt versucht, das Beste aus seiner misslichen Saison zu machen, dominieren die Hauptstädter die Nord-Division der Deutschen Eishockey Liga.
Vor dem vierten und letzten Hauptrundenduell der normalerweise gleichstarken Clubs am Mittwoch in der LanxessArena dokumentierten die 19 Zähler Vorsprung der Berliner die Kräfteverhältnisse. Wenn der Favorit aber nicht konsequent durchzieht, bekommt der Außenseiter seine Chance. Zwar reichte es für das Team von Haie-Coach Uwe Krupp wieder nicht zu einem Punktgewinn, beim letztlich klaren 3:6 (1:4, 1:0, 1:2) gab es nach seinem desaströsen Start aber einen kurzen Moment der Hoffnung für die um die Playoffs bangenden Gastgeber.
Appell an die Ehre
Krupp musste schon nach 9:22 Minuten seinem Unmut Luft machen. Parker Tuomie (5.), Kris Focault (7.) und Marcel Noebels (10.) hatten die einfach viel besseren Gäste mit 3:0 in Führung gebracht. Das ging so leicht, dass der Haie-Coach eingriff und in einer Auszeit lautstark an die Ehre seiner ersatzgeschwächten Mannschaft appellierte. Die Ansprache zeigte Wirkung. Die Kölner änderten ihre Haltung und verkürzten durch ihren besten Freddy Tiffels (15.). Sebastian Streu stellte vor der ersten Pause den Drei-Tore-Abstand wieder her (19.). Ein Treffer, der den Unterschied im ersten Abschnitt veranschaulichte.
Die Eisbären waren vor dem Tor fokussiert und konsequent. Die Haie hatten bei einem Schussverhältnis von 11:14 auch gute Chancen, den Abschlüssen fehlte aber die Qualität. Im zweiten Drittel gingen die Berliner aber vom Gaspedal und öffneten dem Krupp-Team so die Tür zu einem ausgeglichenen Spiel. KEC-Goalie Hanibal Weitzmann hielt, was zu halten war und nach einem Pfostentreffer von Marcel Barinka (27.) traf Jason Akeson in Überzahl zum 2:4 (38.). Als Mike Zalewski gleich zu Beginn des Schlussdrittels sogar auf 3:4 stellte, schien alles möglich. Tuomie (43.) und Frank Hördler (52.) erstickten die Haie-Hoffnungen aber relativ humorlos.
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Köln: Weitzmann; D. Tiffels, Mo. Müller; Sennhenn, Zerressen; Ugbekile, Gnyp; Glötzl; Ma. Müller, Matsumoto, Barinka; Akeson, Sheppard, F. Tiffels; Ferraro, Sill, Dumont; Köhler, Zalewski, Niedenz. – SR.: Iwert/Schrader. – Tore: 0:1 Tuomie (4:41/PP1), 0:2 Focault (6:42), 0:3 Noebels (9:22), 1:3 F. Tiffels (14:17/Sheppard, Akeson), 1:4 Streu (18:08), 2:4 Akeson (37:36/Mo. Müller, F. Tiffels/PP1), 3:4 Zalewski (40:55/F. Tiffels, Ma. Müller), 3:5 Tuomie (42:32). – Strafminuten: Köln 12; Berlin 16.