Bietigheim – Der Auswärtsfluch ist gebannt. Die Kölner Haie fuhren am Freitagabend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen ungefährdeten 2:0 (0:0, 2:0, 0:0)-Pflichtsieg beim sieglosen Schlusslicht Bietigheim Steelers ein.
Es war in der neuen Saison nach drei Niederlagen der erste Sieg auf fremden Eis und das erste Spiel ohne Gegentor. „Wir wollten und mussten gewinnen. Es ist nicht unser Standard auswärts nicht zu punkten. heute haben wir einen Weg gefunden“, sagte Alexander Oblinger, der an beiden Treffern der Kölner beteiligt war.
Baptiste konnte mitspielen
Die erste gute Nachricht für die Haie an diesem Abend vor 2157 Zuschauern in Bietigheim lautete, dass Nick Baptiste nach seinen Rückenproblemen wieder mitwirken konnte. Der Neuzugang aus Finnland war bislang einer der besten Offensivkräfte im Team von Trainer Uwe Krupp.
Der Kanadier konnte aber im ersten Drittel nichts daran ändern, dass die Haie wieder mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatten wie zuletzt in Schwenningen und Nürnberg und wanderte als erster Spieler gleich mal auf die Strafbank (2.). Der klar überlegene KEC zog in den ersten 20 Minuten insgesamt vier Strafen und ließ zu viele Torchancen sowie zwei eigene Powerplay-Gelegenheiten liegen.
Mark Olver kam der Führung zunächst am nächsten, als er aus kurzer Distanz nur die Latte traf (9.). Während Bietigheim weitgehend harmlos blieb und nur vier Mal auf das von Mirko Pantkowski gehütete Haie-Tor schoss, hatte Jason Bast kurz vor Drittelende die größte Chance auf das 1:0. Der Kölner Stürmer hatte in Unterzahl einen Penalty rausgeholt, schoss diesen dann aber am Tor vorbei (19.)
Haien war Verunsicherung anzumerken
Die Partie bewegte sich weiter auf mäßigen Niveau. Bietigheim konnte nicht wirklich viel besser und den Haien war trotz ihrer Überlegenheit die Verunsicherung nach drei Auswärtsniederlagen deutlich anzumerken. Nachdem Pantkowski gegen Benjamin Zientek (25.) und Teemu Lepaus (29.) zweimal sein Können zeigen konnte, kam der Auftritt von Nick Bailen.
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Der bislang etwas unter seinen Möglichkeiten gebliebene Toptransfer des KEC zog von Alexander Oblinger angespielt aus dem eigenen Drittel mit der Scheibe los und versenkte das Spielgerät am anderen Ende des Eises mit Hilfe des Innenpfostens unhaltbar ins kurze Eck (31.). Manchmal braucht es eine solche Einzelaktion, um in die Spur zu kommen.
800. Sieg in der DEL-Historie der Kölner Haie
Das 1:0 gab den Haien endlich die Sicherheit, die ihnen vorher gefehlt hatte. Es dauerte nur gute vier Minuten bis zum zweiten Kölner Treffer. Kapitän Moritz Müller hatte sich mit nach vorne eingeschaltet und bediente präzise Alexander Oblinger, der die Scheibe zum 2:0 ins lange Eck weiter lenkte (35.). Chancen und genutzt und nur zwei Strafen kassiert: Das zweite Drittel dürfte Uwe Krupp gut gefallen haben.
Seine Mannschaft geriet auch in den letzten 20 Minuten nicht wirklich in Gefahr, obwohl die Steelers sich steigerten und zu einigen Chancen kamen. Pantkowski verdiente sich aber seinen ersten Shutout im Haie-Trikot und durfte sich nach dem ersten Auswärtssieg der Saison zurecht von seinen Teamkollegen feiern lassen. Es war übrigens ein ganz besonderer Sieg, nämlich der insgesamt 800. in der DEL-Historie der Kölner Haie.
Kölner Haie: Pantkowski; Dietz, Bailen; Austin, Sennhenn; Müller, Roach; Glötzl; Olver, McIntyre, Bast; Proft, Aubry, Thuresson; Kammerer, Matsumoto, Baptiste; Üffing, Sill, Oblinger. – Schiedsrichter.: Palkövi/Schrader. – Zuschauer: 2157. – Tore: 0:1 Bailen (30:27/Oblinger), 0:2 Oblinger (34:37/Üffing, Müller). – Strafminuten: Bietigheim 12; Köln 16.