Augsburg – Vier Spiele, vier Siege: Hätten die Kölner Haie gegen mehr Konkurrenten aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eine solch positive Bilanz wie gegen die Augsburg Panther, müssten sie sich keine Sorgen um ihre Playoff-Qualifikation machen. Da dem aber nicht so ist, wird dem KEC wahrscheinlich der 2:1(1:0, 0:1, 0:0, 1:0)-Sieg nach Verlängerung am Dienstag bei den Augsburgern am Ende der Hauptrunde nicht mehr für einen Platz unter den ersten Zehn der Tabelle reichen.
Drei Punkte hätten für größere Hoffnung gesorgt
Um die Hoffnungen größer werden zu lassen, hätte es einen Sieg und drei Punkte nach 60 Minuten gebraucht. So sicherte der Siegtreffer von Maximilian Kammerer in der 64. Minute nur den zweiten Extrapunkt, der die Kölner immerhin an den Panthern vorbei auf Platz elf ziehen ließ.
Haie-Chefcoach Uwe Krupp veränderte sein Team im Vergleich zur 2:5-Heimniederlage am Freitag gegen RB München nicht und verzichtete weiter auf Quinton Howden, Marcel Müller, Colin Ugebekile, Carl Neill, Marcel Barinka und Maximilian Glötzl. Die Haie kamen trotzdem nur schwer in Tritt.
Die Augsburger, die insgesamt sieben Hauptrundenspiele weniger als die Kölner absolviert haben und vor der Partie einen Platz besser platziert waren, bestimmten die Anfangsphase und kamen bei Maximilian Eisenmengers Lattentreffer der Führung schon früh sehr nahe (2.).
Die Führung kam etwas unerwartet
Die Panther machten weiter Druck, konnten den aufmerksamen Haie-Goalie Justin Pogge aber nicht überwinden. Vom KEC war offensiv dagegen wenig zu sehen. Auch eine Strafe gegen Augsburgs Bradley McClure (12.) und die folgende Überzahl half den Gästen nicht wirklich weiter. Die Führung kam daher etwas unerwartet. Youngster Luis Üffing setzte sich in der Ecke durch und brachte die Scheibe zu Marl Olver, der im kurzen Eck unter der Latte etwas Platz für das 1:0 fand (16.).
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Das Tor und die daraus resultierende Führung nach dem ersten Drittel gab den Haien etwas mehr Sicherheit. Nach gutem Beginn im in dieser Saison so problembehafteten zweiten Spielabschnitt hätte Jon Matsumoto auf 2:0 erhöhen können. Nach einem Foul an Lucas Dumont scheiterte der Mittelstürmer aber mit dem fälligen Penalty (24.).
Zwei Minuten später vergab David McIntyre die nächste gute Chance. Das sollte sich rächen. Eine herumirrende Scheibe fand Magnus Eisenmenger, der sich nicht zweimal bitten ließ und den Ausgleich erzielte (27.). Das 1:1 beendete die bis dahin stärkste Phase des Krupp-Teams, das im Mitteldrittel zudem zwei weitere Überzahlsituationen liegen ließ.
Kammerer sorgte mit berherztem Solo für den Sieg der Haie
Das Powerplay blieb im Schlussabschnitt ein Problem der Gäste. Auch bei der vierten Gelegenheit mit einem Spieler mehr ein Tor zu erzielen, fiel den Kölnern nichts entscheidendes ein. (43.). Augsburg, das im Kampf um die Playoffs genauso Siege benötigt wie die Haie, stellte danach das gefährlichere Team, so dass Justin Pogge mehr und mehr in den Blickpunkt rückte. Der oft gescholtene Kanadier hielt seinen Kasten sauber und seine Farben damit im Spiel.
Am Ende wurde es dann dramatisch. Alexander Oblinger musste für einen Check gegen die Bande auf die Strafbank und kurz bevor die zwei Minuten für den Kölner Stürmer abgelaufen war, schweißte Matt Puempel den Puck aufs Haie-Tor. Die Schiedsrichter entschieden zunächst auf Treffer, schauten sich die Szene aber noch mal im Video-Beweis an.
Dort stellte sich heraus, dass die Scheibe von der Latte aufs Eis gesprungen war, von da aus gegen den Pfosten und wieder raus. Den Weg über die Torlinie fand sie nicht, so dass es beim 1:1 blieb (56.). Die Verlängerung musste entscheiden und Kammerer sorgte mit einem beherzten Solo für den Haie-Sieg.
Köln: Pogge; Sieloff, Holøs; Edwards, Mo. Müller; Zerressen, Roach; Sennhenn; Ferraro, McIntyre, Thuresson; Kammerer, Matsumoto, Chrobot; Üffing, Olver, Uvira; Dumont, Sill, Oblinger. – SR.: MacFarlane/Rohatsch. – Zuschauer: 4234. – Tore: 0:1 Olver (15:55/Üffing, Uvira), 1:1 Mag. Eisenmenger (26:38), 1:2 Kammerer (63:38). – Strafminuten: Augsburg 14; Köln 8.