Köln – In der jüngeren Vergangenheit gab es im kleinen rheinischen Derby so etwas wie eine Garantie auf viele Tore. In den vergangenen sechs Duelle zwischen den Kölner Haien und den Krefeld Pinguinen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gab es 45 Treffer zu bestaunen, was einen Schnitt von 7,5 Toren pro Partie bedeutet. Am Halloweenabend geizten die beiden Teams vor 11 400 Zuschauern in der nach Corona-Bedingungen ausverkauften LanxessArena allerdings mit Treffern. Den Haien wird es egal sein, denn sie setzten sich durch einen Treffer von Quinton Howden hochverdient mit 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) durch und festigten ihre gute Ausgangsposition im Kampf um die insgesamt zehn Playoff-Plätze.
KEC-Coach Uwe Krupp hatte nach dem 5:2 am Donnerstag in Ingolstadt noch eindringlich vor den Krefeldern gewarnt und sein Team am Samstag per Video intensiv auf die extrem defensive Spielweise des nächsten Gegners vorbereitet. Seit Igor Sacharkin vor zwölf Partien das Traineramt übernommen hat, haben die Pinguine nämlich nicht nur sechs Siege eingefahren und sich in der Tabelle den Playoff-Plätzen genähert, sie haben auch ihre Schießbude dicht gemacht.
„Gegen Krefeld muss man in Führung gehen, sonst wird es noch schwerer“
Krupp hatte tief im eigenen Drittel verteidigende Gäste erwartet und wurde nicht enttäuscht. Im ersten Drittel gaben die Pinguine genau einen Schuss auf das Tor von Justin Pogge ab. Auch, weil die Kölner die Vorgaben ihres Trainers gut umsetzten, die Scheibe immer wieder schnell durch die neutrale Zone brachten und so die Turnovers vermieden, auf die Krefeld nur wartete. „Gegen Krefeld muss man in Führung gehen, sonst wird es noch schwerer“, sagte Krupp. Ein Ziel, das allerdings nicht so leicht umzusetzen war, denn die Schwarz-Gelben verteidigten aufmerksam und wenn einmal ein Kölner durchkam, stand Goalie Oleg Shilin im Weg. Die besten Chancen der Haie vergaben Sebastian Uvira (10.) und Marcel Marinka (14.), der zuletzt in Ingolstadt noch dreimal getroffen hatte.
Die Hausherren wussten auch ihre beiden Überzahlspiele (8. und 20.) nicht zu nutzen und brauchten einen genialen Moment, um den Krefelder Riegel zu knacken. Maxi Kümmerer fing im eigenen Drittel eine Scheibe ab und schickte Elvira auf die Reise. Der Stürmer lief allein auf Shirin zu, legte den Puck aber mit einem No-Look-Pass zurück, wo Kümmerer und Howden mitgegangen waren. Der Kanadier kam zum Abschluss und überwand den überragenden Russen im Tor der Pinguine endlich (32.).
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Die Haie blieben das bessere Team, scheiterten aber weiter an Shirin und ihren zu ungenauen Schüssen. So musste auf der anderen Seite Justin Pogge den knappen Vorsprung gegen Lucas Lessio (43./49.) festhalten. Am Ende feierte der Kanadier seinen zweiten Shut-out in dieser Saison und bliebt somit auch im zweiten Duell mit den Pinguinen ohne Gegentor. In Krefeld hatten die Kölner mit 6:0 triumphiert – also in der Zeit, als es die Garantie auf viele Derby-Tore noch gab.
Köln: Pogge; Edwards, Mo. Müller; Roach, Zerressen; Ugbekile, Sennhenn; Oblinger; Ma. Müller, Olver, Uvira; Thuresson, Howden, Kammerer; Ferraro, Matsumoto, Barinka; Dumont, Sill, Chrobot. – SR.: Kohlmüller/Silk. – Zuschauer: 11 400 (auverkauft). – Tor: 1:0 Howden (31:17/Uvira, Kammerer). – Strafminuten: Köln 2; Krefeld 4.