Köln – Marcel Barinka ist zwar erst 20 Jahre jung, am Donnerstagabend musste er aber schon etwas weiter zurückdenken: „Das letzte Mal habe ich in der Jugend drei Mal in einem Spiel getroffen“, erinnerte sich der deutsch-tschechische Stürmer der Kölner Haie. Bei seinem nächsten Dreierpack kann er den 5:2-Sieg des KEC am 28. Oktober 2021 beim ERC Ingolstadt als sein letztes Mal anführen. Natürlich stand der dreifache Torschütze nach dem Auswärtserfolg der Haie im Fokus der Aufmerksamkeit. „Ich bin sehr glücklich, aber es war vor allem ein Erfolg des ganzen Teams“, blieb Barinka bescheiden, obwohl er auch das 1:0 von Jon Matsumoto mit vorbereitet hatte. Der technisch versierte Angreifer stockte damit sein Punktekonto in dieser Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nach 15 Spielen von sechs auf zehn auf.
Barinkas perfekte Orientierung
Ein Fakt, der belegt, dass es in den ersten 14 Partien für Barinka nicht so gelaufen ist, wie er und auch Trainer Uwe Krupp sich das nach seiner Premieren-Saison in der DEL mit 22 Punkten in 38 Spielen vorgestellt hatten. „Er hat ein gutes Spiel gemacht und stand drei Mal am richtigen Platz.
Er ist aber noch nicht da, wo er sein sollte“, lobte Krupp die perfekte Orientierung seines Schützlings. Er sieht bei Barinka allerdings auch noch Luft nach oben. Der Haie-Coach legte deshalb Wert darauf, seine gesamte dritte Reihe zu loben. So agierte der nach wie vor nicht konstant genug spielende Jon Matsumoto diesmal sehr spielfreudig und schob sich mit nunmehr 13 Punkten auf Platz zwei der internen Scorerliste. Übertroffen wird der 35-jährige Kanadier aktuell nur von Landon Ferraro. Uwe Krupp lobte den Kanadier nach einer weiteren starken Leistung in Ingolstadt allerdings über seine 15 hinaus. „Landon macht schon die ganze Saison über einen richtig guten Job für uns.“ Ein Extralob des Trainers erntete auch Verteidiger Pascal Zerressen, der für Krupp maßgeblich am zweiten Auswärtserfolg dieser Saison bei den Schanzern beteiligt war.
Platzierung in den Top Ten gefestigt
Die Haie hielten mit dem wichtigen Dreier nicht nur den ERC auf Distanz, sie festigten auch ihre Platzierung in den Top Ten der Liga. Eine Position, die Krupp am Sonntag (17 Uhr, LanxessArena) im Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine gerne ausbauen möchten. Vor dem kleinen rheinischen Derby zeigt der 56-Jährige allerdings höchsten Respekt vor einem Gegner, der sich von der DEL-Schießbude zu einem ernsthaften Konkurrenten um die zehn Playoff-Plätze entwickelt hat.
„Das wird eine große Herausforderung. Sie haben mit dem Trainer auch ihr System gewechselt und gehen jedes Spiel an, als würden sie in Führung liegen. Es ist wichtig gegen Krefeld das erste Tor zu erzielen, damit sie nicht ihr Konzept mit einer massiven Defensive und schnellen Umschaltern zum Tragen bringen können“, warnte Krupp vor dem Team des russischen Trainers Igor Zakharkin. Entscheidend dürfte auch werden, ob die Kölner ihr Strafen-Problem in den Griff bekommen. Das war trotz des klaren Erfolgs auch in Ingolstadt existent.