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Haie-Stürmer Frederik Tiffels im Interview„Es ist Zeit für etwas Neues“

Lesezeit 4 Minuten
Tiffels

Der scheidende Kölner Flügelstürmer Frederik Tiffels

  1. Nach dem frühen Saison-Aus mit den Kölner Haien und der Verkündung seines Wechsels zum EHC Red Bull München befindet sich Frederik Tiffels aktuell zur Vorbereitung auf die Eishockey-WM in Lettland bei der Nationalmannschaft.
  2. Alexander Wolf sprach mit dem 25-jährigen Angreifer.

Herr Tiffels, wie fühlt man sich so zwischen den Stühlen?

Mir geht es gut. Das ist ja sowieso das Wichtigste. Bei der Nationalmannschaft zu sein ist immer eine Riesenfreude. Die meisten der Jungs, die hier sind, kenne ich schon seit Jahren. Außerdem ist es spannend, auch die Jungs kennenzulernen, die neu dabei sind.

Ihr Umzug nach München steht also noch nicht bevor?

Nein, ich habe ja noch Zeit. Natürlich schaue ich ab und zu im Internet nach Wohnungen und bin auch im Austausch mit den Münchnern. Da gibt es Vereins-Wohnungen, die von anderen Spielern frei geworden sind, die ich mir eventuell in naher Zukunft anschauen kann. Generell bin ich aber ganz entspannt, weil ich weiß, dass das alles in Ordnung sein wird. Als Rheinländer bin ich sehr offen.

Warum haben Sie sich gegen eine Vertragsverlängerung bei den Haien entschieden?

Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Im Endeffekt war es aber keine Entscheidung gegen Köln, sondern für München. Ich habe schon immer gerne Herausforderungen angenommen und werde bald 26. Da ist es an der Zeit, etwas Neues zu machen. München ist eine absolute Top-Adresse mit vielen guten Spielern. Mir ist bewusst, dass ich mich eventuell hinten anstellen muss. Ich freue mich aber auf den Konkurrenzkampf und darauf, als Team den größtmöglichen sportlichen Erfolg zu haben.

Zur Person

Frederik Tiffels wird am 20. Mai 26 Jahre alt. Der in Köln geborene Flügelstürmer erlernte das Eishockeyspielen zunächst beim Krefelder EV und dann in der Jugend der Haie. Über die Jungadler Mannheim schaffte der Linksschütze 2012 den Sprung nach Nordamerika, wo er in der Elite-Juniorenliga USHL sowie an der Western Michigan University erstmals internationale Erfahrung sammelte. 2017 erhielt Tiffels einen Einsteiger-Vertrag bei den Pittsburgh Penguins. Zum Einsatz kam er ausschließlich bei Farmteams des NHL-Clubs. Daraufhin kehrte der Angreifer zur Saison 2018/19 zum KEC zurück. Nach 126 DEL-Partien und 93 Scorerpunkten für die Haie zieht es den Nationalspieler zur kommenden Saison zum EHC Red Bull München. (alw)

In Köln haben Sie sich unter Trainer Uwe Krupp jedoch sehr gut entwickelt.

Ich kam mit Uwe wirklich gut zurecht. Wir hatten schon vor dieser Saison ein gutes Gespräch und haben im Training Kleinigkeiten umgestellt. Mit Thomas Brandl (Individualtrainer; Anm. d. Red.) habe ich zum Beispiel viel an meinem Abschluss gearbeitet. Insgesamt haben wir in diesem Jahr an den richtigen Schrauben gedreht. Es ging darum, Entscheidungen auf dem Eis zu treffen, die vielleicht nicht so gut aussehen, aber zu besseren Ergebnissen führen.

Auch im Zusammenspiel mit James Sheppard.

Ihn muss man ganz klar hervorheben. Es hat mir geholfen, eine ganze Saison mit dem gleichen Center durchzuspielen. Sheppy zählt für mich zu den Top Fünf der Deutschen Eishockey Liga. Er hat Konstanz reingebracht und mir als Partner genauso gut getan wie Marcel Müller und Jason Akeson.

Für Ihren Bruder Dominik endet die Zeit beim KEC dagegen unfreiwillig. Er erhält keinen neuen Vertrag.

Für uns war es ein Traum, als Brüder zusammen in unserer Heimatstadt zu spielen. Wir wussten aber auch, dass das nicht für immer so sein wird. Nach den Gesprächen mit Köln und München habe ich mich zurückgezogen und die Entscheidung ganz allein für mich getroffen. Ich denke, dass die Entscheidungen für Dominik und mich gut sein werden.

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Ist Ihr Traum von der NHL noch präsent?

Wenn sich das irgendwie ergeben sollte, würde ich natürlich nicht Nein sagen. Mein Fokus liegt momentan aber auf anderen Dingen. Ich freue mich riesig, nach München zu gehen und konzentriere mich darauf, mich weiterzuentwickeln und alles zu gewinnen, was es zu gewinnen gibt. Aktuell möchte ich einen guten Eindruck bei der Nationalmannschaft machen.

Die WM in Lettland vom 21. Mai bis 6. Juni findet in einer Blase statt. Machen Sie sich Sorgen?

Nein. Ich glaube, dass alles professionell geregelt sein wird. Drei, vier Wochen lang so ein Turnier auszurichten ist aber schon etwas anderes, als unser Lehrgang mit der Nationalmannschaft in Nürnberg oder die paar Tage beim Deutschland Cup in Krefeld. Ich finde es ohne Zuschauer und in einer Blase sehr schade. Das ist nicht das, was man sich erträumt hat. Ich hoffe aber, dass das eine einmalige Sache wird und es schon nächstes Jahr wieder ganz anders aussieht.